- AMINA Bank führt institutionelles Staking für POL ein und ergänzt bestehende Verwahr- und Handelsservices.
- Polygon betont, dass institutionelles Staking Netzwerksicherheit und Netzwerkeffekte stärkt, während reguliertes Kapital on-chain wird.
Polygon hat bekanntgegeben, dass die in der Schweiz regulierte AMINA Bank als erste Bank institutionelles Staking für den Netzwerk-Token POL anbietet. Neben Verwahrung und Handel erhalten professionelle Portfolios damit einen regulierten On-Chain-Zugang zu Staking-Erträgen, die laut Ankündigung in zulässigen Jurisdiktionen bis zu 15 Prozent erreichen können. CEO Sandeep Nailwal sprach in einem Beitrag von einer zunehmenden Verankerung von Polygon und POL in Europa, befeuert durch tokenisierte Fonds, Staking-Angebote und neue institutionelle Partner.
Mechanik und Rahmenbedingungen
Für institutionelle Anleger ist die Kombination aus bankseitiger Verwahrung, Handelszugang und Staking zentral, da sie interne Richtlinien zu Compliance, Bilanzierung und Risiko adressiert. Das Angebot der AMINA Bank verbindet das Halten von POL in regulierten Konten mit der operativen Teilnahme am Netzwerk. Staking-Erträge entstehen aus Protokoll-Incentives und werden von Faktoren wie Validator-Leistung, Slashing-Regeln, Netzwerkaktivität und Foundation-Programmen beeinflusst. Polygon weist darauf hin, dass jede zusätzliche Institution, die POL stakt, zur Sicherheit beiträgt, weil mehr Kapital an die Validierung gebunden wird und die wirtschaftliche Integrität des Netzwerks unterstützt.
Für die Bankseite sind belastbare Prozesse für Schlüsselverwaltung, Re-Staking-Zyklen, Slashing-Absicherung und Reporting maßgeblich. Institutionelle Kunden erwarten eine klare Trennung von Kundenvermögen, revisionssichere Nachweise und ein Gebührenmodell, das Staking-Rewards, Service-Fees und potenzielle Boosts transparent abbildet. Die angekündigten, zeitweise erhöhten Rewards der Polygon Foundation können das Nettoergebnis verbessern, sind jedoch programmabhängig und nicht garantiert.
Implikationen für Marktstruktur und Polygon-Ökosystem
Institutionelles Staking kann die Liquiditätsschichtung verändern. Ein Teil des zirkulierenden POL wird gebunden, was die frei verfügbare Angebotsmenge reduziert, während die Staking-Rendite als Opportunitätskostenmaßstab im Portfolio-Management dient. Für Emittenten tokenisierter Fonds ergeben sich Anknüpfungspunkte, Staking-Einkommen in Produktstrukturen einzubetten, soweit Regulatorik und Prospektgestaltung dies zulassen. Auf Netzwerkebene stärkt mehr gestaktes POL die Anreize für verlässliche Validatoren und kann die Stabilität der Finalität fördern. Auf der Nachfrageseite wirkt die Anbindung über eine regulierte Bank als Brücke, da sie Due-Diligence-Prozesse, KYC und Sanktionsprüfungen standardisiert und gleichzeitig einen On-Chain-Ertragskanal auch ohne Selbstverwahrung ermöglicht.
Sandeep Nailwal fasste die Stoßrichtung zusammen, wonach mit dem Einstieg regulierten Kapitals das Staking von einer Nischenfunktion zu einem Baustein institutioneller Portfolios werden könne. Aus Sicht professioneller Anleger bleibt entscheidend, wie sich Rendite, Protokollrisiken und regulatorische Vorgaben entwickeln und ob sich die Netzwerkeffekte durch zusätzliche Teilnehmer messbar in Kosten, Verfügbarkeit und Service-Qualität niederschlagen.