• James Seyffart bewertet die aktuelle Marktphase als Altseason, die von Digital Asset Treasury Companies getragen wird.
  • Er rechnet damit, dass Korb-ETFs mit mehreren Assets mehr Mittel anziehen als Einzel-Altcoin-ETFs.

Die aktuelle Marktphase wird von Bloomberg-ETF-Analyst James Seyffart als Altseason eingeordnet. Der Impuls kommt nicht vorrangig aus kurzfristigen Token-Rallyes, sondern aus struktureller Nachfrage durch Digital Asset Treasury Companies. Diese Gesellschaften erwerben Krypto-Vermögenswerte gezielt für die Bilanz und bieten Investoren eine börsennotierte Alternative zur direkten Coin-Exposure. Dadurch entsteht ein Nachfragekanal, der stärker über regulierte Hüllen verläuft und weniger von taktischem Handel geprägt ist.

DATCOs verschieben die Nachfrage

Digital Asset Treasury Companies fungieren als Brücke zwischen Kapitalmarkt und Krypto-Ökosystem. Sie akkumulieren Bestände wie Bitcoin oder Ether und ermöglichen Investoren ein Exposure über Aktien statt über Wallets oder Einzelfonds. In der Praxis erhöht dieses Modell die Sichtbarkeit digitaler Assets im traditionellen Aktienuniversum. Es erleichtert institutionellen Anlegern die Allokation, da Compliance-Prozesse für Equity-Investments vertraut sind.

Gleichzeitig steigt die Kurs-Sensitivität, weil die Bewertungen solcher Gesellschaften in der Regel eng am Nettovermögenswert ausgerichtet sind. Die Rolle dieser Vehikel hat sich zuletzt professionalisiert und sorgt für zusätzliche, planbare Nachfrage jenseits reiner Momentum-Strategien.

Korb-ETFs als Allokationsvehikel

Seyffart erwartet, dass anstehende Altcoin-ETF-Zulassungen die institutionelle Dynamik der Bitcoin-ETFs nicht replizieren. Er sieht Vorteile für Korb-ETFs, die mehrere Assets bündeln und damit Diversifikation von Beginn an bieten. Für Anlageberater ist ein breiteres Exposure oft einfacher in bestehende Strategien integrierbar. Korb-Produkte reduzieren die Abhängigkeit von der Liquidität einzelner Netzwerke und verteilen idiosynkratische Risiken über mehrere Protokolle.

Für Emittenten rücken damit Indexmethodik, Gewichtungsregeln und Rebalancing-Rhythmen in den Vordergrund. Die Primärmarkt-Handelbarkeit hängt von klaren Creation- und Redemption-Prozessen über unterschiedliche On-chain-Infrastrukturen ab. Zusätzlich müssen Staking-Mechanismen, Gebührenregime und mögliche Protokoll-Upgrades in der Produktarchitektur abgebildet werden, damit Tracking und Nettoinventarwert konsistent bleiben.

Für die Marktstruktur bedeutet die Kombination aus DATCOs und Korb-ETFs eine stärkere Kanalisierung von Kapital in regulierte Strukturen. Institutionelle Portfolios können damit ein Raster aus einem Bitcoin-Kernbaustein, einer ETH-Ergänzung und einem diversifizierten Alt-Segment bilden. Ob diese Aufstellung die Sequenz vergangener Zyklen dauerhaft verändert, hängt von Gebühren, Zulassungstempo, Indexbreite und Sekundärmarktliquidität ab.