Was ist Litecoin? Das digitale Silber der Kryptowelt

Litecoin (Abkürzung: LTC) ist eine der ältesten und bekanntesten Kryptowährungen neben Bitcoin. Sie gilt als das „digitale Silber“ im Vergleich zu Bitcoins „digitalem Gold“.

In diesem Ratgeber betrachten wir Litecoin im Detail – von seiner Entstehung und Technologie über Transaktionsgeschwindigkeit, Kosten und Umweltaspekte bis hin zu aktuellen Entwicklungen, Preisprognosen und Vergleichen mit anderen Kryptowährungen.

Zudem beleuchten wir Aspekte wie Anonymität, Sicherheit, Dezentralisierung, den Geldcharakter von Litecoin, Nutzen in wirtschaftlich instabilen Ländern, Regulierungen, Anwendungsfälle und sogar die Frage, ob Litecoin eines Tages Gold ersetzen kann.

Wichtige Links

Für alle, die wenig Zeit haben, erklären wir Litecoin in diesem Video:

Die folgende Tabelle fasst die wichtigsten Merkmale von Litecoin übersichtlich in einer Tabelle zusammen:

Merkmal Beschreibung
Name Litecoin (LTC)
Erstellung 2011 von Charlie Lee (ehemaliger Google-Mitarbeiter)
Technologie Blockchain-basierte Peer-to-Peer-Kryptowährung, ähnelt Bitcoin, verwendet aber den Scrypt-Algorithmus für das Mining
Maximale Menge 84 Millionen LTC
Blockzeit 2,5 Minuten (schneller als Bitcoin mit 10 Minuten)
Transaktionsgeschwindigkeit Durch die kürzere Blockzeit schnellere Bestätigungen (im Durchschnitt 2–3 Minuten)
Transaktionskosten Sehr gering, oft nur Bruchteile eines Cents
Mining-Algorithmus Scrypt (anfänglich CPU/GPU-freundlich, mittlerweile auch mit ASICs)
Dezentralisierung Vollständig dezentralisiert, keine zentrale Instanz kontrolliert das Netzwerk
Sicherheit Hohe Sicherheit durch Proof-of-Work und starke Hashrate, keine bekannten größeren Angriffe seit 2011
Skalierung Unterstützt SegWit und das Lightning Network für schnellere und günstigere Transaktionen
Anonymität Pseudonym, aber keine vollständige Anonymität; optionaler MWEB (MimbleWimble) für vertrauliche Transaktionen
Preisprognose bis 2025 Volatil, zwischen 100–300 US$ möglich, abhängig von Marktbedingungen und Adoption
Umweltfreundlichkeit Weniger energieintensiv als Bitcoin, nutzt jedoch noch Proof-of-Work
Verwendung Zahlungen, internationale Überweisungen, Wertspeicher, Micropayments, Tauschmittel zwischen Börsen
Rechtliche Regulierung In den meisten Ländern als legale Kryptowährung anerkannt, aber mit unterschiedlichen steuerlichen und regulatorischen Anforderungen

Was ist Litecoin und seine Entstehung?

Litecoin ist eine Peer-to-Peer Kryptowährung und ein globales, dezentrales Zahlungsmittel, das auf der Blockchain-Technologie basiert.

Technisch ist Litecoin stark an Bitcoin angelehnt, wurde jedoch mit dem Ziel geschaffen, einige Aspekte von Bitcoin zu verbessern.

Entwickelt wurde Litecoin von Charlie Lee, einem ehemaligen Google-Mitarbeiter, der Litecoin am 7. Oktober 2011 veröffentlichte.

Als Open-Source-Projekt startete Litecoin über ein öffentlich zugängliches Repository auf GitHub, wodurch jeder Einblick in den Code nehmen und zur Entwicklung beitragen konnte.

In der frühen Krypto-Community wurde Litecoin schnell als Ergänzung zu Bitcoin angesehen, nicht als direkter Konkurrent.

Charlie Lee beschrieb Litecoin als „Silber zu Bitcoins Gold“ – das heißt, Litecoin sollte eine leichtere, günstigere Alternative für alltägliche Transaktionen bieten, während Bitcoin eher als Wertaufbewahrungsmittel (digitales Gold) betrachtet wird.

Litecoin war eine der ersten sogenannten „Altcoins“ (alternative Kryptowährungen) und hat seit seiner Entstehung eine treue Nutzergemeinde aufgebaut.

Die ersten Litecoins wurden durch Mining erzeugt, ähnlich wie bei Bitcoin und es gab keinen ICO oder große Vorab-Verteilung; stattdessen begann das Trading mit Litecoin auf kleineren Online-Börsen, bevor die Währung zunehmend Popularität gewann.

Technologie hinter Litecoin

Blockchain und Dezentralisierung: Litecoin nutzt wie Bitcoin eine Blockchain, also eine dezentrale Datenbank, in der alle Transaktionen unveränderlich gespeichert werden.

„Dezentralisiert“ bedeutet, dass kein zentrales Unternehmen oder keine Behörde die Kontrolle hat. Stattdessen wird das Netzwerk von vielen tausend Computern (Nodes) auf der ganzen Welt betrieben.

Diese Netzwerkknoten validieren Transaktionen und sorgen dafür, dass das System manipulationssicher bleibt.

Dezentralisierung ist zentral für die Sicherheit und Zensurresistenz: Keine einzelne Instanz kann Transaktionen zensieren oder das Geld der Nutzer einfrieren.

Zudem macht es das System ausfallsicher – selbst wenn einzelne Rechner ausfallen, bleibt die Litecoin-Blockchain intakt.

Ähnlichkeit zu Bitcoin: Technisch ist Litecoin nahezu identisch mit Bitcoin aufgebaut. Beide basieren auf einem Peer-to-Peer Netzwerk und nutzen Proof-of-Work Mining, um neue Blöcke zur Blockchain hinzuzufügen.

Die Transaktionsstruktur, Wallet-Adressen und viele Protokolldetails sind bei Litecoin von Bitcoin übernommen.

Auch Litecoin hat einen festen Geldmengen-Deckel und halbiert regelmäßig die Block-Belohnung (das sogenannte „Halving“) etwa alle vier Jahre, um langfristig eine maximale Menge von 84 Millionen LTC zu erreichen (viermal mehr Einheiten als Bitcoin, das auf 21 Millionen begrenzt ist).

Wichtige Unterschiede zu Bitcoin: Trotz der Gemeinsamkeiten gibt es einige technische Unterschiede, die Litecoin eigenständig machen:

Kürzere Blockzeit: Litecoin erzeugt alle 2,5 Minuten einen neuen Block, während es bei Bitcoin etwa 10 Minuten dauert. Dadurch werden Transaktionen in Litecoin im Durchschnitt schneller bestätigt.

Größere Gesamtmenge: Die maximale Geldmenge liegt bei 84 Millionen LTC im Vergleich zu 21 Millionen BTC. Litecoin ist also häufiger vorhanden, was jedoch nichts an der grundsätzlichen Knappheit ändert, da auch hier ein fixes Limit eingebaut ist.

Mining-Algorithmus: Litecoin verwendet einen anderen Proof-of-Work-Algorithmus namens Scrypt anstelle von Bitcoins SHA-256.

Scrypt ist speicherintensiver und war ursprünglich dafür gedacht, Mining für mehr Menschen zugänglich zu machen, indem es den Einsatz von spezialisierten ASIC-Minern erschwert.

In den Anfangsjahren konnte man Litecoin mit CPU oder GPU effizient minen, was einer stärkeren Dezentralisierung im Mining diente. Inzwischen gibt es allerdings auch für Scrypt spezialisierte ASIC-Mining-Geräte, wodurch das Litecoin-Mining professioneller geworden ist.

Transaktionsgeschwindigkeit und Kosten

Ein großer Vorteil von Litecoin gegenüber Bitcoin ist die höhere Transaktionsgeschwindigkeit.

Durch die Blockzeit von nur 2,5 Minuten werden neue Transaktionen schneller bestätigt. In der Praxis bedeutet das, dass eine Litecoin-Überweisung oft schon innerhalb von etwa 2–3 Minuten die erste Bestätigung erhält.

Bei Bitcoin hingegen wartet man etwa 10 Minuten auf die Bestätigung eines neuen Blocks. Für viele Anwendungen genügen 1–2 Bestätigungen in Litecoin, um eine Zahlung als final anzusehen, was deutlich flotter ist als die üblichen 6 Bestätigungen (circa 1 Stunde) bei Bitcoin.

Litecoin kann durch die häufigeren Blöcke auch mehr Transaktionen pro Zeit verarbeiten. Theoretisch schafft das Litecoin-Netzwerk etwa 50–56 Transaktionen pro Sekunde (TPS) im Maximum, während Bitcoin auf ungefähr 7 TPS kommt.

In der aktuellen Nutzung wird diese Obergrenze jedoch selten erreicht – ähnlich wie Bitcoin bewegt sich die reale Auslastung meist im niedrigen einstelligen TPS-Bereich.

Dennoch gibt die höhere Kapazität Litecoin etwas mehr Spielraum, falls das Transaktionsvolumen ansteigt.

Transaktionskosten: Die Gebühren für Litecoin-Transaktionen sind in der Regel sehr gering.

Da die Blöcke weniger ausgelastet sind und Litecoin auf Effizienz optimiert wurde, liegen die durchschnittlichen Gebühren oft bei wenigen Cent oder sogar Bruchteilen eines Cents.

Im Jahr 2023, als das Netzwerk so viele Transaktionen verarbeitete wie nie zuvor, betrug die durchschnittliche Gebühr pro Transaktion nie mehr als 0,01 US-Dollar.

Zum Vergleich: Bei Bitcoin können Gebühren in Zeiten hoher Auslastung auf mehrere Dollar ansteigen. Die niedrigen Gebühren machen Litecoin attraktiv für kleine Beträge und Mikrotransaktionen, wo hohe Gebühren unverhältnismäßig wären.

Skalierungslösungen und Herausforderungen: Wie Bitcoin hat auch Litecoin technologische Antworten auf die Herausforderung, bei steigender Nutzung die Gebühren und Bestätigungszeiten niedrig zu halten.

