• Bitcoin zeigt eine sehr geringe Korrelation zu US-Aktien und könnte langfristig als risikoarme Anlage gelten.
  • Bitcoins sinkende Volatilität könnte institutionelle Investoren anziehen, vor allem nach der Genehmigung von Optionen auf BlackRocks Spot-Bitcoin-ETF.

Die jüngste Analyse von BlackRock wirft ein neues Licht auf Bitcoin und hebt seine einzigartigen Eigenschaften als potenziellen sicheren Hafen hervor. In einem Bericht mit dem Titel „Bitcoin as a unique diversifier.“ beleuchtet das Unternehmen, warum die Bitcoin aufgrund seiner geringen Korrelation zu traditionellen Finanzmärkten, seiner abnehmenden Volatilität und seines Potenzials zur Absicherung gegen globale Unsicherheiten zunehmend für institutionelle Investoren attraktiv wird.

Bitcoin zeigt seit Jahren eine auffallend geringe Korrelation zu US-Aktien. Laut BlackRock beträgt die durchschnittliche Korrelation zwischen Bitcoin und dem S&P 500 über die letzten sechs Monate lediglich 0,2. Dies deutet darauf hin, dass Bitcoin bei Marktbewegungen oftmals anders reagiert als traditionelle Anlageklassen. Auch wenn in der Vergangenheit gelegentlich kurzfristige Phasen einer stärkeren Korrelation auftraten, konnte kein statistisch signifikanter Zusammenhang über längere Zeiträume hinweg festgestellt werden.

Ein weiteres bemerkenswertes Merkmal von Bitcoin ist seine abnehmende Volatilität. In den frühen Jahren nach seiner Einführung konnte Bitcoins Volatilität 200 % überschreiten, was die Kryptowährung als riskantes Anlageobjekt erscheinen ließ. Doch seit 2018 liegt die Volatilität konstant unter 100 % und beträgt derzeit etwa 50 %.

Dieser Rückgang der Volatilität signalisiert eine Reifung des Marktes und könnte laut BlackRock vermehrt institutionelle Investoren anziehen. Besonders interessant wird dies durch die Genehmigung von physisch gesettelten Optionen auf BlackRocks Spot-Bitcoin-ETF durch die US-Börsenaufsicht SEC.

Die Frage, ob Bitcoin ein „risk-on“ oder „risk-off“-Asset ist, bleibt jedoch weiterhin Gegenstand der Debatte. Während kurzfristige Handelsmuster darauf hindeuten, dass Bitcoin oft wie ein riskantes Asset agiert, offenbart eine langfristige Betrachtung eine andere Perspektive. Laut Unchained, einem Bitcoin-Custody-Dienst, sind über 65 % des im Umlauf befindlichen Bitcoin-Bestandes seit über einem Jahr unverändert geblieben.

Quelle: Glassnode

Dies deutet darauf hin, dass viele Investoren Bitcoin eher als Wertaufbewahrungsmittel und weniger als spekulatives Risiko ansehen. Tatsächlich sind fast alle Bitcoin-Besitzer, die ihre Coins seit mindestens drei Jahren halten, im Gewinn – und nach fünf Jahren befinden sich alle Investoren in der Gewinnzone.

Ein weiteres Argument, das BlackRock hervorhebt, ist Bitcoins Fähigkeit, nach geopolitischen Schocks besser abzuschneiden als andere riskante Anlagen. Nach Ereignissen wie der Eskalation der Spannungen zwischen den USA und dem Iran 2020 oder der COVID-19-Pandemie, stieg der Bitcoin-Preis  innerhalb von 60 Tagen um 20 % an und übertraf damit sowohl Gold als auch den S&P 500. Jüngst zeigte sich dieser Effekt nach dem Yen-Carry-Trade-Ereignis im August 2024, bei dem Bitcoin um 22 % zulegte, während Gold und der S&P 500 lediglich um 11 % stiegen.

 

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