• Ripple startet die nächste UBRI-Phase mit einem Advisory Council um CTO David Schwartz und führenden Kryptografen sowie einer neuen Partnerschaft mit der University of San Francisco.
  • Mehr als 1,5 Mio. US-Dollar an UBRI-Grants werden erstmals vollständig in RLUSD, Ripples USD-gedecktem Stablecoin, ausgezahlt, um Forschung und praktische Erprobung zusammenzuführen.

Ripple hat die nächste Ausbaustufe seiner University Blockchain Research Initiative (UBRI) angekündigt. Das Programm setzt künftig auf drei Pfeiler. Einen neuen wissenschaftlichen Beirat, der Themen priorisiert und Projekte begleitet.

Eine institutionelle Partnerschaft mit der University of San Francisco zur Erprobung von Blockchain-Lösungen in Verwaltung und Rechtswesen. Und erneuerte Förderlinien von mehr als 1,5 Mio. US-Dollar, die erstmals vollständig in RLUSD, dem USD-gedeckten Stablecoin von Ripple, zugeteilt werden.

Drei Bausteine für mehr Transfer: Beirat, Public-Service-Pilotfelder, Stablecoin-Grants

Der UBRI Advisory Council soll Richtungen setzen, die von Grundlagenfragen der Kryptografie bis zu anwendungsnahen On-Chain-Use-Cases reichen. Dem Gremium gehört unter anderem Ripples CTO David Schwartz an.

Hinzu kommen Professorinnen und Professoren aus Partnerhochschulen mit Schwerpunkten in Kryptografie, verteilten Systemen, Recht und Wirtschaftsinformatik. Die Aufgaben umfassen Themen-Scouting, Peer-Review von Förderanträgen, Methodik-Checks für Datensätze und die Definition messbarer Projektziele.

Die Zusammenarbeit mit der University of San Francisco fokussiert auf Anwendungsfälle im öffentlichen Sektor. Dazu zählen digitale Urkunden und Register, Nachweisführung in der Daseinsvorsorge, Beschaffungsprozesse mit unveränderlichen Audit-Trails sowie Fragen der smarten Rechtsdurchsetzung.

Für Universitäten ergeben sich praxisnahe Felder, in denen Technik, Rechtsrahmen und Verwaltungsprozesse gemeinsam betrachtet werden. Erwartet werden Proof-of-Concepts und Leitfäden, die sich auf andere Behördenkontexte übertragen lassen.

Mit der Umstellung der Fördermittel auf RLUSD verknüpft Ripple Forschung und Abwicklung. Stablecoin-basierte Grants können Mittelzuflüsse beschleunigen, Devisenrisiken reduzieren und Abrechnungen vereinfachen, solange Compliance-Prozesse stimmen.

Hochschulen benötigen dafür Richtlinien zur Verwahrung, etwa über regulierte Custody-Dienste oder institutionelle Wallet-Setups. Ebenso relevant sind Rechnungslegung, Steuerreports und interne Kontrollen, damit digitale Zuwendungen revisionssicher dokumentiert werden.

Konsequenzen für Forschungspraxis, Governance und Abrechnung

Für Antragsteller ändern sich drei Dinge. Erstens die Förderlogistik. Auszahlungen in RLUSD können Milestone-basiert erfolgen und programmgesteuert an messbare Kriterien gekoppelt werden. Das erleichtert Monitoring und Mittelverwendung. Zweitens die Governance.

Ein Beirat mit gemischter Besetzung aus Industrie und Wissenschaft erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Projekte sowohl wissenschaftlich belastbar als auch technisch übertragbar sind.

Drittens der Transfer. Die USFCA-Schiene schafft einen Realwelt-Kanal, in dem Prototypen unter Auflagen wie Datenschutz, Beweiswerterhalt und Barrierefreiheit erprobt werden.

Inhaltlich zeichnen sich mehrere Forschungslinien ab. Datenschutzfreundliche Identitätsnachweise und selektive Offenlegung. Tokenisierte Forderungen und Cash-Management im öffentlichen Sektor. Orakel-Sicherheit und manipulationsresistente Datenpfade.

Interoperabilität zwischen Registern, etwa für Lizenzen, Lieferketten und Förderbescheide. Ergänzend gewinnen juristische Fragen an Bedeutung. Was ist die rechtliche Qualität eines Smart-Contract-Ereignisses. Welche Haftung entsteht bei Orakel-Fehlern. Wie lassen sich Smart-Contract-Updates mit Verwaltungsverfahrensrecht vereinbaren.

Für die operative Umsetzung sind einige Leitplanken wesentlich. Hochschulen brauchen klare KYC-Prozesse für Projekt-Wallets, Rechte- und Rollenkonzepte sowie Notfallpfade bei Schlüsselverlust.

Fördergeber definieren Messgrößen, etwa veröffentlichte Datensätze, reproduzierbare Code-Artefakte, Peer-Review-Status und Ergebnisse in Test- oder Pilotsystemen. Bei RLUSD-Auszahlungen gilt es, interne Richtlinien zu Limits, Gegenparteien und Verwahrung zu dokumentieren.

Die technische Schicht sollte robuste APIs, Sandbox-Umgebungen und Telemetrie liefern, damit Fehlerpfade früh sichtbar werden.

Mit Beirat, Public-Service-Partnerschaft und Stablecoin-Grants entsteht ein Rahmen, der Grundlagenforschung und anwendbare On-Chain-Lösungen näher zusammenrückt.

Entscheidend wird sein, ob Projekte reproduzierbare Artefakte veröffentlichen und ob Pilotanwendungen Ergebnisse liefern, die sich in Behörden- und Unternehmensumfelder skalieren lassen.