Litecoin hat 2017 das Segregated Witness (SegWit) Upgrade implementiert, das die effektive Blockkapazität erhöht und Second-Layer-Lösungen ermöglicht.

Auf dieser Basis unterstützt Litecoin auch das Lightning Network, ein Netzwerk für sofortige Off-Chain-Transaktionen.

In der Theorie erlaubt das Lightning Network Millionen Transaktionen pro Sekunde mit minimalen Gebühren, indem Nutzer Kanäle außerhalb der Blockchain öffnen.

Allerdings ist die Lightning-Nutzung bei Litecoin bisher noch begrenzt – das Litecoin-Lightning-Netzwerk umfasste 2024 lediglich unter 100 aktive Nodes. Viele Litecoin-Nutzer verlassen sich aufgrund der ohnehin günstigen On-Chain-Gebühren noch auf direkte Transaktionen.

Eine weitere mögliche Skalierungsmethode ist das On-Chain Scaling durch Erhöhung der Blockgröße.

Bisher war dies bei Litecoin aber nicht notwendig, da die vorhandene Kapazität ausreicht.

Die Entwickler beobachten die Netzwerkauslastung und hätten die Option, ähnlich wie bei Bitcoin (das durch SegWit und Layer-2 skaliert), auch bei Litecoin entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.

Insgesamt bietet Litecoin aktuell eine gute Balance: schnelle Bestätigungen und geringe Kosten.

Die Herausforderung wird sein, dieses Niveau zu halten, falls die Transaktionszahlen in Zukunft stark ansteigen.

Bisher hat Litecoin diese Tests gut bestanden – selbst als 2023 an einem Tag über 1 Million Transaktionen durchgeführt wurden, blieb das Netzwerk stabil und die Gebühren niedrig.

Umweltfreundlichkeit von Litecoin

Der Energieverbrauch von Kryptowährungen ist seit Jahren ein viel diskutiertes Thema. Litecoin basiert – wie Bitcoin – auf dem energieintensiven Proof-of-Work-Konsensmechanismus.

Das bedeutet, dass weltweit Rechner (Miner) komplizierte Rechenaufgaben lösen, um neue Blöcke zu erzeugen und das Netzwerk abzusichern.

Dieser Vorgang, das Mining, verbraucht Strom. Allerdings gibt es Unterschiede: Litecoin nutzt den Scrypt-Algorithmus und die gesamte Rechenleistung (Hashrate) im Litecoin-Netzwerk ist geringer als die von Bitcoin.

Daher verbraucht das Litecoin-Netzwerk insgesamt auch deutlich weniger Energie als das Bitcoin-Netzwerk.

Genaue Zahlen zum Stromverbrauch sind schwierig festzustellen, aber zur Einordnung: Bitcoin verbraucht Schätzungen zufolge über 100 Terawattstunden (TWh) Strom pro Jahr, vergleichbar mit dem Strombedarf kleinerer Länder.

Litecoin liegt aufgrund des kleineren Netzwerks in einer deutlich niedrigeren Größenordnung.

Manche Berechnungen gehen davon aus, dass eine einzelne Litecoin-Transaktion im Durchschnitt weniger als ein Viertel der Energie einer Bitcoin-Transaktion benötigt.

Solche Vergleiche sind jedoch mit Vorsicht zu genießen, da sie stark von der aktuellen Netzwerkauslastung abhängen.

Wichtig ist: Litecoin ist nicht „grün“ im Sinne von stromsparend wie z.B. Proof-of-Stake-basierte Coins, aber es ist tendenziell energieeffizienter als Bitcoin aufgrund des geringeren Wettbewerbs im Mining.

Nachhaltige Ansätze und Kritik: Die Litecoin-Community ist sich der Umweltdebatte bewusst.

Einige Miner setzen verstärkt auf erneuerbare Energien – beispielsweise Standorte mit Wasserkraft oder überschüssiger Solar-/Windenergie – um Litecoins zu schürfen.

Da Mining-Hardware rund um die Uhr läuft, kann ein günstiger Strommix auch ökologisch sinnvoll sein.

Dennoch bleibt die Kritik bestehen, dass Proof-of-Work-Kryptowährungen wie Litecoin und Bitcoin insgesamt zur CO2-Emission beitragen.

Befürworter entgegnen, dass dieser Energieverbrauch der Sicherheit und Unabhängigkeit des Netzwerks dient und beispielsweise das traditionelle Finanzsystem ebenfalls erhebliche Energiemengen verbraucht (Serverfarmen, Bankfilialen, Transport von Bargeld etc.).

Litecoin selbst hat bislang keinen Wechsel zu einem alternativen Konsensverfahren (wie z.B. Proof-of-Stake) angekündigt – es bleibt also beim energieintensiven Mining.

Die Entwickler setzen eher darauf, dass Mining durch technische Effizienz und Erneuerbare relativ umweltfreundlicher wird.

Ein interessanter Aspekt ist das sogenannte Merged Mining mit Dogecoin: Litecoin-Miner können gleichzeitig Dogecoin minen, da Dogecoin seit 2014 die Litecoin-Blockchain als Nebenrechnung nutzt.

So werden zwei Netzwerke mit nahezu demselben Energieaufwand abgesichert, was die Effizienz erhöht.

Für die Miner bedeutet das einen zusätzlichen Anreiz (zusätzliche Einnahmen durch Dogecoin), wodurch mehr Miner im Litecoin-Netzwerk aktiv bleiben – indirekt profitiert also auch die Sicherheit und Stabilität.

Aktuelle und zukünftige Entwicklungen im Litecoin-Ökosystem

Litecoin ist ein mittlerweile über zehn Jahre altes Netzwerk, doch die Entwicklung steht nicht still. In den letzten Jahren gab es mehrere technische Neuerungen und Ereignisse, die das Litecoin-Ökosystem geprägt haben:

MimbleWimble Upgrade (MWEB): Im Jahr 2022 implementierte Litecoin ein mit Spannung erwartetes Upgrade namens MimbleWimble Extension Blocks (MWEB).

Dieses Upgrade, das als optionaler Erweiterungsblock funktioniert, verbessert die Privatsphäre und Fungibilität von Litecoin-Transaktionen (dazu mehr im Abschnitt „Anonymität von Litecoin“).

MWEB war ein signifikanter Schritt, da es Litecoin die Möglichkeit gibt, vertrauliche Transaktionen durchzuführen – etwas, das viele Jahre diskutiert wurde.

SegWit und Lightning: Bereits 2017 hat Litecoin das SegWit-Update erfolgreich aktiviert, sogar noch vor Bitcoin. Dadurch etablierte sich Litecoin auch als Testfeld für neue Bitcoin-Technologien.

SegWit ermöglichte unter anderem die Nutzung des Lightning Network auf Litecoin. In den Folgejahren wurde Lightning schrittweise ausgebaut (wenn auch mit überschaubarer Nutzung bisher) und zeigt Litecoins Bereitschaft, moderne Skalierungstechnologien anzunehmen.

Taproot und andere Upgrades: Litecoin pflegt den Anspruch, technische Verbesserungen von Bitcoin – sofern sinnvoll – zu übernehmen.

So wurde z.B. 2021 das Taproot-Upgrade (eine Verbesserung der Privatsphäre und Smart-Contract-Fähigkeiten bei Bitcoin) auch in Litecoin aktiviert.

Diese Upgrades halten Litecoin kompatibel mit aktuellen Entwicklungen und ermöglichen ggf. zukünftige Innovationen (z.B. effizientere Multi-Signature-Transaktionen).

Halving-Events: Im August 2023 fand das dritte „Halving“ bei Litecoin statt – die Block-Belohnung für Miner halbierte sich von 12,5 LTC auf 6,25 LTC pro Block.

Halvings reduzieren die Inflationsrate der Kryptowährung und passieren etwa alle vier Jahre.

In der Vergangenheit waren Halvings oft von Kursbewegungen begleitet, da das Angebot an neuen Coins verknappt wird.

Auch 2023 wurde im Vorfeld viel über das Halving spekuliert, was ein gesteigertes Interesse an Litecoin zur Folge hatte.

Adoption und Partnerschaften: Litecoin wurde in den letzten Jahren von immer mehr Zahlungsdienstleistern und Plattformen integriert.

So akzeptiert z.B. das FinTech-Unternehmen PayPal seit 2020 Litecoin zum Kaufen, Verkaufen und Bezahlen innerhalb seiner App.

Der größte Krypto-Zahlungsabwickler BitPay berichtet, dass Litecoin mittlerweile eine der am häufigsten genutzten Währungen auf seiner Plattform ist – zeitweise sogar die Nummer 1 der Altcoins für Zahlungen.

Zahlreiche Händler weltweit akzeptieren via BitPay Litecoin; darunter auch namhafte Unternehmen wie z.B. Microsoft, AMC Theatres oder Ralph Lauren. Solche Integrationen erhöhen die Sichtbarkeit und Nützlichkeit von Litecoin im Alltag.

Regulatorische Entwicklungen: Weltweit schreitet die Regulierung von Kryptowährungen voran (siehe Abschnitt „Regulierungen und gesetzliche Aspekte“).

Für Litecoin bedeutete dies beispielsweise, dass in manchen Ländern neue Regeln den Umgang beeinflussten.

So delisteten etwa einige südkoreanische Börsen 2022 Litecoin, weil das MWEB-Upgrade die Privatsphäre erhöhte, was gegen die strengen südkoreanischen Gesetze gegen anonyme Krypto-Transaktionen verstieß.

Insgesamt ist Litecoin jedoch in den meisten Jurisdiktionen wie andere große Kryptowährungen behandelt und konnte seine Position in den Top-20 der Kryptomarktkapitalisierungen behaupten.

Die langfristige Perspektive für Litecoin sieht vor, dass es weiterhin als stabiles, sicheres Zahlungsnetzwerk fungiert.

Die Entwickler-Community von Litecoin ist kleiner als die von Bitcoin oder Ethereum, aber sie ist aktiv und fokussiert.

