- Die US-Regierung fährt Teile des Bundesbetriebs herunter und pausiert wichtige Konjunkturdaten.
- Rund 750.000 Beschäftigte werden beurlaubt, die täglichen Kosten werden auf 400 Millionen US-Dollar geschätzt.
Die US-Regierung hat weite Teile der Bundesverwaltung heruntergefahren, nachdem Kongress und Weißes Haus zum Beginn des neuen Haushaltsjahres keine Finanzierung sicherstellen konnten.
Haushaltsstreit ohne Ausweg
Der Senat hat eine kurzfristige Übergangsfinanzierung verworfen, was die parteipolitische Spaltung vertieft und den Handlungsspielraum weiter verengt. Ein klarer Weg aus der Blockade ist nicht erkennbar. Es handelt sich um den 15. Regierungsstillstand seit 1981. Behördenleitungen haben mit Verweis auf bestehende Notfallpläne Personal angewiesen, nicht unmittelbar sicherheitsrelevante Tätigkeiten einzustellen.
Die Maßnahme trifft den öffentlichen Dienst in der Breite und erfasst auch uniformierte Kräfte, deren Soldzahlungen vorübergehend ausgesetzt werden können, während wesentliche Funktionen aufrechterhalten bleiben. Politische Vermittlungsversuche konzentrieren sich auf Umfang und Dauer einer Zwischenfinanzierung sowie auf strittige Ausgabeposten, bislang ohne Annäherung.
Ökonomische Folgen und Marktausblick
Unmittelbar betroffen ist die Veröffentlichung des Arbeitsmarktberichts für September, der als zentrale Referenz für Konjunktur und Lohnentwicklung gilt. Der Datenstopp erschwert die Einschätzung der kurzfristigen Wirtschaftsaktivität für Unternehmen, Investoren und Beobachter der Notenbankpolitik. Verzögerungen und Einschränkungen werden zudem im Flugverkehr erwartet, da Ablaufkoordination und Sicherheitskontrollen unter Personalknappheit leiden können.
Laufende wissenschaftliche Projekte in Bundeslaboren werden ausgesetzt. Insgesamt werden rund 750.000 Bundesangestellte in den Zwangsurlaub geschickt, was den Konsum in Regionen mit hoher Behördenpräsenz dämpfen dürfte. Die täglichen fiskalischen Zusatzkosten werden auf etwa 400 Millionen US-Dollar veranschlagt.
Marktseitig erhöht die fehlende Datenlage die Unsicherheit über die Wachstumsspur und die Inflationsdynamik. Renditekurven dürften empfindlich auf Hinweise aus hochfrequenten Indikatoren reagieren, während die Kreditmärkte die Liquiditätsbedingungen neu bewerten. Für Aktien steigt das Risiko asymmetrischer Überraschungen bei nachgelieferten Daten. Digitale Vermögenswerte zeigen in vergleichbaren Phasen eine heterogene Reaktion, die von globalem Risikoappetit, Dollarentwicklung und Zinsvolatilität geprägt ist.