- Das Fusaka-Upgrade soll die Blockkapazität von 45 auf 150 Millionen Gas erhöhen und PeerDAS sowie Verkle Trees aktivieren.
- Rollups wie Arbitrum, Base und Optimism könnten schneller und günstiger werden, da Knoten nur Datensamples prüfen müssen.
Ethereum bereitet für den 3. Dezember das Netzwerk-Upgrade „Fusaka“ vor. Der Schwerpunkt liegt auf Skalierbarkeit und effizienter Datenverarbeitung. Geplant ist eine Anhebung der Blockkapazität auf 150 Millionen Gas. Damit steigt der Spielraum für Transaktionen pro Block deutlich gegenüber dem bisherigen Richtwert von 45 Millionen Gas. Parallel führt das Upgrade zwei technische Komponenten ein, die zentrale Engpässe adressieren.
Erstens PeerDAS. Dieses Verfahren ermöglicht es, dass Ethereum-Knoten bei der Datenverfügbarkeit nicht mehr komplette Datenpakete herunterladen müssen. Stattdessen prüfen sie repräsentative Stichproben. Für Layer-2-Rollups bedeutet das eine schnellere und kosteneffizientere Bestätigung ihrer Batches auf L1. Zweitens Verkle Trees.
Diese Datenstruktur reduziert die Speicherlast und vereinfacht die kryptografische Verifikation von Zuständen. Für Betreiber von Knoten kann das geringere Hardwareanforderungen bedeuten und die Synchronisation beschleunigen.
Die Kombination aus höherer Blockkapazität und verbesserter Datenlogik zielt auf stabilere Durchsätze zu planbaren Gebühren. Entwicklerinnen und Entwickler erhalten mehr Spielraum bei der Gestaltung von Anwendungen, die auf kurzfristig verfügbare L1-Kapazität angewiesen sind, ohne auf Rollups zu verzichten.
Auswirkungen auf Layer-2, Gebühren und Netzwerkökonomie
Rollups sind auf Ethereum als Abwicklungsschicht angewiesen. Bisher mussten Knoten große Datenmengen verarbeiten, um die Verfügbarkeit zu prüfen. Mit PeerDAS genügt die Validierung von Samples. Das reduziert Bandbreitenbedarf und Prozesszeiten. In der Folge können Rollups ihre Kostenstruktur anpassen. Nutzerinnen und Nutzer profitieren potenziell von günstigeren Transaktionen und schnelleren Bestätigungen, was vor allem DeFi-Handel, Zahlungen und NFT-Interaktionen betrifft.
Für die Netzwerkökonomie sind zwei Punkte relevant. Erstens die mögliche Zunahme der Aktivität auf Layer-2. Höhere Auslastung erzeugt mehr Calls auf L1, was die verbrannten Gebührenanteile beeinflussen kann.
Zweitens die Rolle von Ethereum als Settlement-Layer. Wenn Abwicklungskosten sinken und Finalität verlässlich bleibt, kann das weitere Anwendungsfälle wie Tokenisierung und automatisierte Zahlungsflüsse begünstigen. Die reale Auswirkung hängt jedoch von Implementierungsdetails, Betreiberentscheidungen der Rollups und der Marktliquidität ab.
Im Vorfeld des Upgrades richten sich die Aufmerksamkeit der Marktteilnehmer auf die operativen Abläufe während der Aktivierung. In der Praxis zählen reibungslose Client-Kompatibilität, stimmige Gas-Parameter, Monitoring der Blockauslastung und klare Kommunikation bei eventuellen Reorgs.
Börsenseitig bleiben die Beobachtung der Gebührenkurve, die Entwicklung der durchschnittlichen Blockfüllung und die Latenz zwischen L2-Batching und L1-Finalität maßgeblich. Für Infrastrukturbetreiber stehen zudem Key-Management, Snapshot-Strategien und mögliche Hardware-Anpassungen an.
Historische Kursreaktionen auf Protokoll-Upgrades liefern keinen verlässlichen Maßstab für die Zukunft. Entscheidend ist, wie schnell Entwickler, Rollups und Anwendungen die neuen Möglichkeiten produktiv einsetzen und ob die erwarteten Effizienzgewinne im Alltag messbar werden. In den Wochen nach dem Start werden Metriken wie effektiver Datendurchsatz, Gas pro Transaktion, L2-Kosten pro Nutzer und Synchronisationszeiten der Knoten Hinweise auf die nachhaltige Wirkung von Fusaka geben.