Zu den diskutierten zukünftigen Entwicklungen gehören unter anderem weitere Optimierungen der Privatsphäre und mögliche leichte Protokolländerungen zur Performance-Steigerung.

Zusätzlich wird die Integration von Funktionen erörtert, die den Einsatz von Litecoin in DeFi (dezentralen Finanzanwendungen) ermöglichen könnten.

Größere Umbrüche – wie ein Wechsel des Konsensmechanismus weg vom Mining – sind jedoch eher unwahrscheinlich, da sie dem Charakter von Litecoin fundamental ändern würden.

Litecoin hat sich über die Jahre als zuverlässiges „Arbeitstier“ im Krypto-Bereich etabliert. In Zukunft dürfte es weiter von der allgemeinen Krypto-Adoption profitieren.

Neue Partnerschaften (z.B. mit Zahlungsdienstleistern oder im Bereich von Kreditkarten mit Krypto-Funktion) könnten Litecoin noch präsenter machen.

Auch die wachsende Nutzung in Entwicklungsländern oder für Remittances (Geldüberweisungen ins Ausland) könnte eine Rolle spielen.

Insgesamt wird Litecoin voraussichtlich seinen Kurs beibehalten: evolutionäre Verbesserungen statt revolutionärer Neuerfindung – getreu dem Motto, als bewährte Alternative neben Bitcoin zu existieren.

Preisprognose für Litecoin bis 2025

Die Preisentwicklung von Litecoin war historisch volatil, ähnlich wie bei anderen Kryptowährungen. Unsere Prognose für den zukünftigen LTC-Kurs findest du in unserer LTC Prognose.

Von wenigen Cent in den Anfangsjahren stieg der LTC-Kurs in Spitzenzeiten auf über 300 US-Dollar (2017 und erneut 2021) und fiel zwischendurch öauch immer wieder deutlich zurück.

Die Frage, wo der Litecoin-Preis bis 2025 stehen könnte, ist daher schwierig zu beantworten und mit Unsicherheit behaftet. Dennoch lassen sich Tendenzen und Einflussfaktoren diskutieren.

Aktuelle Trends und Einflussfaktoren: Anfang 2025 bewegt sich Litecoin preislich im zweistelligen bis niedrigen dreistelligen US-Dollar-Bereich (zur Orientierung: Mitte 2023 lag LTC um 90 $ – 100 $).

Die Marktlage hängt stark von Bitcoin und dem Gesamtklima am Kryptomarkt ab. Folgende Faktoren werden den Litecoin-Preis bis 2025 voraussichtlich beeinflussen:

Allgemeiner Markttrend: Wenn der Kryptomarkt insgesamt wächst (z.B. durch institutionelle Investoren, neue Anwendungen, Makrotrends), wird Litecoin in der Regel mit nach oben gezogen.

In einer Baisse hingegen wird auch der Litecoin-Preis typischerweise zurückgehen. Litecoin korreliert nach Beobachtungen eng mit Bitcoin – steigt Bitcoin stark, profitiert Litecoin meist ebenfalls.

Angebot/Nachfrage durch Halving: Das Halving im Jahr 2023 hat die neu auf den Markt kommende Litecoin-Menge halbiert.

Oft führt ein Halving mit Verzögerung zu einer Verknappung, die den Preis stützen kann. Wie stark dieser Effekt bis 2025 spürbar wird, hängt davon ab, ob die Nachfrage nach LTC steigt (z.B. durch neue Nutzer oder Anwendungsfälle).

Konkurrenz und Relevanz: Litecoin steht in Konkurrenz zu anderen Zahlungscoins und Netzwerken.

Sollte Litecoin es schaffen, seine Relevanz – etwa durch das MWEB-Feature oder als bevorzugte Payment-Coin – auszubauen, könnte das Investorenvertrauen stärken.

Umgekehrt könnte starke Konkurrenz (z.B. durch sehr schnelle oder staatlich geförderte Coins) Tradergelder umlenken.

Makroökonomische Faktoren: Inflation, Zinspolitik und wirtschaftliche Unsicherheiten können Investoren in „harte“ Assets treiben.

Während Bitcoin oft als digitales Gold betrachtet wird, könnte Litecoin als kleinerer Bruder hier ebenfalls als Wertspeicher und Inflationsschutz verstärkt gekauft werden, falls global Vertrauen in Fiat-Währungen schwindet.

Regulatorische Entwicklungen: Positive Regulierung (Rechtssicherheit, ETFs, Zulassung durch Aufsichtsbehörden) könnte dem ganzen Markt Auftrieb geben, wovon Litecoin profitiert.

Negative Entwicklungen (Verbote, strenge Auflagen) könnten Trader verunsichern und drücken.

Analysten-Prognosen: Die Spannweite der Vorhersagen für Litecoin bis 2025 ist beträchtlich. Manche vorsichtigen Schätzungen sehen Litecoin nur moderat steigen, etwa in den Bereich von 100–150 $.

Optimistischere Analysten halten Preise von 200–300 $ für möglich, falls es zu einem neuen Krypto-Bullenmarkt kommt.

In Einzelfällen werden sogar noch höhere Ziele genannt, allerdings sind solche Prognosen hoch spekulativ.

Zum Beispiel prognostizierte ein Bericht von InvestingHaven eine Bandbreite von rund 90 bis 190 US-Dollar in 2025, während ein anderer Dienst wie BTC Direct sogar rund 300 $ bis Ende 2025 ins Spiel brachte. Diese Unterschiede zeigen, wie unsicher konkrete Zahlen sind.

Als Trader sollte man stets beachten, dass Kryptowährungen sehr volatil sind und Prognosen mit großer Vorsicht zu genießen sind.

Wer an Litecoins Erfolg bis 2025 glaubt, führt dafür oft die lange Historie, die technischen Verbesserungen und die solide Nutzung im Zahlungsverkehr an.

Skeptiker verweisen auf die starke Konkurrenz durch neuere Projekte und darauf, dass Litecoin vielleicht „zu ähnlich“ wie Bitcoin ist, um sich separat stark im Preis zu vervielfachen.

Vergleich mit anderen Kryptowährungen

Wie schneidet Litecoin im Vergleich mit anderen Kryptowährungen ab? In diesem Abschnitt betrachten wir Litecoin gegenüber Bitcoin und ausgewählten Altcoins und listen zentrale Vorteile und Nachteile auf.

Vorteile von Litecoin

Dezentralisierung: Litecoin ist, ähnlich wie Bitcoin, stark dezentralisiert. Es gibt kein zentrales Unternehmen, das Litecoin kontrolliert.

Tausende von Nodes und Minern weltweit sichern das Netzwerk ab. Dadurch ist Litecoin zensurresistent – keine Regierung oder Bank kann einzelne Litecoin-Transaktionen unterbinden oder das Netzwerk abschalten.

Dieses Vertrauen in die Dezentralität teilt Litecoin mit Bitcoin und unterscheidet es von zentral gesteuerten digitalen Projekten.

Sicherheit: Litecoins Blockchain gilt als sehr sicher. Seit dem Start 2011 hat es keine erfolgreichen Angriffe auf das Hauptnetz gegeben und das Netzwerk läuft seit über einem Jahrzehnt ohne nennenswerte Unterbrechungen.

Die Kryptographie (SHA-256 Hash in Kombination mit Scrypt-Mining) hat sich bewährt. Durch die hohe kombinierte Rechenleistung der Miner (im Jahr 2023 erreichte Litecoin über 700 TH/s Hashrate wäre ein 51 %-Angriff extrem kostspielig und unwahrscheinlich.

Auch gegenüber kleineren Altcoins hat Litecoin hier einen Vorteil, da es als etablierter Coin weniger anfällig für Attacken ist.

Vertrauen und Bekanntheit: Litecoin ist einer der ältesten Altcoins und hat sich einen guten Ruf erarbeitet. Viele in der Krypto-Community kennen Litecoin und haben Vertrauen darin, dass es auch in Zukunft bestehen bleibt.

Es gab keine großen Betrugsskandale oder technische GAUs mit Litecoin. Zudem ist LTC an praktisch allen großen Kryptobörsen handelbar und wird von den meisten Wallets unterstützt, was die Nutzung erleichtert.

Dieses „Branding“ als seriöser Coin ist ein klarer Vorteil gegenüber neueren, unbekannten Kryptowährungen.

Niedrigere Gebühren und schnellere Transaktionen (gegenüber Bitcoin): Im Vergleich zu Bitcoin bietet Litecoin deutlich geringere Transaktionsgebühren und schnellere Bestätigungen (siehe Abschnitt Transaktionsgeschwindigkeit).

Für jemanden, der Kryptowährungen zum Bezahlen nutzen will, ist Litecoin oft praktischer als Bitcoin, das bei Überlastung teuer und langsam werden kann.

Litecoin eignet sich dadurch gut für kleinere Zahlungen oder häufige Transaktionen, wo Bitcoin unpraktisch wäre.

Viele sehen Litecoin daher als sinnvolle Ergänzung – man kann Vermögemswerte in Bitcoin hodln, aber im Alltag lieber Litecoin zum Bezahlen nutzen.

Weiterentwicklung und Community: Die Litecoin-Community hat bewiesen, dass sie offen für Neuerungen ist (SegWit, MWEB, Lightning etc.).

Litecoin dient manchmal als „Testnetz“ für Bitcoin-Upgrades – ein Vorteil, da Neuerungen so erst in kleinerer Umgebung erprobt werden.

Diese Innovationsfreude und Nähe zur Bitcoin-Entwicklung gibt Litecoin eine gewisse technologische Agilität.

Gleichzeitig bleibt der Charakter als Zahlungscoin erhalten, ohne sich in alle möglichen Richtungen zu verzetteln (Litecoin versucht z.B. nicht, Plattform für Smart Contracts, NFTs etc. zu sein, sondern konzentriert sich auf sein Kernthema).

Nachteile von Litecoin

Keine vollständige Anonymität: Standard-Litecoin-Transaktionen sind öffentlich einsehbar und pseudonym, ähnlich wie bei Bitcoin.

Auch wenn es mit MWEB nun eine Option für vertraulichere Transaktionen gibt, ist Litecoin kein Privacy-Coin.

