• Grayscale führt Staking bei ETHE und ETH ein und setzt zum Start 32.000 ETH ein.
  • Die Nettozuflüsse bleiben am ersten Tag verhalten, während der ETH-Kurs um rund 4 Prozent auf 4.707 US-Dollar steigt.

Grayscale hat am Montag, dem 6. Oktober 2025, die Staking-Funktion für seine beiden Spot-Ethereum-ETFs ETHE und ETH aktiviert. Zum Debüt wurden insgesamt 32.000 Ether hinterlegt, was einem Gegenwert von rund 150 Millionen US-Dollar entspricht. Mit der Einführung des Stakings will der Emittent die Gesamtrendite der Produkte erhöhen, weil Staking-Erträge zusätzlich zur reinen Preisentwicklung zur Performance beitragen. Die Maßnahme adressiert professionelle und private Anleger, die ein Ethereum-Engagement in einem regulierten Wertpapiermantel bevorzugen.

Produktstart, Volumen und Zuflüsse

Die hinterlegten 32.000 ETH verteilen sich auf die beiden Fonds ETHE und ETH. Die Staking-Funktion wird innerhalb der bestehenden Fondsstruktur umgesetzt, sodass das Management die eingesetzten Ether verwahrt und die anfallenden Staking-Erträge fondsrechtlich abbildet.

Zum Auftakt blieben die Nettozuflüsse in die Produkte unter den Erwartungen. Marktteilnehmer verweisen darauf, dass institutionelle Allokationen für neue Produktmerkmale häufig zeitversetzt erfolgen, weil Investmentkomitees und Risikogremien formale Freigaben benötigen.

Parallel zur Einführung zog der Preis von Ether spürbar an. ETH handelte zuletzt bei etwa 4.707 US-Dollar und damit rund 4 Prozent höher als am Vortag. Marktbeobachter sehen in der Kombination aus Spot-ETF-Struktur und Staking-Potenzial eine zusätzliche Ertragskomponente, die die Attraktivität des Instruments insbesondere für langfristig orientierte Mandate erhöhen kann. Entscheidend bleibt die Umsetzungspraxis, darunter die Auswahl der Infrastrukturanbieter, die Höhe der Staking-Quote, der Umgang mit Slashing-Risiken sowie Transparenz bei Gebühren und Nettoerträgen.

Einordnung für Anleger

Für Investoren stehen mehrere operative Aspekte im Vordergrund. Erstens ist die Nettorendite nach Gebühren zentral. Dazu zählen Managementgebühren, mögliche Staking-Service-Fees und die effiziente Allokation der Validatoren. Zweitens ist ein stringentes Risikomanagement ausschlaggebend.

Emittenten müssen Slashing- und Kontrahentenrisiken begrenzen und belastbare Prozesse zur Wiederherstellung der Staking-Kapazität vorhalten. Drittens ist die Handelbarkeit am Sekundärmarkt relevant. Ein stabiler Market-Making-Prozess und enge Spreads sind neben dem täglichen Primärmarkt-Mechanismus wichtig, um Abweichungen vom Nettoinventarwert gering zu halten.

Die Einführung des Stakings in Spot-ETFs könnte mittelfristig den Wettbewerb zwischen Emittenten intensivieren. Anleger werden Produktstrukturen, Gebühren und die Ausgestaltung der Staking-Mechanik vergleichen, während der Markt beobachtet, ob sich die Nettozuflüsse mit zunehmender Vertrautheit auf institutioneller Seite beschleunigen.