• Die Blockchain-Tochter Kinexys von JPMorgan Chase startet ein Pilotprojekt zur Tokenisierung von CO2-Zertifikaten.
  • Das Vorhaben soll Transparenz, Liquidität und Standardisierung im weltweiten Kohlenstoffmarkt erhöhen.

JPMorgan Chase hat angekündigt, dass seine Blockchain-Einheit Kinexys gemeinsam mit mehreren Partnern ein Pilotprojekt zur Tokenisierung von CO2-Zertifikaten gestartet hat. Das Programm untersucht, inwieweit blockchainbasierte Technologien die Transparenz und Liquidität des globalen Kohlenstoffmarktes steigern und einheitliche Handelsstandards etablieren können.

Die Tokenisierung von Emissionsrechten überträgt die Berechtigung zur Freisetzung von Treibhausgasen in Form digitaler Token auf eine Blockchain. Dieser Ansatz soll nicht nur Rückverfolgbarkeit und Integrität der Zertifikate sichern, sondern auch deren Handel vereinfachen und beschleunigen. Kinexys arbeitet dafür mit einem breiten Spektrum an Unternehmen – von Emissionshandelsplattformen bis zu Dienstleistern aus dem Umweltsektor – zusammen.

Fokus auf Transparenz, Liquidität und Standardisierung

Das Pilotprojekt adressiert drei strukturelle Defizite des Kohlenstoffmarktes: mangelnde Transparenz, begrenzte Liquidität und fehlende Standardisierung. Bislang sind CO2-Zertifikate oft schwer nachzuvollziehen, und ihr Handel gilt als fragmentiert. Durch den Einsatz der Blockchain sollen diese Hürden abgebaut werden. Digitale Token dokumentieren Herkunft, Menge und Handelsfähigkeit der Zertifikate unveränderlich und prüfbar.

Zudem kann die Tokenisierung einen durchgehenden 24/7-Handel ermöglichen und damit die Marktliquidität signifikant erhöhen. Einheitlich gestaltete Tokenstrukturen erleichtern darüber hinaus die Interoperabilität zwischen Handelsplätzen und unterstützen die Einhaltung regulatorischer Vorgaben. JPMorgan Chase und Kinexys sehen darin erhebliches Potenzial, den globalen Markt für Emissionsrechte weiterzuentwickeln und zu modernisieren.