Andere Kryptowährungen wie Monero oder Zcash bieten von Haus aus deutlich mehr Anonymität. Wer höchste Privatsphäre sucht, wird Litecoin daher weniger attraktiv finden (mehr dazu im Abschnitt „Anonymität von Litecoin“).

Begrenzte Smart-Contract-Fähigkeiten: Litecoin wurde als reine Währung konzipiert und ist nicht Turing-vollständig programmierbar wie Ethereum, Solana oder andere Plattformen.

Das heißt, komplexe dezentrale Anwendungen (DeFi, NFTs, Smart Contracts) lassen sich auf Litecoin direkt nicht umsetzen.

Zwar gibt es Bemühungen, Litecoin über Sidechains oder Bridges in solche Ökosysteme einzubinden, doch im Kern bleibt Litecoin „nur“ digitales Geld.

In einer Welt, in der viele Investoren auf Smart-Contract-Plattformen schauen, kann das als Nachteil gesehen werden.

Konkurrenz und Alleinstellungsmerkmal: Litecoin hat zwar Verbesserungen gegenüber Bitcoin, aber manche Kritiker sagen, es fehle ein starkes Alleinstellungsmerkmal.

Inzwischen gibt es sehr viele Kryptowährungen, die schnelle und günstige Transaktionen versprechen – etwa Ripple (XRP), Stellar (XLM) oder neuere wie Nano, Algorand etc.

Einige davon sind noch schneller oder skalierbarer als Litecoin. Die Gefahr besteht, dass Litecoin in der breiten Wahrnehmung etwas an Profil verliert, da es „nur“ einer von vielen Zahlungscoins ist.

Bitcoin wiederum hat den Vorteil des ersten Movers und den größten Netzwerkeffekt, Ethereum hat Smart Contracts – Litecoin muss sich als Zweitcoin in Szene setzen, was teils schwierig ist.

Energieverbrauch (vs. umweltfreundliche Coins): Wie im vorherigen Abschnitt behandelt, erbt Litecoin durch Proof-of-Work das Problem des hohen Stromverbrauchs.

Während dies im Vergleich zu Bitcoin relativ geringer ist, fällt es doch negativ auf im Vergleich zu Coins mit Proof-of-Stake (z.B. Cardano, Solana, oder seit 2022 auch Ethereum), die einen winzigen Bruchteil der Energie benötigen.

In Zeiten gesteigerter Klimasensibilität könnten Investoren oder Projekte eher auf „grüne“ Alternativen setzen und Litecoin meiden.

Das Image eines energiehungrigen PoW-Coins ist also ein Wettbewerbsnachteil gegenüber moderneren Konsensverfahren.

Geringere Marktdominanz und Unterstützung: Litecoin war zwar lange die Nummer 2 oder 3 nach Bitcoin, wurde aber inzwischen von mehreren Projekten in Sachen Marktkapitalisierung überholt (Ethereum, Binance Coin, Cardano, etc.).

Dies bedeutet, dass Entwickler-Talent, Investitionskapital und Medienaufmerksamkeit nicht so stark auf Litecoin fokussiert sind wie auf einige andere Netzwerke.

Zum Beispiel existieren weniger Entwicklerteams, die spezifisch für Litecoin programmieren, im Vergleich zu den großen Smart-Contract-Plattformen.

Auch im Bereich Unternehmenskooperationen bekommt Litecoin weniger individuelle Aufmerksamkeit als etwa Bitcoin oder Ethereum.

Anonymität von Litecoin

Die Frage nach der Anonymität von Litecoin ist komplex, da Litecoin ursprünglich keine speziellen Datenschutzfunktionen hatte, aber inzwischen ein optionales Feature dafür eingeführt wurde.

Grundsätzlich gilt: Im normalen Betrieb ist Litecoin pseudonym, nicht anonym. Das bedeutet, dass alle Transaktionen für jeden öffentlich auf der Blockchain nachvollziehbar sind.

Man sieht zwar nicht Klarnamen, aber die Wallet-Adressen (lange alphanumerische Zeichenketten) der Sender und Empfänger sowie die transferierten Beträge.

Mit etwas Aufwand lassen sich Transaktionsverläufe analysieren und, etwa durch KYC-Daten an Börsen oder Blockchain-Forensik, auch einzelnen Personen zuordnen.

In dieser Hinsicht bietet Litecoin ähnlich viel oder wenig Anonymität wie Bitcoin: solange man sorgfältig darauf achtet, seine Adressen nicht mit der realen Identität zu verknüpfen, hat man ein gewisses Maß an Privatsphäre – doch absolute Anonymität ist nicht gegeben.

Um die Privatsphäre zu verbessern, wurde 2022 das MimbleWimble Extension Block (MWEB) Upgrade aktiviert.

MWEB ermöglicht es Nutzern, Litecoins in einen speziellen vertraulichen Transaktionsmodus zu schicken.

In diesem Modus, der auf dem MimbleWimble-Protokoll basiert, sind Beträge und Adressen nicht öffentlich einsehbar. Stattdessen sieht man auf der Blockchain nur verdichtete Gesamttransaktionen im Extension Block.

Einfach ausgedrückt: Wenn Alice Bob über MWEB Litecoins schickt, erscheint diese Transaktion nicht im Detail auf der Haupt-Blockchain, sondern wird innerhalb des MWEB-Blocks “versteckt”.

Außenstehende können dann nicht sehen, wie viele LTC übertragen wurden oder welche Adressen involviert waren. Dies erhöht die Vertraulichkeit erheblich.

Allerdings ist diese anonyme Nutzung optional. Nutzer müssen bewusst ihre Litecoin in den MWEB-Bereich transferieren und von dort aus Transaktionen tätigen.

Viele Wallets unterstützen dies (noch) nicht standardmäßig und nicht jeder User verwendet es. Außerdem ist Litecoin trotz MWEB nicht so anonym wie z.B. Monero, wo alle Transaktionen standardmäßig anonymisiert sind.

Bei Litecoin ist weiterhin der Großteil der Aktivitäten transparent. MWEB kann eher mit einem Zusatzkonto verglichen werden, das Privatsphäre bietet, wenn benötigt.

Die Einführung von MimbleWimble war nicht unumstritten. In einigen Ländern gelten Kryptowährungen mit Anonymisierungsfunktionen als problematisch für Regulatoren.

Ein konkretes Beispiel: Südkorea hat strikte Regelungen gegen Privacy-Coins, weshalb kurz nach Aktivierung von MWEB die großen südkoreanischen Börsen (Upbit, Bithumb u.a.) Litecoin delisteten.

Sie stuften Litecoin wegen MWEB als “Dark Coin” ein, also als potentiell für illegale Zwecke einsetzbar.

Dieser Vorfall zeigt, dass Litecoin durch die verbesserte Anonymität zwar für Nutzer attraktiver werden kann, aber gleichzeitig regulatorische Risiken mit sich bringt.

Für den normalen Nutzer bedeutet dies: Wenn man Litecoin verwendet, sollte man davon ausgehen, dass Transaktionen öffentlich sind, solange man nicht explizit MWEB verwendet.

Wer einen hohen Wert auf Anonymität legt, müsste sich technisch tiefer mit MWEB befassen oder auf reine Privacy-Coins zurückgreifen.

Für die meisten Alltagssituationen reicht das Pseudonymitätsniveau von Litecoin aber aus – es ist immer noch weit anonymer als eine Banküberweisung, bei der Absender und Empfänger klar identifizierbar sind.

Dennoch bleibt Anonymität ein Punkt, in dem Litecoin nicht “führend” ist, sondern eher aufholt.

MWEB ist ein Schritt in Richtung mehr Privatsphäre, aber es bleibt abzuwarten, wie stark er genutzt wird und ob eventuell weitere Datenschutzfunktionen (wie z.B. CoinJoin-Services oder Ähnliches) rund um Litecoin entstehen.

Sicherheit von Litecoin

Litecoin gilt als eine der sichersten Kryptowährungen. Die Sicherheit lässt sich auf verschiedenen Ebenen betrachten:

Netzwerksicherheit: Das Litecoin-Netzwerk wird durch das Proof-of-Work Mining und die verteilten Nodes geschützt.

Durch die hohe Hashrate (Rechenleistung), die dem Netzwerk zur Verfügung steht, ist es für Angreifer praktisch unmöglich, die Blockchain zu manipulieren.

Ein Angreifer müsste mehr als die Hälfte der gesamten Mining-Leistung aufbringen (51 %-Attacke), um Blöcke rückwirkend zu ändern oder Doppel-Ausgaben (Double Spends) zu erzeugen.

Bei Litecoin mit Hunderten von Terahash pro Sekunde und global verteilten Minern wäre das ein immenser Aufwand.

Außerdem würden Miner, die so etwas versuchen, ihre eigenen erheblichen Investitionen gefährden.

Die Integration mit Dogecoin (Merged Mining) erhöht die Sicherheit weiter, da ein Angriff auf Litecoin gleichzeitig Dogecoin gefährden würde – ein zusätzlicher wirtschaftlicher Abschreckungsfaktor.

Protokollsicherheit: Litecoins Code ist quelloffen und wurde im Laufe der Jahre intensiv geprüft.

Da Litecoin auf Bitcoin aufbaut, wurden viele Sicherheitslücken, die vielleicht in neueren, unausgereifteren Projekten auftreten, hier bereits vermieden.

Es gab keine gravierenden Bugs, die zum Diebstahl von Coins oder zur Spaltung der Blockchain geführt haben.

Die Entwickler veröffentlichen regelmäßig Updates, die kleinere Schwachstellen beheben und die Performance oder Sicherheit verbessern.

Insgesamt ist das Protokoll von Litecoin sehr robust und weist ähnliche Sicherheitsstandards wie Bitcoin auf.

Benutzersicherheit: Ein wichtiger Aspekt ist auch, wie sicher die Nutzer mit Litecoin umgehen können.

Hier schneidet Litecoin gut ab: Es gibt eine breite Auswahl an sicheren Wallets (Hardware-Wallets wie Ledger oder Trezor, Software-Wallets, Mobilwallets), die Litecoin unterstützen.

