- Das argentinische Abgeordnetenhaus bewilligt die Untersuchung von Beamten, die in den Libra-Kryptowährungsskandal verwickelt sind.
- Der Skandal betrifft Investitionen von über 30 Millionen Dollar und hat mehr als 22.000 Trader geschädigt.
Das argentinische Abgeordnetenhaus hat eine Untersuchung von Beamten genehmigt, die möglicherweise in den Libra-Kryptowährungsskandal verwickelt sind, bei dem Tausende von Tradern betrogen wurden, wie Kryptorevolution berichtete. Die Abstimmung erfolgte am Donnerstag mit 132 Ja-Stimmen, 108 Nein-Stimmen und 7 Enthaltungen.
Der Libra-Skandal, nicht zu verwechseln mit Metas ehemaliger Kryptowährungsinitiative, betrifft ein argentinisches Unternehmen, das Kryptowährungsinvestitionen mit hohen Renditen versprach, aber letztendlich zusammenbrach und mehr als 22.000 Trader finanziell schädigte.
Das Volumen der Investitionen soll über 30 Millionen Dollar betragen haben.
Die politische Dimension des Skandals
Die Untersuchung richtet sich auf mögliche Verbindungen zwischen dem Unternehmen und hochrangigen Regierungsbeamten. Im Fokus steht unter anderem der ehemalige Präsidentensprecher Manuel Adorni, der in der Vergangenheit als Markenbotschafter für Libra tätig war.
Adorni hat seine Beteiligung an dem Unternehmen eingeräumt, bestreitet jedoch jegliches Fehlverhalten und betont, dass seine Verbindung zu Libra vor seiner Regierungstätigkeit endete.
Die Opposition, angeführt von der Union por la Patria (UP), hat die Untersuchung vorangetrieben und argumentiert, dass die Verbindungen zwischen Regierungsbeamten und dem Kryptowährungsunternehmen aufgedeckt werden müssen.
Die Abgeordnete Cecilia Moreau betonte die Notwendigkeit,
„die Wahrheit über die Verbindungen zwischen der Regierung und diesem Betrug aufzudecken“.
Rechtliche Konsequenzen und Marktauswirkungen
Die argentinische Wertpapieraufsichtsbehörde (CNV) hat bereits im Jahr 2023 eine Warnung vor Libra herausgegeben und das Unternehmen beschuldigt, nicht autorisierte Finanzdienstleistungen anzubieten.
Trotz dieser Warnung konnte das Unternehmen seine Aktivitäten fortsetzen und weitere Trader anziehen.
Der Fall hat Parallelen zu anderen Kryptowährungsskandalen in Lateinamerika, wo regulatorische Lücken oft ausgenutzt werden.
In Argentinien, wo wirtschaftliche Instabilität und Inflation die Bürger dazu veranlasst haben, alternative Anlagemöglichkeiten zu suchen, sind Kryptowährungen besonders populär geworden.
Die Untersuchungskommission wird nun die Befugnis haben, Dokumente anzufordern und Zeugen vorzuladen, um die genauen Umstände des Skandals zu ermitteln.
Dies könnte weitreichende Folgen für die Regulierung des Kryptowährungssektors in Argentinien haben.
LIBRA-Kursanalyse
In den letzten 24 Stunden verzeichnete der LIBRA-Kurs einen Rückgang von 9,07 % auf 0,0002487 $ zum Redaktionszeitpunkt (09.04.2025, 07:35 Uhr). Im Verlauf der letzten Woche gab es ebenfalls einen Abwärtstrend, mit einem Minus von 33,25 %.
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