- Trump plant Umstrukturierung von USAID zu IHA unter Kontrolle des Außenministeriums mit Einführung der Blockchain-Technologie.
- Experten hinterfragen Nutzen von Blockchain für humanitäre Hilfe und äußern Bedenken hinsichtlich der Belastung von Partnerorganisationen.
Laut einem internen Memo, das WIRED vorliegt, plant die Trump-Administration die Umbenennung der United States Agency for International Development (USAID) in US International Humanitarian Assistance (IHA) und deren direkte Unterstellung unter das US-Außenministerium.
Das Dokument enthüllt Pläne zur Integration der Blockchain-Technologie in die Beschaffungsprozesse der Behörde. Es besagt, dass
„sämtliche Auszahlungen durch Blockchain-Technologie abgesichert und nachverfolgt würden, um Sicherheit, Transparenz und Nachvollziehbarkeit radikal zu erhöhen“.
Das Memo enthält keine konkreten Angaben zu den Implementierungsmethoden und lässt offen, ob es sich um Kryptowährungstransfers oder lediglich um die Nutzung von Blockchain-Ledgern zur Nachverfolgung von Hilfszahlungen handeln würde.
Komplette Neuausrichtung
Das Department of Government Efficiency (DOGE), das informell von Elon Musk geleitet wird, hat USAID ins Visier genommen. Nach Amtsantritt von Präsident Trump im Januar versetzte das US-Außenministerium sämtliche Mitarbeiter der Behörde in Verwaltungsurlaub, reduzierte die Belegschaft und stoppte Zahlungen an diverse Partnerorganisationen weltweit.
Trotz einer einstweiligen Verfügung eines Bundesrichters gegen die Auflösung der Behörde scheint die Regierung entschlossen, USAID abzubauen und tiefgreifend in das Außenministerium zu integrieren. Mitarbeiter der Behörde zeigten sich in dieser Phase der Unsicherheit überrascht über die Blockchain-Pläne.
Experten stellen Nutzen von Blockchain infrage
Experten für humanitäre Technologien äußern Bedenken hinsichtlich der geplanten Implementierung von Blockchain. Linda Raftree, eine Beraterin für Technologieeinführung bei humanitären Organisationen, bezeichnete dies als „fehlgeleitete technologische Lösung für ein nicht existierendes Problem“.
Giulio Coppi von Access Now merkte an, dass Blockchain
„keinen nachweislichen Vorteil in Bezug auf Kosteneffizienz oder Überlegenheit gegenüber bestehenden Instrumenten“
biete. Während einige Blockchain-Initiativen begrenzten Erfolg zeigten, wie das Pilotprojekt des UNHCR von 2022, bei dem vertriebenen Ukrainern Hilfe in Stablecoins angeboten wurde, argumentieren Experten, dass die Umsetzung zu neuen Belastungen für Partnerorganisationen, insbesondere kleinere NGOs, führen würde.
Die Administration hat kürzlich die Blockchain-Technologieexpertin Sarah Mendenhall zur Leiterin des Übergangsteams für die Behördenumstrukturierung ernannt. Mendenhall war zuvor an mehreren hochrangigen humanitären Blockchain-Projekten in Südostasien beteiligt.
Das US-Außenministerium hat für den kommenden Monat Gespräche mit wichtigen internationalen Partnern angesetzt, um Umsetzungsfristen und technische Anforderungen für Organisationen zu erörtern, die ihre Finanzierungsbeziehungen mit der umstrukturierten Behörde fortsetzen möchten.