• Vitalik Buterin schlägt Metriken vor, um die Übereinstimmung von Projekten mit den Werten des Ethereum-Ökosystems zu messen.
  • Diese Metriken bewerten Dezentralisierung, Interoperabilität und Open-Source-Transparenz.

In einem neuen Blogbeitrag hat Vitalik Buterin, Mitbegründer von Ethereum, konkrete Metriken vorgeschlagen, um die Übereinstimmung von Projekten mit den Grundwerten des Ethereum-Ökosystems zu bewerten. Er betonte, dass die

„Ethereum-Ausrichtung“

eine der größten sozialen Herausforderungen darstellt, mit denen das Ökosystem konfrontiert ist. Projekte und Entwicklerteams arbeiten weltweit an der Weiterentwicklung der Plattform, aber die Herausforderung liegt darin, sicherzustellen, dass diese Bemühungen koordiniert werden, um ein harmonisches und interoperables Ökosystem zu schaffen.

Buterin beschreibt die „Ethereum-Ausrichtung“ als einen Zustand, in dem verschiedene Akteure, wie Entwickler, Forscher und lokale Gemeinschaften, gemeinsam auf ein Ziel hinarbeiten, ohne dabei in voneinander isolierte „Lehen“ abzudriften. Dies sei entscheidend, um das Vertrauen in das Ethereum-Netzwerk und seine dezentralisierte Natur aufrechtzuerhalten.

Wichtige Metriken für die Bewertung von Ethereum-Projekten

Eine der zentralen Metriken, die Buterin vorschlägt, ist der Grad der Offenheit eines Projekts. Open-Source-Projekte ermöglichen es der Community, den Code zu überprüfen und Schwachstellen frühzeitig zu erkennen. Gleichzeitig reduzieren offene Systeme die Gefahr von proprietären Abhängigkeiten und ermöglichen Dritten, innovative Verbesserungen vorzunehmen. Diese Offenheit fördert nicht nur die Sicherheit, sondern auch die langfristige Nachhaltigkeit eines Projekts.

Ein weiteres Schlüsselelement ist die Interoperabilität. Buterin schlägt vor, Anwendungen und Wallets nach den Ethereum Request for Comments (ERC) Standards zu bewerten, mit denen sie kompatibel sind. Eine höhere Kompatibilität mit bewährten ERCs fördert die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Projekten und erleichtert es Nutzern, nahtlos zwischen Anwendungen zu wechseln.

Die Dezentralisierung ist eine weitere kritische Messgröße. Hier hebt Buterin zwei spezifische Tests hervor: den „Walkaway“-Test und den „Insider-Attack“-Test. Der „Walkaway“-Test prüft, ob eine Anwendung auch dann noch funktioniert, wenn das ursprüngliche Entwicklerteam oder zentrale Server plötzlich nicht mehr verfügbar sind.

Der „Insider-Attack“-Test hingegen untersucht, inwieweit das Entwicklerteam das eigene System manipulieren könnte und wie groß der dadurch verursachte Schaden wäre.

Zusätzlich plädiert Buterin dafür, die soziale und ökologische Wirkung von Projekten zu berücksichtigen. Ein Ethereum-Projekt sollte nicht nur technische Standards erfüllen, sondern auch positive Auswirkungen auf die Gesellschaft und die Menschheit haben, wie etwa die Förderung finanzieller Inklusion oder die Unterstützung neuer Modelle öffentlicher Finanzierung.

Buterin macht deutlich, dass die Ethereum-Community eine glaubwürdig neutrale Position beibehalten muss. Es sei gefährlich, wenn die Ausrichtung von Projekten sich ausschließlich daran orientiert, die „richtigen“ Partner oder Netzwerke zu haben. Das würde das Konzept der Dezentralisierung und Offenheit untergraben, auf dem Ethereum aufbaut.

Abschließend betont Buterin die Risiken eines zu intensiven Marketings im Ethereum-Ökosystem. Er warnt, dass übertriebenes Marketing und die Bildung von „Gewinnern“ und „Verlierern“ die Community spalten und das Wachstum von Ethereum in politisch aufgeladene Bereiche lenken könnte. Dies würde das Vertrauen in das Netzwerk schwächen und den langfristigen Erfolg gefährden.

Ethereum (ETH)-Preisanalyse

In den letzten 24 Stunden verzeichnete der ETH-Kurs einen leichten Rückgang von 0,84 % auf 2.629,83 $ zum Redaktionszeitpunkt (30.09.2024, 14:32 Uhr). Im Verlauf der letzten Woche gab es ebenfalls einen leichten Abwärtstrend, mit einem Minus von 0,72 %.

 

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