• Die SEC gestattet autorisierten Teilnehmern ab sofort, Anteile von Bitcoin‑ und Ether‑ETPs direkt in den jeweiligen Kryptowährungen zu schaffen oder einzulösen.
  • Parallel billigte die Behörde Anträge für gemischte Spot‑BTC/ETH‑ETPs, Optionen auf bestehende Produkte sowie höhere Positionslimits für BTC‑Optionen.

Die US‑Securities and Exchange Commission hat am 29. Juli 2025 einstimmig beschlossen, die bisherige Bargeldpflicht für Anteils­schöpfungen und ‑rücknahmen bei Spot‑Bitcoin‑ und Spot‑Ether‑ETPs aufzuheben. Autorisierte Teilnehmer können neue Anteile nun durch Ein‑ oder Aus­lieferung der zugrunde liegenden Token erzeugen oder auflösen. Die Regelung orientiert sich an etablierten Rohstoff‑ETPs wie Gold und soll Handels­friktionen reduzieren sowie die Kosteneffizienz erhöhen.

Effizienzschub durch In‑Kind‑Abwicklung

Durch die Umstellung auf Sachleistungen entfällt die Umrechnung in US‑Dollar. Emittenten können ihre Liquidität präziser steuern, während Market Maker engere Preisspannen einhalten. Die SEC erwartet niedrigere Fonds­kosten und eine höhere Preis­konsistenz zwischen Primär‑ und Sekundärmarkt. Vorsitzender Paul S. Atkins bezeichnete den Schritt als wichtigen Fortschritt hin zu einem passgenauen Regulierungsrahmen für Kryptowährungen. Jamie Selway, Direktor der Division of Trading and Markets, betonte die flexiblere und kostengünstigere Abwicklung.
Für Anleger bedeutet die Neuerung, dass große Zuflüsse oder Abflüsse schneller verarbeitet werden können. Besonders in volatilen Phasen lässt sich die Fonds­größe effizienter anpassen. Emittenten profitieren zudem von geringerem Working Capital, da sie keine hohen Bargeld­bestände vorhalten müssen.

Neue Produkte und höhere Optionslimits

Im selben Beschluss­paket genehmigte die Behörde weitere Anträge, die den US‑Markt für Krypto‑ETPs verbreitern. Eine große Börse darf künftig ein Produkt listen, das Bitcoin und Ether in einem Portfolio kombiniert. Außerdem wurden Standard‑ und FLEX‑Optionen auf bestimmte bestehende Spot‑BTC‑ETPs zugelassen. Parallel erhöhte die Kommission die Positionslimits für gelistete BTC‑Optionen schrittweise auf bis zu 250 000 Kontrakte, um sie an generische Rohstoff­standards anzugleichen.
Zwei zusätzliche Termin­anordnungen fordern die Öffentlichkeit auf, Stellung zu börsenseitigen Vorschlägen für zwei Large‑Cap‑Krypto‑ETPs zu nehmen. Die Konsultationen sollen klären, ob weitere Produkte die Anforderungen an Transparenz, Markt­überwachung und Anlegerschutz erfüllen.

Die Gesamt­maßnahmen verdeutlichen den Ansatz der SEC, digitale Vermögens­werte in ein vertrautes aufsichts­rechtliches Rahmenwerk einzubinden. Markt­beobachter erwarten, dass die Gleichstellung mit Rohstoff‑ETPs institutionellen Kapital­zufluss und Produkt­innovation fördert.