• Solana-ETFs verzeichnen seit dem Start vor drei Wochen an jedem Handelstag Nettozuflüsse und meldeten zuletzt 12 Mio. US-Dollar am Tag sowie 46 Mio. US-Dollar in der Woche.
  • Der XRP-ETF von Canary sammelte am zweiten Handelstag 243 Mio. US-Dollar ein und liegt nur knapp unter den 245 Mio. US-Dollar des ersten Tages.

Trotz rückläufiger Kurse am breiteren Kryptomarkt halten die Mittelzuflüsse in ausgewählte Altcoin-ETFs an. Nach Daten von SoSoValue verbuchten Solana-Fonds am 14. November einen Tagesnettozufluss von 12 Millionen US-Dollar.

Dabei entfiel der gesamte Tageswert auf den SOL-ETF von Bitwise, während der Grayscale-Fonds am selben Tag keine Nettoflüsse auswies. Über die zurückliegende Woche summieren sich die Zuflüsse in Solana-Produkte auf 46 Millionen US-Dollar. Seit dem Marktstart vor drei Wochen verzeichnen die SOL-ETFs eine Serie täglicher Nettozuflüsse und bislang keinen Tag mit Nettoabflüssen.

Parallel dazu stabilisierten sich die Mittelbewegungen im neuen XRP-ETF von Canary. Am zweiten Handelstag flossen dem Fonds 243 Millionen US-Dollar zu. Dieser Wert liegt nur geringfügig unter den 245 Millionen US-Dollar, die am ersten Handelstag verzeichnet wurden.

Damit bestätigt sich zunächst ein anhaltendes Anlegerinteresse, obwohl die Spotpreise am Markt zuletzt volatil waren und bei mehreren großen Coins kurzfristige Rückgänge verzeichnet wurden.

Für Produktanbieter sind anhaltende Zuflüsse nach dem Launch ein wichtiger Indikator. Sie erleichtern die Arbeit autorisierter Teilnehmer bei Schöpfung und Rücknahme von Anteilen und unterstützen eine enge Bindung des Börsenpreises an den Nettoinventarwert.

Zudem signalisiert ein ausbleibender Abflussdruck in der Frühphase eine robuste Nachfragebasis, die operative Prozesse wie Market-Making und Bestandsführung planbarer macht.

Einordnung der Ströme und Beobachtungspunkte für Anleger

Die beobachteten Zuflüsse speisen sich aus unterschiedlichen Anlegersegmenten. Auf der einen Seite stehen taktische Allokationen, die auf kurzfristige Relative-Value-Chancen zwischen Spot- und ETF-Markt zielen.

Auf der anderen Seite erhöhen institutionelle Investoren schrittweise Positionen, um Exposure in regulierten Vehikeln mit standardisierten Verwahr- und Reportingketten aufzubauen.

Für beide Gruppen spielt die Verfügbarkeit autorisierter Teilnehmer, die Breite der Market-Maker und die Stabilität der täglichen Spreads eine zentrale Rolle.

Für Solana-ETFs bleibt die Transparenz der Preisreferenzmethodik sowie die Handhabung operativer Sondersituationen wichtig. Dazu zählen Regeln für Aussetzungen bei Störungen einzelner Handelsplätze und die Behandlung außergewöhnlicher Abweichungen zwischen Börsenpreis und Nettoinventarwert.

Bei XRP-Produkten achten professionelle Nutzer zusätzlich auf die Tiefe der Sekundärmarktliquidität, die Geschwindigkeit der Creation-Redemption-Prozesse und die Entwicklung des Orderbuchs über die ersten Handelswochen.

Die anhaltenden Zuflüsse stehen im Kontrast zu der jüngsten Marktschwäche, die durch Gewinnmitnahmen und Positionsbereinigungen geprägt war. Für Portfoliomanager ist daher entscheidend, ob die ETFs in schwächeren Phasen weiterhin Mittel anziehen oder ob die Ströme bei einer längeren Korrektur nachlassen.

Aussagekräftig werden auch künftige wöchentliche Aggregatdaten, die zeigen, ob sich die Nettokäufe verstetigen oder ob sie vor allem durch anfängliche Portfolioaufbauten dominiert wurden.

Unabhängig vom kurzfristigen Preisverlauf dürften die Betreiber die operativen Kennzahlen eng monitoren. Maßgeblich sind die Konsistenz der Nettoinventarwerte, die Höhe der Tracking-Differenz, die Kostenquote und die Effizienz der Primärmarktprozesse.

Anleger sollten zudem Gebühren, steuerliche Behandlung und die Handelsfenster der jeweiligen Börsen berücksichtigen, um Ausführungsqualität und Slippage zu steuern.