Nutzer können Transaktionen mit Multisignatur absichern oder paper wallets zur kalten Lagerung verwenden.

Die größte Gefahr für den Einzelnen besteht weniger in der Technik von Litecoin als vielmehr in menschlichem Versagen oder Betrug.

Typische Beispiele hierfür sind Phishing-Attacken, unsichere Aufbewahrung privater Keys oder das Senden von Geld an Betrüger. Solche Risiken existieren bei allen Kryptowährungen.

Historie: Seit 2011 hat Litecoin keine größeren Zwischenfälle verzeichnet. Selbst in Zeiten, in denen manche Altcoins Opfer von Hacks oder Manipulationen wurden, blieb Litecoin stabil. Das schafft Vertrauen.

Zum Beispiel sind kleinere Netzwerke wie Ethereum Classic oder Bitcoin Gold in der Vergangenheit erfolgreich 51 %-angegriffen worden – Litecoin hingegen nicht, dank seiner stärkeren Netzwerksicherheit.

Dezentralisierung von Litecoin

Dezentralisierung ist ein Grundpfeiler von Litecoin. Aber was bedeutet das konkret und warum ist es wichtig? Dezentralisierung heißt, dass es keinen zentralen Kontrollpunkt gibt. Bei Litecoin äußert sich das in mehreren Dimensionen:

Verteilung der Nodes: Jeder kann die Litecoin-Core-Software herunterladen und einen Full Node betreiben, der die gesamte Blockchain hält.

Weltweit tun dies tausende Nutzer. Diese Nodes prüfen unabhängig alle Transaktionen und Blöcke. Eine Transaktion gilt erst als bestätigt, wenn sie von der Mehrheit der Nodes akzeptiert wird.

Kein einzelner Server und keine kleine Gruppe von Servern kann falsche Transaktionen einschleusen, solange die meisten ehrlichen Nodes aktiv sind.

Verteilung der Miner: Auch im Mining ist Dezentralisierung gegeben, wenngleich hier – wie bei fast allen großen Coins – eine Konzentration bei Mining-Pools stattfindet.

Das heißt, Miner schließen sich zu Pools zusammen, um regelmäßiger Erträge zu haben. In der Vergangenheit war darauf zu achten, dass kein einzelner Pool über 50 % der Hashrate kommt.

Bei Litecoin gab es Zeiten, in denen ein Pool sehr dominant war, jedoch hat sich dies immer wieder relativiert.

Das Dogecoin-Merged-Mining führte außerdem dazu, dass viele unterschiedliche Miner ein Interesse an Litecoin haben.

Im Ergebnis ist die Mining-Hashrate auf mehrere Pools verteilt. Kommt es dennoch zu starker Konzentration, schreitet die Community in der Regel ein (durch Bewusstseinsbildung oder Wechsel zu anderen Pools seitens der Miner).

Entwicklung und Governance: Litecoin hat kein zentralisiertes Entwicklerunternehmen wie z.B. Ripple bei XRP oder die Ethereum Foundation bei Ether.

Es gibt die Litecoin Foundation, eine Non-Profit-Organisation, die die Entwicklung fördert, aber sie kontrolliert das Netzwerk nicht.

Entscheidungen über neue Features oder Upgrades passieren durch offene Diskussion in der Entwicklergemeinschaft und werden letztlich durch Miner/Nodes entschieden (Stichwort: Miner Signaling für Updates).

Dieser Prozess ähnelt dem von Bitcoin und stellt sicher, dass keine einzelne Partei Litecoin nach Belieben ändern kann.

Charlie Lee selbst, obwohl Gründer, hat keine Sonderrechte – er wirkt als Entwickler mit, aber das Netzwerk gehört der Community.

Bedeutung der Dezentralisierung: Für die Nutzer bedeutet dies, dass sie sich auf Litecoin verlassen können, ohne einer zentralen Instanz vertrauen zu müssen.

Ihr Guthaben kann nicht von einer Firma eingefroren werden, Transaktionen können nicht von einer Behörde zensiert werden und es gibt keinen „Single Point of Failure“, dessen Ausfall das ganze System stoppen würde.

Diese Offenheit ist der Grund, warum Litecoin in Ländern auf der ganzen Welt gleichermaßen funktioniert – unabhängig von politischen oder wirtschaftlichen Gegebenheiten.

Zudem macht Dezentralisierung Litecoin resistent gegen Angriffe: Ein Hacker kann nicht einfach einen zentralen Server hacken, um das System zu übernehmen.

Selbst wenn er einen Node oder Miner kompromittiert, bleibt das Netzwerk intakt.

Natürlich hat Dezentralisierung auch ihren Preis: Entscheidungen dauern manchmal länger und nicht immer sind alle Akteure einer Meinung (z.B. bei der Aktivierung von Upgrades gab es Diskussionen).

Doch bisher hat Litecoin alle wichtigen Entscheidungen letztlich gemeistert und den Konsens gefunden.

Viele Befürworter sehen in der konsequenten Dezentralisierung sogar Litecoins größtes Gut – es entspricht dem ursprünglichen Geist von Kryptowährungen nach Satoshi Nakamoto.

Ist Litecoin echtes Geld?

Diese Frage zielt darauf ab, ob Litecoin die Eigenschaften von „Geld“ erfüllt – und wie es im Vergleich zu staatlichen Währungen einzuordnen ist. Um zu beantworten, ob Litecoin „echtes Geld“ ist, betrachten wir die klassischen Geldfunktionen und -merkmale:

Tauschmittel (Medium of Exchange): Geld dient dazu, Güter und Dienstleistungen zu bezahlen. Litecoin kann diese Funktion erfüllen – vorausgesetzt, die Gegenpartei akzeptiert es.

Tatsächlich nutzen weltweit viele Menschen Litecoin, um Werte zu transferieren oder zu bezahlen.

Durch Dienstleister wie BitPay kann man mit Litecoin bei zehntausenden Händlern bezahlen und auch direkt akzeptieren manche Online-Shops oder Privatpersonen LTC.

In einigen Fällen werden Gehälter oder Rechnungen in Litecoin beglichen. In der Krypto-Community ist LTC also definitiv ein Tauschmittel.

Außerhalb davon ist es (noch) nicht weit verbreitet: Im Supermarkt oder beim Bäcker kann man typischerweise nicht mit Litecoin zahlen.

Aber das Gleiche gilt für Gold – trotzdem wird Gold als Wert angesehen. In bestimmten Kontexten (insbesondere online, international) ist Litecoin als Währung nutzbar.

Wertaufbewahrung (Store of Value): Gute Währungen sollten Kaufkraft über Zeit speichern können. Hier gibt es bei Litecoin, wie bei den meisten Kryptos, eine hohe Volatilität.

Kurzfristig schwankt der Preis stark, was es als stabilen Wertspeicher schwierig macht. Langfristig gesehen hat Litecoin aber (Stand Anfang 2025) allen frühen Investoren positive Renditen gebracht und seine Marktkapitalisierung deutlich gesteigert.

Durch die feste Begrenzung auf 84 Millionen LTC hat Litecoin einen eingebauten Inflationsschutz – es kann nicht wie Fiat-Geld unbegrenzt vermehrt werden.

Viele hodln Litecoin daher, genau wie Bitcoin, als Absicherung gegen inflationäres Fiatgeld oder als spekulative Wertanlage.

Insofern erfüllt Litecoin diese Funktion eingeschränkt: ja, es kann Wert speichern, aber mit höherem Risiko und Schwankung als etwa der Euro oder Gold.

Recheneinheit (Unit of Account): Preise von Waren in Litecoin anzugeben, ist bislang unüblich.

Die meisten Händler, die Litecoin akzeptieren, rechnen intern in ihrer Fiat-Währung und passen den LTC-Betrag entsprechend an.

Auch in persönlichen Verträgen oder Bilanzen taucht Litecoin kaum als Rechnungsgröße auf. Hier muss man zugeben: Als Recheneinheit ist Litecoin (noch) nicht etabliert.

Die hohe Volatilität und vergleichsweise geringere Bekanntheit stehen dem entgegen.

Allerdings gibt es im Kryptobereich schon Fälle, wo Dinge in Litecoin „gepreist“ werden (z.B. Trading-Paare LTC/BTC, oder dass man sagt „dieses Altcoin-Projekt ist soundsoviel LTC wert“). Im Alltag spielt das aber keine Rolle.

Neben diesen ökonomischen Funktionen gibt es auch rechtliche Aspekte: Litecoin ist in praktisch keinem Land gesetzliches Zahlungsmittel (legal tender).

El Salvador hat z.B. Bitcoin als solches deklariert, aber Litecoin hat diesen Status nirgends. Das heißt, niemand ist verpflichtet, Litecoin als Zahlung anzunehmen.

Es beruht immer auf freiwilliger Basis und Absprache. Dennoch wird Litecoin faktisch in manchen Bereichen wie Geld verwendet, besonders innerhalb der Kryptoszene.

Man könnte sagen, Litecoin ist privates Geld, geschaffen durch Konsens der Nutzer, im Gegensatz zu staatlichem Fiatgeld.

Ob man es als „echtes“ Geld bezeichnet, hängt also vom Standpunkt ab: Volkswirtschaftlich erfüllt Litecoin bereits viele Geldfunktionen, nur (noch) nicht so umfassend wie etablierte Währungen.

Im Alltag der meisten Menschen ist Litecoin kein Zahlungsmittel, aber in Nischen und online sehr wohl.

Die Tatsache, dass man Litecoin an Börsen jederzeit gegen klassische Währungen tauschen kann, macht es zumindest zu einer Art quasi-Geld.

Darüber hinaus gibt es Debitkarten, die Kryptoguthaben (inkl. Litecoin) beim Bezahlen automatisch in Euro oder Dollar umwandeln – dadurch kann man indirekt mit Litecoin überall zahlen, wo VISA oder Mastercard akzeptiert werden.

Ein weiterer Aspekt: Vertrauen. Geld funktioniert, weil Menschen ihm vertrauen. Bei staatlichen Währungen vertrauen sie auf die Zentralbank und Regierung, bei Litecoin muss man auf Mathematik und die Nutzergemeinschaft vertrauen.

