- Der S-1 nennt eine jährliche Sponsor Fee von 0,35 Prozent, zahlbar in SOL, mit Option auf temporären Verzicht, den der Emittent derzeit nicht beabsichtigt.
- Die Risikofaktoren zum Staking wurden erweitert und verweisen auf potenzielle Validatoren-Verluste sowie mögliche negative Effekte für das Solana-Netzwerk.
Grayscale hat in einer S-1-Einreichung die Gebührenstruktur für den geplanten Solana-ETF präzisiert. Der Grayscale Solana Trust, der unter dem Kürzel GSOL notieren soll, sieht eine jährliche Sponsor Fee von 0,35 Prozent vor. Die Gebühr ist in SOL zahlbar. Der Prospekt erwähnt die Möglichkeit, die Fee zeitweise auszusetzen, stellt jedoch klar, dass dies aktuell nicht vorgesehen ist. Für Anleger bedeutet die Konstruktion, dass Gebühren in der Regel durch den Abzug von Vermögenswerten aus dem Trust beglichen werden, was den Nettoinventarwert entsprechend mindert.
Gebührenmechanik und Produktimplikationen
Die Sponsor Fee wird typischerweise täglich anteilig auf den Nettoinventarwert berechnet und periodisch entnommen. Da die Zahlung in SOL erfolgt, hängt der effektive Gegenwert der Fee vom Tokenpreis ab, was in Phasen höherer Volatilität zu abweichenden, gleichwohl methodisch erwarteten Effekten auf den NAV führen kann.
Für Market Maker und autorisierte Teilnehmer sind klar definierte Gebührenparameter Voraussetzung, um Schöpfungs- und Rücknahmeprozesse zu kalibrieren sowie Absicherungsstrategien an Spot- und Derivatemärkten auszurichten.
Unabhängig von der festgelegten Sponsor Fee bleiben die operative Ausgestaltung von Verwahrung, Bewertung und Audit-Pflichten zentral für enge Spreads und stabile Primärmarktprozesse.
Staking-Risiken und regulatorische Einordnung
Der Trust hat die Sprache zu Staking im Risikoteil aktualisiert und ausdrücklich auf potenzielle Nachteile hingewiesen. Wörtlich heißt es sinngemäß, Validatoren könnten „aufgrund von Staking Verluste erleiden“ oder Staking könne sich „als unattraktiv erweisen“, was das Solana-Netzwerk nachteilig beeinflussen könnte.
Die Ergänzungen adressieren mehrere Ebenen. Erstens bestehen operationelle Risiken für Staker, etwa Slashing-Ereignisse oder Leistungsunterbrechungen. Zweitens kann eine geringere Attraktivität für Validatoren die Netzwerksicherheit und Finalität beeinträchtigen.
Drittens bleibt die regulatorische Bewertung von Staking-Erträgen und deren Behandlung im Fondsrahmen ein Schwerpunkt der Offenlegung, insbesondere im Hinblick auf Ertragszuteilung, Bilanzierung und steuerliche Aspekte.
Für Endanleger erhöhen die überarbeiteten Risikofaktoren die Transparenz über potenzielle Abweichungen zwischen Indexnähe, Netzwerkperformance und Produktmechanik.
Entscheidend bleibt, wie Verwahrstellen, Administratoren und Prüfer die Prozesse für Bewertung, Gebührenabzug und etwaige Staking-Konfigurationen ausgestalten. Bis zur Wirksamkeit der Registrierung und einer Börsennotiz gelten die Angaben als prospektiv. Der weitere Zeitplan hängt vom Prüfverfahren und marktseitigen Voraussetzungen ab.