• Nano Labs hat seine erste BNB-Akquisition über 50 Millionen US-Dollar abgeschlossen und plant, langfristig bis zu 10 % des Umlaufangebots von BNB zu halten.
  • Hedgefonds-Gründer Anthony Scaramucci sieht Grenzen für Krypto-Treasuries und erwartet, dass Anleger künftig eher direkt Kryptowährungen kaufen.

Das chinesische Technologieunternehmen Nano Labs hat den ersten Schritt seines Plans umgesetzt, bis zu 10 Prozent des gesamten im Umlauf befindlichen Binance Coin (BNB) zu erwerben. Mit dem aktuellen Kauf von BNB im Wert von 50 Millionen US-Dollar erhöht sich das Krypto-Treasury des Unternehmens auf rund 160 Millionen US-Dollar, verteilt auf BNB und Bitcoin.

Nano Labs wurde 2019 von Kong Jianping und Sun Qifeng gegründet, 2022 an der Börse gelistet und ist auf Hochleistungsrechenchips spezialisiert. Das Management beabsichtigt, die BNB-Position langfristig auf bis zu eine Milliarde US-Dollar auszubauen – was 5 bis 10 Prozent des zirkulierenden BNB-Bestands entspräche.

Der Marktwert von BNB liegt derzeit bei rund 93,4 Milliarden US-Dollar; knapp 146 Millionen Coins befinden sich im Umlauf. Für den Erwerb von 10 Prozent wären folglich Investitionen von etwa 926 Millionen US-Dollar notwendig. Das Angebot sinkt kontinuierlich, da Binance durch regelmäßige Token-Burns BNB vernichtet.

Ein Sprecher der BNB Chain würdigte das Engagement und begrüßte

„jegliche organische Adoption, die das nachhaltige Wachstum des BNB-Ökosystems unterstützt.“

Börsenreaktionen und Marktentwicklung

Trotz der ambitionierten Beschaffungsstrategie reagierte die Aktie von Nano Labs nach dem Kauf negativ: Nachdem die Gesellschaft zuvor durch die Platzierung von Wandelanleihen im Volumen von 500 Millionen US-Dollar einen Kurssprung von über 100 Prozent verzeichnet hatte, verlor der Titel am Tag der Transaktion 4,7 Prozent und rutschte nachbörslich auf 8,21 US-Dollar.

Der BNB-Kurs blieb indes nahezu unverändert und legte innerhalb von 24 Stunden um 0,3 Prozent auf etwa 663 US-Dollar je Coin zu.

Anthony Scaramucci, Gründer von SkyBridge Capital, äußerte Zweifel an der Dauerhaftigkeit von Krypto-Treasuries. Anleger würden seiner Ansicht nach mittelfristig eher selbst digitale Vermögenswerte erwerben, statt Anteile an Unternehmen zu halten, die Kryptowährungen auf die Bilanz nehmen. Entscheidend sei, ob solche Vehikel höhere Renditen erzielten als ein direkter Kauf von Bitcoin oder anderen Coins.

Scaramucci unterstrich, er bleibe grundsätzlich bullish für Bitcoin und sehe Unternehmen, die Krypto kaufen, nicht negativ. Dennoch müssten die zusätzlichen Kosten und Risiken, die mit diesen Treasury-Modellen verbunden sind, sorgfältig abgewogen werden.