Viele Krypto-Enthusiasten empfinden dieses dezentrale Vertrauen als stabiler, Kritiker sehen das Fehlen eines staatlichen Rückhalts als Unsicherheitsfaktor.

Hier hat also Litecoin eine andere Art von „Backing“ – keinen materiellen Wert oder Staatsgarantie, sondern den Wert, den der Markt ihm zuschreibt.

Litecoin als Hilfe für Menschen in wirtschaftlich instabilen Ländern

Kryptowährungen werden häufig als Chance für Menschen in Ländern mit instabilen Ökonomien und schwachen Währungen angepriesen.

Wie kann Litecoin hier eine Rolle spielen? Schauen wir auf wirtschaftlich instabile Länder, die oft von Problemen wie hoher Inflation, Kapitalverkehrskontrollen, mangelnder Bankeninfrastruktur oder politischen Unruhen betroffen sind:

Schutz vor Inflation: In Ländern mit Hyperinflation (z.B. Venezuela in den letzten Jahren oder Simbabwe) verlieren lokale Währungen rasend schnell an Wert.

Menschen suchen nach Möglichkeiten, ihr Erspartes in stabilere Formen zu retten – seien es harte Fremdwährungen wie US-Dollar, Gold oder zunehmend auch Kryptowährungen.

Litecoin kann in solchen Situationen als Wertaufbewahrung attraktiver sein als die heimische Währung, einfach weil Litecoin nicht willkürlich von einer Regierung aufgebläht werden kann.

Zwar ist Litecoin selbst volatil gegenüber dem Dollar, aber in einigen Hyperinflationsphasen hat sich gezeigt, dass selbst Bitcoin oder Litecoin weniger an Wert verlieren als die nationale Währung.

Zugang zum Finanzsystem: In vielen Entwicklungsländern oder Krisenregionen haben große Teile der Bevölkerung keine Bankkonten (Stichwort „unbanked“).

Mit Litecoin braucht man nur ein Handy und Internet, um Zahlungen zu empfangen oder zu senden.

Es entstehen immer mehr benutzerfreundliche Wallet-Apps, die auch in abgelegenen Gebieten genutzt werden können.

Dadurch können Menschen am Wirtschaftsleben teilnehmen, die bisher ausgeschlossen waren.

Zum Beispiel können Arbeitsmigranten Geld via Litecoin in die Heimat schicken, ohne teure Gebühren für Western Union zu zahlen und die Familien können es vor Ort in lokale Währung tauschen oder direkt verwenden.

Umgehen von Kapitalbeschränkungen: Manche Länder beschränken den Transfer von Geld ins Ausland oder wechseln der eigenen Währung in Dollar. Kryptowährungen bieten hier einen Ausweg.

Litecoin, mit seinen schnellen Bestätigungen und niedrigen Gebühren, eignet sich zum Versenden auch kleinerer Beträge über Landesgrenzen hinweg.

Damit kann jemand in einem restriktiven Land Werte ins Ausland sichern oder internationale Einkäufe/Verkäufe abwickeln, was sonst aufgrund von Sanktionen oder Kapitalkontrollen schwierig wäre.

Geringe Gebühren und einfache Handhabung: Insbesondere für kleinere Beträge sind Litecoins Transaktionskosten sehr niedrig.

Das ist wichtig, denn Menschen in ärmeren Ländern können sich keine hohen Gebühren leisten.

Wenn jemand z.B. nur 50 USD pro Monat an seine Familie überweisen will, könnte eine Banküberweisung oder traditionelle Dienstleister den Großteil auffressen.

Mit Litecoin kann dieser Betrag nahezu komplett ankommen, da die Netzgebühren im Cent-Bereich liegen.

Zudem ist eine Litecoin-Wallet oft leichter zu eröffnen als ein Bankkonto, da kein Papierkram und keine Ausweisdokumente, die oft schwer zu bekommen sind, benötigt werden.

Allerdings muss der Einstieg – also der Tausch von Bargeld in Litecoin – irgendwie ermöglicht werden, beispielsweise durch lokale Händler oder Tauschnetzwerke.

Es gibt bereits Beispiele, wo Kryptowährungen in instabilen Ökonomien vermehrt genutzt werden.

In Venezuela etwa wurde zeitweise der Dash (eine Bitcoin-ähnliche Kryptowährung) populär für Zahlungen, in El Salvador schicken viele Auswanderer Bitcoin remittances zurück in ihre Heimat.

Litecoin wird in solchen Kontexten weniger prominent erwähnt als Bitcoin oder Stablecoins, aber das heißt nicht, dass es nicht verwendet wird.

Oft greifen Leute auf das zurück, was verfügbar und verständlich ist. Litecoin hat den Vorteil, fast überall gelistet zu sein und eine relativ einfache, bekannte Struktur zu haben – wer Bitcoin versteht, versteht auch Litecoin.

Finanzielle Inklusion: Ein weiterer Aspekt ist die Unabhängigkeit von lokalen Machtstrukturen. In korrupten oder instabilen Staaten trauen die Bürger manchmal dem eigenen Bankensystem nicht.

Ein dezentrales Geld wie Litecoin gibt den Menschen eine Alternative in die Hand, auf die lokale Probleme weniger Einfluss haben.

Natürlich braucht es Aufklärung und Infrastruktur (wie Internet-Zugang), damit dies breit wirksam wird.

Organisationen und Krypto-Projekte arbeiten in einigen Ländern daran, Krypto-Workshops oder -Zahlungslösungen einzuführen.

Litecoin kann ein Teil dieses Werkzeugkastens für finanzielle Inklusion sein, speziell durch seine Nutzerfreundlichkeit und niedrigen Kosten.

Regulierungen und gesetzliche Aspekte

Die rechtliche Behandlung von Litecoin entspricht im Wesentlichen der Behandlung von Kryptowährungen allgemein, variiert aber je nach Land. Wir beleuchten hier, wie verschiedene Länder mit Litecoin und Co. umgehen und nennen Beispiele für strenge und offene Kryptoregelungen:

Offene bzw. krypto-freundliche Länder

Vereinigte Staaten: In den USA ist Litecoin legal handelbar. Behörden wie die Commodity Futures Trading Commission (CFTC) stufen Litecoin – ähnlich wie Bitcoin und Ether – als Commodity (Rohstoff) ein, nicht als Wertpapier.

Das bedeutet, der Handel fällt unter Aufsichtsrecht, aber Litecoin unterliegt nicht den strengen Börsenauflagen wie Aktien.

Die US-Börsenaufsicht SEC hat Litecoin bisher nicht ins Visier genommen. Es gibt Litecoin-Investmentprodukte (wie den Grayscale Litecoin Trust) und an vielen lizenzierten Börsen kann LTC gegen Dollar gehandelt werden.

Steuerlich gilt: Gewinne aus Litecoin-Verkäufen sind Kapitalerträge. In den USA schreitet die Regulierung voran, aber es ist absehbar, dass Litecoin weiterhin als legitimes digitales Asset betrachtet wird.

Europäische Union: In der EU war Krypto lange Zeit nur national geregelt. Deutschland zum Beispiel behandelt Litecoin als privates Geld; Gewinne nach über einem Jahr Haltedauer sind steuerfrei, darunter steuerpflichtig.

Ab 2024/2025 tritt aber EU-weit MiCA (Markets in Crypto-Assets Regulation) in Kraft. Diese schafft einheitliche Regeln für den Kryptomarkt.

Für Nutzer heißt das: Litecoin hodln oder bezahlen bleibt erlaubt, Börsen und Dienstleister brauchen jedoch eine Lizenz und müssen gewisse Auflagen erfüllen (u.a. Informationspflichten, Kapitalanforderungen).

Einige EU-Länder wie Portugal waren sehr krypto-freundlich (null Steuern bis vor Kurzem), andere wie die Niederlande hatten striktere Registrierungspflichten – MiCA harmonisiert das. In der Summe ist die EU-Kryptopolitik pragmatisch: Nicht verbieten, sondern regulieren.

Japan: Japan erkannte schon 2017 Bitcoin und auch Altcoins wie Litecoin offiziell als Zahlungsmittel an (im Rahmen des Payment Services Act).

Börsen benötigen eine Lizenz und es gibt strenge Sicherheitsvorgaben. Litecoin kann in Japan frei gehandelt werden; viele japanische Krypto-Börsen listen LTC.

Zugleich müssen Händler, die Krypto akzeptieren, diese auch in Yen umrechnen können, da die Buchführung in Yen erfolgen muss. Japan gilt als krypto-affin, auch wenn nach dem Mt.Gox-Vorfall viel reguliert wurde, um Nutzer zu schützen.

Schweiz: Die Schweiz hat eine sehr offene Haltung: In Zug gibt es das „Crypto Valley“, wo zahlreiche Blockchain-Firmen sitzen.

Litecoin und andere Kryptos werden als Vermögenswerte behandelt. Man kann in einigen Schweizer Gemeinden Steuern in Kryptowährung bezahlen. Es gibt auch Schweizer Banken, die für Kunden Litecoin hodln oder traden.

Rechtlich fällt Litecoin unter das Geldwäschereigesetz, wenn man Dienstleister ist (d.h. Exchanges brauchen KYC), aber der Besitz und private Transfer sind frei.

Strenge bzw. restriktive Länder

China: China hat einen der rigorosesten Ansätze. Schon 2017 wurden ICOs und Kryptobörsen verboten. 2021 folgte das Verbot von Krypto-Mining und praktisch jeglichem Krypto-Trading.

Litecoin kann in China daher offiziell weder gemined (viele Miner sind ins Ausland abgewandert) noch an Börsen getradet werden.

Der Besitz an sich ist zwar nicht kriminalisiert, aber es gibt keinerlei legalen Weg mehr, Litecoin in China zu nutzen.

Die chinesische Regierung fördert statt dessen den digitalen Yuan (CBDC). Ähnlich streng sind z.B. Ägypten, Algerien und Bangladesch, die Krypto-Transaktionen untersagt haben.

