• Ripple legt XRP-basierten Futures-ETF an der Nasdaq auf und bietet institutionellen Investoren damit einen regulierten Zugang zur Preisentwicklung von Kryptowährungen.
  • Eine potenzielle Übernahme von Circle durch Ripple könnte die Rolle des Unternehmens im digitalen Zahlungsverkehr festigen und seinen Einfluss auf den Stablecoin-Markt erweitern.

Brad Garlinghouse, CEO von Ripple, äußerte sich kürzlich im unternehmenseigenen Podcast „Crypto in One Minute“ zum steigenden Interesse an börsengehandelten Kryptowährungsfonds (ETFs). Die Veröffentlichung des Podcasts erfolgte zeitnah zur Auflegung des ersten XRP-basierten Futures-ETF an der Nasdaq.

Garlinghouse führte aus, dass zahlreiche institutionelle Investoren auf eine Möglichkeit gewartet hätten, über etablierte Finanzstrukturen Zugang zum Kryptowährungsmarkt zu erlangen. Vor der Etablierung von ETFs seien diese Investoren gezwungen gewesen, Kryptowährungen entweder direkt zu halten oder über zentralisierte Handelsplattformen zu agieren, was mit zusätzlichen Risikofaktoren verbunden gewesen sei.

Börsengehandelte Kryptowährungsfonds (Krypto-ETFs) bieten nun einen regulierten und standardisierten Investitionsweg für institutionelle Akteure wie Pensionskassen, Stiftungen und Fondsgesellschaften, um sich in digitalen Vermögenswerten wie XRP zu engagieren.

Des Weiteren führte Garlinghouse an, dass die zunehmende Verbreitung von Krypto-ETFs zur Strukturierung des Kryptomarktes beitrage. Als Beleg hierfür verwies er auf BlackRocks Bitcoin-ETF, der als schnellster ETF der Geschichte Anlagegelder in Höhe von einer Milliarde US-Dollar erreicht und kurz darauf die Marke von zehn Milliarden US-Dollar überschritten hat. Dieses Wachstum, so Garlinghouse, fördere die Akzeptanz der Kryptowährungsbranche durch etablierte Finanzmarktakteure.

Lancierung des XRP-Futures-ETF durch Volatility Shares

Wie bereits zu Wochenbeginn berichtet, hat Volatility Shares an der Nasdaq den ersten XRP-Futures-ETF lanciert; das Produkt wird unter dem Kürzel XRPI gehandelt. Die Emission folgt auf die Auflegung eines XRP-Futures-Kontrakts durch die CME Group am 19. Mai, die seit der Einführung von Bitcoin-Futures im Jahr 2017 über ausgewiesene Expertise im Krypto-Derivatehandel verfügt.´Der XRPI-Fonds ermöglicht es Investoren, an den Preisbewegungen von XRP zu partizipieren, ohne den Basiswert direkt halten zu müssen. 

Nach dem Börsendebüt des XRPI-ETF und der Einführung des entsprechenden Futures-Kontrakts an der CME büßte XRP über 7 % ein und fiel von 2,47 US-Dollar auf 2,29 US-Dollar, bevor sich der Kurs leicht auf 2,36 US-Dollar erholte. Die Abwärtsbewegung erfolgte vor dem Hintergrund der vertagten Entscheidung der US-Börsenaufsicht SEC über den von CoinShares eingereichten Antrag auf Zulassung eines Spot-XRP-ETF.

Spot-ETFs grenzen sich von Futures-ETFs dadurch ab, dass sie direkt den Kassakurs der jeweiligen Kryptowährung abbilden. Die von der SEC veranlasste Verzögerung impliziert, dass mit der Zulassung eines physisch hinterlegten XRP-ETF in absehbarer Zeit nicht zu rechnen ist. Dieser Entscheid ergeht vor dem Hintergrund der anhaltend intensiven regulatorischen Überprüfung von Krypto-Assets in den Vereinigten Staaten.

Wie wir bereits berichten, führt Ripple Gespräche über eine mögliche Übernahme von Circle, dem Herausgeber des USDC-Stablecoins. Mit diesem Schritt würde Ripple seine Position im Bereich digitaler Zahlungsabwicklung und Blockchain-Technologien gezielt ausbauen.