• Rio liefert Ein-Block-Finalität, eliminiert Reorg-Risiken und zielt auf rund 5.000 Transaktionen pro Sekunde.
  • Validator-Elected Block Producer und zustandslose Validierung senken Latenzen und ermöglichen leichte Nodes.

Polygon hat das Netzwerk-Upgrade „Rio“ aktiviert und die Kette explizit für globale On-Chain-Zahlungen ausgerichtet. Zentrale Ziele sind unmittelbare Finalität, ein reorg-freies Design und ein schlankes Node-Profil, das den Betrieb für Zahlungsdienstleister und Validatoren effizienter macht. Die Kapazität wird auf einen Durchsatz von etwa 5.000 Transaktionen pro Sekunde ausgelegt, mit technischer Perspektive auf höhere Werte, um wachsende Zahlungs- und RWA-Lasten zu bedienen.

Architektur: VEBloP und Ein-Block-Finalität

Im Kern steht ein überarbeitetes Blockproduktionsmodell namens Validator-Elected Block Producer (VEBloP). Validatoren wählen für einen definierten Zeitraum einen Produzenten, der Blöcke erzeugt, während die übrigen Knoten zustandslos validieren (stateless validation). Dieser Ansatz verkürzt den kritischen Pfad der Blockerstellung und führt zu Finalität nach einem Block.

Die Eliminierung von Reorgs reduziert Abwicklungsrisiken entlang der Zahlungsstrecke. Börsen und Peer-to-Peer-Apps können Verfügbarkeitsfristen für Assets verkürzen, weil zusätzliche Bestätigungen entfallen. Die deterministische Finalität erleichtert zudem die Automatisierung von Treasury- und Clearing-Prozessen für Payment-Service-Provider.

Kapazität, Betriebskosten und Einbindung der Builder

Rio erhöht die Zahlungs-Kapazität, ohne den Betrieb übermäßig zu verteuern. Leichte Knoten senken Hardware- und Bandbreitenanforderungen und vereinfachen den Zugang zur Kerninfrastruktur für Validatoren und Zahlungsanbieter. Das soll die Dezentralisierung auf der Betreiberebene unterstützen und die Netzwerklatenz stabilisieren. Für Builder ergeben sich pragmatische Vorteile: kürzere Finalitätszeiten verbessern Nutzerabläufe in Point-of-Sale-ähnlichen Szenarien.

Das reorg-freie Design erleichtert Integrationen in Custody- und Abrechnungssysteme, weil Ausnahmefälle seltener auftreten. Zusammen mit der angestrebten Skalierungsroute in Richtung fünfstelliger TPS-Werte entsteht ein Profil, das auf Echtzeit-Transaktionen und wiederkehrende Zahlungen ausgerichtet ist. Für RWA-Anwendungen, die planbare Settlement-Zeiten benötigen, bietet der Ansatz klarere Betriebsparameter.

Aus Betriebssicht sind Log- und Telemetriepfade wichtig, um die Effekte der Ein-Block-Finalität auf Mempool-Dynamik und Gebührenmärkte zu überwachen. Für Validatoren bleiben Slashing-Regeln, Wahlmodalitäten des Blockproduzenten und die Absicherung gegen Netzwerkteilungen zentrale Stellgrößen. Für Zahlungsdienstleister rücken Kosten pro Transaktion, Bestätigungslogik und Rückabwicklungsraten in den Vordergrund. Polygon positioniert Rio damit als Infrastrukturbaustein für schnellere, leichtere und verlässlichere On-Chain-Payments.