• Die SEC führt generische Listing-Standards für spotbasierte Krypto-ETFs ein und verkürzt den Weg an die Börse.
  • XRP, Shiba Inu und Hedera zählen zu einer Gruppe von rund einem Dutzend Assets mit beschleunigtem Zulassungsverfahren.

XRP, Shiba Inu und Hedera haben in den USA realistische Chancen auf einen schnelleren ETF-Start. Die US-Börsenaufsicht SEC hat generische Listing-Standards für börsengehandelte Produkte genehmigt, die spotbasierte Rohstoffe einschließlich digitaler Vermögenswerte abbilden. Börsen wie Nasdaq, NYSE und Cboe können entsprechende Anteile listen, wenn definierte Kriterien erfüllt sind, ohne für jedes Produkt eine separate 19b-4-Einreichung mit umfassender Einzelprüfung vorlegen zu müssen. Der Zeitrahmen bis zur möglichen Markteinführung schrumpft dadurch von bislang bis zu 240 Tagen auf bis zu 75 Tage.

Regulatorischer Rahmen im Überblick

Der neue Standard ersetzt die bisherige fallweise Betrachtung durch ein vorab festgelegtes Set an Anforderungen. Zugelassen werden Commodity-Based Trust Shares, die die generischen Parameter der jeweiligen Börse einhalten. Das betrifft unter anderem Vorgaben zur Verwahrung, zur Marktüberwachung, zur Transparenz der Index- oder Referenzpreisbildung sowie zur laufenden Berichterstattung.

Für Emittenten entsteht dadurch eine klarere Planbarkeit der Produktentwicklung und der anschließenden Notierung. Für die Handelsplätze reduziert sich der Dokumentationsaufwand, da sie sich auf einen genehmigten Regelrahmen stützen können.

Die Maßnahme richtet sich auf eine Asset-Klasse mit liquiden Referenzmärkten. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass neue Produkte schneller vom Antrag in den Handel übergehen, sofern Emittenten die technischen und operativen Anforderungen nachweisen. Die Börsen bleiben verpflichtet, Marktintegrität und Anlegerschutz sicherzustellen, etwa durch Daten-Sharing-Abkommen und die Echtzeit-Überwachung außergewöhnlicher Handelsmuster.

Auswirkungen auf Emittenten und Markt

Für Emittenten öffnet sich ein geordneter Zulassungspfad über generische Standards. Neben bestehenden Bitcoin– und Ethereum-Produkten rücken weitere Large-Cap-Kryptoassets in den Fokus. Marktbeobachter zählen dazu häufig XRP, Shiba Inu und Hedera, die in der Folgezeit Kursgewinne verzeichneten. Die Preisbewegungen spiegeln die Erwartung wider, dass sich die Hürden für neue Produkte verringern und der Wettbewerb zwischen Anbietern zunimmt.

In den kommenden Monaten ist mit einer breiteren Pipeline an Einreichungen zu rechnen. Emittenten werden ihre Prospekte und technischen Anhänge auf die neuen Anforderungen zuschneiden und parallele Prozesse für Verwahrung, Preisfeststellung und Market-Making aufsetzen. Für Anleger erweitert sich möglicherweise die Auswahl an regulierten, börsengehandelten Instrumenten auf digitale Vermögenswerte. Entscheidend bleibt, welche Projekte die geforderten Qualitäts- und Transparenzkriterien nachweislich erfüllen und wie schnell Handelsplätze und Anbieter ihre operativen Prüfungen abschließen.