• Circle peilt im Rahmen seines Börsengangs eine Bewertung von 5,65 Mrd. US-Dollar an und dementiert zugleich Gerüchte über eine Akquisition von Ripple.
  • Die Einreichung der Unterlagen für den Börsengang erfolgt zeitgleich mit dem US-Vorstoß, Stablecoins mittels des anhängigen GENIUS Acts zu regulieren.

Circle Internet Financial, das Unternehmen hinter dem USDC-Stablecoin, hat offiziell einen Börsengang (Initial Public Offering, IPO) in den Vereinigten Staaten beantragt. Das Unternehmen strebt eine Notierung seiner Aktien an der New York Stock Exchange unter dem Tickersymbol „CRCL“ an. Laut seinem Prospekt beabsichtigt Circle, bis zu 624 Millionen US-Dollar aufzunehmen, wobei der Ausgabepreis der Aktien zwischen 24 und 26 US-Dollar liegen soll.

Der Börsengang umfasst den Verkauf von rund 9,6 Millionen neuen Aktien durch Circle. Zusätzlich werden voraussichtlich Altaktionäre 14,4 Millionen Aktien öffentlich anbieten. Investmentbanken wie Goldman Sachs, Citigroup und JPMorgan wurden als Konsortialführer (Bookrunner) für diese Emission genannt.

Ripple-Übernahmegerüchte zurückgewiesen

Vor der Einreichung des Börsengangantrags reagierte Circle auf Gerüchte über eine mögliche Übernahme durch andere große Kryptounternehmen. Berichte hatten nahegelegt, dass Coinbase oder Ripple eine Akquisition von Circle erwägen könnten.

Ein Unternehmenssprecher teilte PYMNTS jedoch mit, dass „Circle nicht zum Verkauf steht“, und bestätigte, dass es keine Übernahmegespräche mit einem der beiden Unternehmen gegeben habe. Die Stellungnahme verdeutlichte, dass Strategie und Geschäftsziele des Unternehmens unverändert bleiben.

Kreisen zufolge wurde ein etwaiges Angebot von Ripple als zu niedrig erachtet, woraufhin keine weiteren Gespräche stattfanden. Dieses öffentliche Dementi erfolgte zeitlich kurz vor der Ankündigung des Börsengangs, was den Investoren im Vorfeld der Aktienplatzierung möglicherweise zusätzliche Klarheit verschafft hat.

Der Börsengang von Circle fällt in eine Zeit, in der die US-Regierung der Verabschiedung eines Gesetzes zur Regulierung von Stablecoins näherkommt. Das als GENIUS Act bekannte Gesetz steht kurz vor dem Inkrafttreten. Bei Annahme würde es offizielle Regeln für an den US-Dollar gekoppelte Stablecoins einführen.

Es wird erwartet, dass der Markt für Stablecoins in den kommenden Jahren wachsen wird. Eine aktuelle Studie von Citigroup schätzt, dass das Marktvolumen bis 2030 rund 1,6 Billionen US-Dollar erreichen könnte. Der neue Rechtsrahmen wird voraussichtlich beeinflussen, wie Unternehmen wie Circle und seine Wettbewerber in diesem Sektor operieren.

Zunehmender Wettbewerb im Stablecoin-Sektor

USDC ist derzeit der zweitgrößte Stablecoin am Markt, hinter Tethers USDT. Jedoch drängen weitere Unternehmen in diesen Sektor. Wie berichtet, brachte Ripple RLUSD auf den Markt, einen neuen Stablecoin, der bereits eine Marktkapitalisierung von über 300 Millionen US-Dollar erzielt hat. Auch Coinbase unternimmt Schritte zur Erweiterung seines Stablecoin-Angebots.

Auch die traditionelle Finanzwelt zeigt zunehmend Interesse. Einige der größten US-Banken arbeiten gemeinsam an einem Stablecoin-Projekt. Dieser Schritt könnte neuen Wettbewerb für kryptonative Unternehmen wie Circle bedeuten. Der ehemalige CEO von BitMEX, Arthur Hayes, äußerte die Einschätzung, dass dieser Trend etablierte Akteure der Branche vor Herausforderungen stellen könnte.