• New York City gründet ein stadtweites Amt für Digital Assets und Blockchain, das Förderung und Regulierung in einem Rahmen bündeln soll.
  • Moises Rendon übernimmt die Leitung und koordiniert Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und Industrie, Talentgewinnung, Service-Innovation sowie die Abstimmung mit Bundes- und Landesbehörden.

New York City verankert digitale Vermögenswerte in der Stadtverwaltung. Bürgermeister Eric Adams hat per Executive Order ein Office of Digital Assets and Blockchain geschaffen, das als zentrale Anlaufstelle für Krypto- und Blockchain-Themen dienen soll. Die neue Einheit wird von Moises Rendon geleitet, der einschlägige Erfahrung im kommunalen Digital-Asset-Bereich mitbringt. Der Auftrag lautet, wirtschaftliche Entwicklung und technologische Innovation in einen klar definierten Aufsichtsrahmen einzubetten.

Mandat, Aufbau und Steuerung

Das Amt erhält drei Kernaufgaben. Erstens die Koordination zwischen Regierung und Industrie: Pilotprojekte, die Öffnung standardisierter Schnittstellen in die Verwaltung sowie die Einbindung relevanter Stakeholder sollen aus einem Guss gesteuert werden.

Zweitens die Talent- und Standortpolitik: New York will Entwicklerinnen und Entwickler, Compliance-Fachleute und Betreiber kritischer Infrastruktur anziehen, indem Genehmigungsprozesse besser navigierbar werden und klare Ansprechpartner bereitstehen.

Drittens die Abstimmung von Richtlinien mit Bundes- und Landesbehörden: Die Einheit soll sicherstellen, dass lokale Initiativen zu Digital Assets mit übergeordneten Regimen zu Aufsicht, Steuern, Geldwäscheprävention und Verbraucherschutz kompatibel sind.

Organisatorisch ist zu erwarten, dass das Amt Querschnittsfunktionen übernimmt – vom Programmmanagement über Marktdialoge bis zur Evaluierung technischer Standards. Dazu zählen Leitlinien für die Nutzung von Oracles und Verwahrmodellen in kommunalen Projekten, Verfahren für Testumgebungen sowie strukturierte Risikoprüfungen vor dem Produktivbetrieb.

Implikationen für Ökosystem und öffentliche Dienste

Für Unternehmen und Protokolle schafft die Bündelung potenziell größere Planungssicherheit. Einheitliche Kontaktpunkte und transparente Prozesse können die Zeit bis zum Projektstart verkürzen.

Für Risikoverantwortliche in Finanz- und Infrastrukturunternehmen ist entscheidend, dass Themen wie Eigentumsnachweis, Schlüsselverwaltung, Ausfallszenarien und Interoperabilität früh adressiert werden.

Auf Marktebene könnte die Stadt durch klar kommunizierte Prioritäten in Feldern wie Zahlungen, Identität, Lieferketten und Nachweisführung Pilotpfade definieren, die Skalierungschancen eröffnen, ohne Aufsichtsvorgaben zu unterlaufen.

Für die Verwaltung liegt der Schwerpunkt auf der Modernisierung von Services. Digitale Nachweise lassen sich entlang bestehender Prozesse verankern, ohne personenbezogene Daten on-chain zu speichern; selektive Offenlegung und Audit-Trails verbessern die Nachvollziehbarkeit.

Gleichzeitig bleiben wirtschaftliche Prüfsteine zentral: Kosten-Nutzen-Analysen, Beschaffungslogik, Betreiberverantwortung sowie der Vergleich mit konventionellen IT-Lösungen.

Damit das Amt Wirkung entfalten kann, braucht es belastbare Messgrößen – etwa die Zeit bis zum Pilotbetrieb, die Anzahl qualifizierter Anbieter, die Häufigkeit sicherheitsrelevanter Vorkommnisse und Kennzahlen zur Nutzerakzeptanz.

Mit der Einrichtung des Office of Digital Assets and Blockchain schafft New York die organisatorische Grundlage, um Projekte strukturiert auszuwählen, Risiken konsistent zu managen und Innovation mit aufsichtsrechtlichen Erwartungen in Einklang zu bringen.