Russland: Russland hat eine zwiespältige Haltung. Einerseits wurde 2020 ein Gesetz erlassen, das Kryptowährungen als „digitales Finanzvermögen“ definiert.

Besitz und Trading sind erlaubt, aber die Nutzung als Zahlungsmittel innerhalb Russlands wurde verboten – d.h. man darf rechtlich gesehen nicht in Litecoin im Laden zahlen, es wird nicht als Geld anerkannt.

Aufgrund von Sanktionen 2022 gab es Überlegungen, Kryptowährungen doch stärker zu erlauben, um internationale Zahlungen zu ermöglichen.

Generell ist Litecoin-Trading in Russland möglich (russische Börsen und Miner gibt es), doch die Regierung beobachtet das Feld genau und könnte die Regeln anpassen.

Indien: Indien schwankte zwischen Verbot und Zulassen. Aktuell (Stand 2023/24) sind Kryptos wie Litecoin legal, aber stark besteuert (30 % Steuer auf Gewinne) und mit einer TDS (Transaktionssteuer) belegt, was den Handel unattraktiv macht.

Ein komplettes Verbot steht immer mal im Raum, wurde aber noch nicht umgesetzt. Indien arbeitet ebenfalls an einem CBDC (digitaler Rupie) und könnte in Zukunft restriktiver gegen private Kryptos vorgehen, um seine Währungshoheit zu schützen.

Südkorea: Südkorea erlaubt Kryptohandel, hat aber strenge Auflagen für Börsen (z.B. Real-Name-Account-Pflicht, Meldeauflagen).

Wie oben erwähnt, wurde Litecoin nach dem MWEB-Upgrade von koreanischen Börsen entfernt, was zeigt, dass die Behörden hier genau hinschauen. Privacy-Funktionen sind in Korea ein rotes Tuch.

Abgesehen davon ist Litecoin dort aber nicht verboten; vor MWEB war LTC an allen großen Exchanges gelistet und sehr beliebt im Trading.

Korea kategorisiert Kryptowährungen als virtuelle Vermögenswerte; Steuern auf Gewinne wurden mehrmals verschoben, könnten aber ab 2025 erhoben werden.

Anwendungsfälle für Litecoin

Wofür kann man Litecoin konkret nutzen? Als digitale Währung bietet Litecoin mehrere Anwendungsfälle, die teils schon realisiert werden und teils noch Zukunftsmusik sind:

Zahlungen im Alltag: Wie bereits erwähnt, kann man mit Litecoin Waren und Dienstleistungen bezahlen.

Besonders online gibt es viele Akzeptanzstellen – von VPN-Diensten über Webshops bis hin zu Geschenkartenseiten.

Auch Spenden werden oft in Litecoin akzeptiert (einige NGOs und Open-Source-Projekte nehmen neben Bitcoin auch Litecoin-Spenden an, weil es günstiger in der Abwicklung ist).

Dank der niedrigen Gebühren ist es auch kein Problem, z.B. nur 5 € in Litecoin zu bezahlen, was bei Bitcoin durch die Gebühr unsinnig sein könnte.

Zwar ist die direkte Nutzung im stationären Handel noch nicht weit verbreitet, aber über Umwege (z.B. Kryptokreditkarten, die LTC beim Bezahlvorgang umwandeln) kann man Litecoin faktisch fast überall ausgeben.

Internationale Überweisungen (Remittances): Litecoin eignet sich hervorragend, um Geld global zu versenden.

Im Vergleich zu einer Banküberweisung ist es schneller und billiger. Familien von Migranten können so mehr vom Betrag erhalten, da kaum Gebühren abgezogen werden.

Es haben sich auch spezielle Dienste auf Krypto-Remittances fokussiert, die z.B. LTC annehmen und im Zielmarkt wieder Bargeld oder mobile Money ausgeben.

Solche Dienste umgehen kostspielige Intermediäre. Litecoin kann hier gegenüber Bitcoin punkten, weil es weniger Transaktionskosten verursacht, insbesondere für kleine und mittlere Beträge.

Wertspeicher / Investment: Einige Personen betrachten Litecoin als Investitionsobjekt, indem sie es als digitales Asset erwerben, von dem sie eine Preissteigerung erwarten.

In diesem Sinne wäre der „Anwendungsfall“ das Hodln von LTC als Teil des eigenen Portfolios.

Litecoin wird aufgrund seiner Langlebigkeit und Stabilität gern als einer der Basis-Altcoins neben Bitcoin und Ethereum gesehen.

Es ist nicht ungewöhnlich, dass Trader beispielsweise 60 % Bitcoin, 20 % Ethereum, 10 % Litecoin, 10 % andere hodln, um zu diversifizieren.

Auch wenn dies kein „Gebrauch“ im Sinne von Transaktionen ist, so ist es doch ein legitimer Use-Case: Litecoin als digitales Investment, vergleichbar mit Edelmetallen oder Aktien.

Tauschmittel zwischen Börsen: Trader verwenden Litecoin bisweilen, um schnell Kapital von einer Börse zur anderen zu bewegen.

Angenommen, Bitcoin-Transaktionen dauern zu lange oder sind zu teuer, dann tauscht ein Trader kurzfristig BTC in LTC, schickt LTC an die andere Börse (wo es in wenigen Minuten ankommt) und tauscht dort zurück in BTC oder eine andere Coin.

Wegen seiner Schnelligkeit und breiten Verfügbarkeit ist Litecoin quasi zur „Brücke“ im Kryptotrading geworden.

Hier konkurriert es allerdings mit Coins wie XRP, XLM oder Tron, die ebenfalls für schnelle Transfers genutzt werden. Dennoch sieht man LTC oft als Option.

Micropayments und Trinkgelder: In sozialen Netzwerken oder Foren werden manchmal Trinkgelder in Krypto vergeben (z.B. ein kleiner Betrag, um jemanden für einen hilfreichen Beitrag zu belohnen).

Litecoin eignet sich dafür viel besser als Bitcoin, weil man cent-Kleckerbeträge verschicken kann, ohne dass die halbe Summe von Gebühren aufgefressen wird.

In einigen Krypto-Communities gibt es sogenannte „Tipping Bots“, die LTC versenden können, wenn man einen bestimmten Befehl postet.

Auch für Content-Ersteller (Blogs, Videos) könnten Microtransactions in LTC ein Geschäftsmodell sein, da es die Hürde senkt, 0,10€ oder 0,50€ zu überweisen.

E-Commerce und Online-Dienste: Neben physischen Gütern kann man Litecoin für digitale Dienste einsetzen. Webhosting, Domainkauf, Software-Abos – etliche Dienstleister erlauben die Bezahlung in Kryptowährungen.

Litecoin ist oft unter den akzeptierten Coins, gerade weil es technisch unkompliziert ist. Einige Nutzer, die Privacy schätzen, zahlen lieber mit Litecoin als ihre Kreditkartendaten im Netz einzugeben.

Zwar ist LTC nicht anonym, aber es schützt zumindest vor dem Abfluss persönlicher Bankinformationen.

ATM Abhebungen: Weltweit gibt es einige tausend Krypto-ATMs, an denen man Bargeld in Krypto wechseln kann und umgekehrt.

Litecoin wird von vielen dieser Automaten unterstützt. So kann jemand in einer Stadt, z.B. Berlin oder Zürich, zu einem ATM gehen, Euros einwerfen und LTC auf sein Wallet bekommen (oder umgekehrt LTC einsenden und Euro-Bargeld ziehen).

Das ist zwar oft mit Gebühren verbunden, aber bietet eine schnelle Möglichkeit, an Bargeld zu kommen, ohne durch Banken zu müssen. In Ländern mit unsicherem Bankensystem könnte das nützlich sein, wenn entsprechende Automaten vorhanden sind.

Kann Litecoin Gold ersetzen?

Bitcoin wird oft als „digitales Gold“ bezeichnet, weil es knapp, wertvoll und ein Wertspeicher ist.

Litecoin hingegen trägt den Spitznamen „digitales Silber“. Die Frage, ob Litecoin Gold ersetzen kann, zielt wahrscheinlich darauf ab, ob Litecoin eine ähnliche Rolle einnehmen kann wie Gold (als ultimativer Wertspeicher) – oder gar Gold verdrängen könnte.

Zunächst: Gold hat Jahrtausende Geschichte als Wertaufbewahrungsmittel und Absicherung.

Litecoin existiert seit etwas über einem Jahrzehnt. In Sachen Vertrauensbasis und Stabilität kann Litecoin mit Gold (noch) nicht gleichziehen.

Gold ist physisch, greifbar und sein Wert ist global anerkannt. Litecoin ist digital, muss von Technik abhängen und sein Wert beruht auf Akzeptanz und Netzwerkeffekt.

Die Volatilität von Litecoin ist um ein Vielfaches höher als die von Gold – Gold schwankt pro Jahr vielleicht um 10-20 %, Litecoin kann in einem Jahr um Hunderte Prozent steigen oder fallen. Für risikoscheue Trader ist Litecoin daher kein Ersatz für Gold.

Allerdings gibt es Argumente, warum Litecoin (und andere Kryptowährungen) zumindest einige Eigenschaften von Gold abdecken oder Gold in bestimmten Bereichen ergänzen können:

Knappheit: Litecoin ist mit 84 Millionen Stück begrenzt, Gold ist in der Erdkruste ebenfalls begrenzt (und die jährliche Förderrate ist relativ niedrig zur Gesamtmenge im Umlauf).

Beide sind also nicht beliebig vermehrbar – ein wichtiger Punkt für Werthaltigkeit. Manche sagen, Litecoin sei „inflationssicherer“ als Fiat, ähnlich wie Gold.

Wertaufbewahrung: Befürworter hodln Litecoin über lange Zeiträume, weil sie an dessen Wertsteigerung glauben oder darin einen sicheren Hafen sehen, falls Fiat-Währungen an Wert verlieren.

In einigen Krisen (z.B. Türkei Lira-Absturz) sind Leute tatsächlich verstärkt in Bitcoin und Co. geflüchtet – das könnte auch Litecoin betreffen.

Bisher steht Litecoin jedoch bei institutionellen Investoren nicht als primärer Wertspeicher im Vordergrund; diese greifen eher zu Bitcoin (digitales Gold) oder direkt zu Gold.

Aber im privaten Bereich mag der ein oder andere Litecoin als „digitales Edelmetall“ beimischen.

Transportabilität: Hier schlägt Litecoin Gold deutlich. Gold ist schwer, im wörtlichen Sinne.

Es zu lagern oder transportieren ist aufwendig, insbesondere über Ländergrenzen. Litecoin kann man mit einem Seed auf ein Stück Papier schreiben oder in einer Wallet-App speichern und weltweit mitnehmen, ohne Gewicht und Zollprobleme.

In Ländern mit Krisen haben Menschen Goldschmuck oder Münzen genutzt, um flüchten zu können – heute könnten sie stattdessen auch auf Kryptowährung setzen, die leichter zu verstecken und mitzunehmen ist. In dieser Hinsicht kann Litecoin Gold ersetzen bzw. übertreffen.

Teilbarkeit: Gold kann man zwar schmelzen, aber winzige Beträge Gold zu handeln, ist unpraktisch. Litecoin ist bis auf 8 Nachkommastellen teilbar.

Das heißt, man könnte theoretisch einen Kaffee für 0,001 LTC bezahlen, was mit Goldstaub eher unhandlich wäre.

Sollte es jemals nötig sein, wirklich alltägliche Dinge mit einem wertbeständigen Asset zu kaufen, hat Litecoin hier Vorteile.

Allerdings gilt das genauso für Bitcoin und Bitcoins Marktkapitalisierung macht es sogar noch interessanter in diesem Kontext.

Nun zur wichtigen Frage: Kann Litecoin Gold ersetzen? Wahrscheinlich nicht in absehbarer Zeit.

Selbst Bitcoin wird es schwer haben, Gold im Weltfinanzsystem komplett zu ersetzen (auch wenn manche Bitcoin-Maximalisten davon träumen).

Litecoin hat gegenüber Bitcoin weniger Bekanntheit und Akzeptanz als „Wertspeicher“. Eher dürfte Litecoin immer in Relation zu Bitcoin gesehen werden, also als Zahlungscoin, während Bitcoin der Wertanker bleibt.

In Krisenzeiten flüchten Investoren eher in Bitcoin oder gleich in Gold, als spezifisch in Litecoin, da Bitcoin durch seine größere Verbreitung mehr Vertrauen genießt.

Ein interessanter Gedanke ist jedoch: Sollte Bitcoin wirklich einmal so etabliert sein wie Gold, was wird dann aus Litecoin?

Hier gibt es unterschiedliche Sichtweisen. Einige sagen, Litecoin könnte dann die Rolle von Silber einnehmen – also ein sekundärer Wertspeicher und vor allem Transaktionsmittel, um das „digitale Gold“ Bitcoin nicht ständig bewegen zu müssen.

Das wäre historisch analog: Man hat Gold gehortet, aber mit Silber bezahlt. Diese Analogie war ja auch in Charlie Lees Vision verankert.

In diesem Sinne würde Litecoin nicht Gold ersetzen, sondern es ergänzen und in der digitalen Ära das Duo Gold/Silber als Bitcoin/Litecoin abbilden.

Man darf auch nicht vergessen: Der Wert von Gold kommt nicht nur aus Knappheit, sondern auch aus Tradition, Schmuckindustrie, Zentralbankreserven etc. Litecoin hat von diesen Faktoren nichts.

Zentralbanken kaufen kein Litecoin, Juweliere stellen keinen Schmuck aus Litecoin her. Es ist rein ein Spekulations- und Nutzwert. Das schränkt die Vergleichbarkeit mit Gold ein.

Sicherheitsaspekte des Litecoin-Netzwerks

Zum Abschluss noch einmal ein Blick speziell auf die Sicherheitsaspekte des Litecoin-Netzwerks selbst, also gewissermaßen die technische Resilienz und Infrastruktur hinter Litecoin:

Blockchain-Integrität: Litecoins Blockchain basiert auf einem Konsensmechanismus, der nur gültige Blöcke zulässt.

Jeder Block enthält einen kryptographischen Hash des vorherigen Blocks, was eine Chain bildet, die nicht im Nachhinein geändert werden kann, ohne alle folgenden Blöcke ungültig zu machen.

Diese Eigenschaft teilt Litecoin mit Bitcoin und ist fundamental für die Sicherheit: Sie verhindert nachträgliche Manipulationen.

Um einen vergangenen Block zu ändern (z.B. um eine Transaktion herauszunehmen oder zu fälschen), müsste ein Angreifer eine neue alternative Chain berechnen, die länger ist als die echte – praktisch unmöglich bei einem großen Netzwerk.

51 %-Angriff und Hashrate: Theoretisch besteht bei Proof-of-Work-Coins das Risiko, dass jemand mehr als 50 % der Mining-Leistung kontrolliert und so temporär die Blockchain dominieren kann.

Bei Litecoin ist dies, wie erwähnt, äußerst unwahrscheinlich. Die Hashrate von Litecoin liegt im Petahash-Bereich.

Selbst große Mining-Farmen können das nicht alleine stemmen. Durch das Merged Mining mit Dogecoin verteilt sich die Hashrate auf eine breitere Basis, da auch Dogecoin-Miner (die identisch zu Litecoin-Miner sind) beteiligt sind.

Sollte ein Angreifer versuchen, nur Litecoin anzugreifen, würde er auf die Dogecoin-Einnahmen verzichten – ein ökonomischer Nachteil.

Außerdem haben Mining-Pools Sicherheitsmechanismen (z.B. bei auffälligem Verhalten würde ein Pool evtl. Miner ausschließen). In der Praxis hat es keinen bekannten 51 %-Angriff auf Litecoin gegeben, was das Vertrauen in die Netzwerksicherheit untermauert.

Doppelausgaben (Double Spend) verhindern: Dank der Dezentralität und dem Konsens der Mehrheit können ausgegebene Litecoins nicht doppelt ausgegeben werden.

Sobald eine Transaktion in einem Block ist und genügend Bestätigungen hat, kann der Empfänger sich sehr sicher sein, dass diese Zahlung endgültig ist.

Betrugsversuche, wo Angreifer z.B. eine eigene Chain mit alternativen Transaktionen schmieden, sind erfolglos, solange das Netzwerk ihnen nicht die Mehrheit der Rechenleistung gewährt.

Netzwerk-Ausfallsicherheit: Selbst wenn Teile des Internets ausfallen oder ein großer Serviceprovider Probleme hat, bleibt Litecoin in Betrieb, da es keinen zentralen Server gibt.

Es gab Fälle, in denen z.B. BTC- oder LTC-Transaktionen sich verzögerten, weil manche Knoten abgekoppelt waren, aber ein globaler Total-Ausfall ist kaum vorstellbar.

Das Netzwerk würde notfalls über verbleibende Routen weiter kommunizieren.

Auch ist die Software so ausgelegt, dass sie Angriffe wie DDoS auf einzelne Nodes aushält – im Zweifel schließen sich Nodes vom aggressiven Peer, der falsche Daten schickt, ab. Die verteilte Natur macht das Netz sehr robust.

Synergie mit Dogecoin: Ein interessanter Sicherheitsaspekt ist die Verbindung zu Dogecoin. Seit Dogecoin 2014 per AuxPoW an Litecoin „angedockt“ wurde, teilen sich die beiden Netzwerke die Mining-Power.

Heute ist Dogecoin durch Elon Musks Unterstützung und allgemeine Popularität sehr wertvoll geworden.

Die Miner, die Dogecoin schürfen wollen, müssen Litecoin mitminen (bzw. es geschieht automatisch).

Das heißt, Dogecoins Erfolg hat Litecoins Hashrate ebenfalls steigen lassen. Es ist nun so, dass, um Litecoin zu attackieren, man auch Dogecoin angreifen würde – und Dogecoin hat ein sehr wachsames Auge der Community und Elon Musks Reichweite dahinter.

Diese Vernetzung macht einen Angriff noch unattraktiver. Außerdem hat es den Nebeneffekt, dass die Sicherheit zweier Top-15-Kryptowährungen zusammenhängt, was das gesamte Ökosystem stärkt.

Sicherheit der Anwendungen: Über das Netzwerk hinaus ist auch das Ökosystem relevant. Die gängigsten Litecoin-Wallets sind Open Source und werden von vielen genutzt, wodurch Bugs schnell gefunden werden. Hardware-Wallets speichern LTC genauso sicher wie BTC.

Börsen hodln LTC in der Regel in ähnlich sicheren Cold Wallets wie Bitcoin. Es gibt zwar immer mal wieder Exchange-Hacks, wo auch Litecoin gestohlen wird, doch das betrifft nicht das Litecoin-Netz selbst, sondern die zentrale Verwahrung bei dieser Börse.

Nutzer, die ihre Litecoins selbst verwahren, waren davon nicht betroffen. Ein Vorteil von Litecoins Popularität ist, dass es z.B. von Bitcoin-Core-Abspaltungen (wie Bitcoin Armory oder anderen sicheren Wallet-Lösungen) unterstützt wird – man profitiert von der Bitcoin-Infrastruktur mit.

In Summe kann man sagen, dass das Litecoin-Netzwerk in Sachen Sicherheit auf Augenhöhe mit Bitcoin operiert, abgesehen davon, dass es kleiner ist.

Die bewährten Prinzipien der Blockchain-Sicherheit greifen hier genauso. Es ist unwahrscheinlich, dass Litecoin technisch kompromittiert wird, ohne dass zugleich grundlegende Schwächen in der gesamten Blockchain-Technologie offengelegt würden.

Nutzer sollten dennoch nie fahrlässig werden: Die meisten Verluste passieren durch menschliche Fehler oder kriminelle Maschen und nicht durch Fehler im Litecoin-Protokoll.

Wer also sichere Passwörter nutzt, Wallet-Backups erstellt und nur offiziellen Softwarequellen vertraut, der ist bei Litecoin sehr gut aufgehoben.