• Matthew Sigel von VanEck schlägt „BitBonds“ vor – ein Konzept, bei dem Investoren Bitcoin-Gewinne mit der Regierung teilen und gleichzeitig zur Bewältigung der Staatsschulden von 14 Bio. US-Dollar beitragen.
  • Senatorin Lummis unterstützt eine vergleichbare Bitcoin-Akquisitionsstrategie und vertritt die Ansicht, der Erwerb von 1 Million Bitcoin über fünf Jahre könne die US-Staatsverschuldung binnen zwei Jahrzehnten um bis zu 50 % reduzieren.

Matthew Sigel, Leiter Digital Asset Research bei VanEck, hat unter dem Namen BitBonds ein neuartiges Anlagekonzept vorgestellt. Dieses zielt darauf ab, die Schuldenlast der Vereinigten Staaten von 14 Bio. US-Dollar zu adressieren. Das innovative Finanzinstrument kombiniert traditionelle Staatsanleihen mit Bitcoin-Investitionen und soll so ein potenzielles Win-Win-Szenario für Investoren und die US-Bundesregierung schaffen.

BitBonds repräsentieren einen hybriden Ansatz zur Staatsschuldenfinanzierung. Dem Konzept zufolge würden 90 % des Anlagekapitals in Staatsanleihen investiert, während die verbleibenden 10 % dem Erwerb von Bitcoin dienten. Die US-Regierung würde die Bitcoin-Käufe mit den durch die Anleiheemission generierten Mitteln finanzieren.

Die Struktur sieht vor, dass Anleger die vollständigen Bitcoin-Gewinne bis zu einer jährlichen Obergrenze von 4,5 % erhalten. Über diesen Schwellenwert hinausgehende zusätzliche Erträge würden zu gleichen Teilen zwischen Investoren und der Regierung aufgeteilt. Dieser Mechanismus schafft gleichgerichtete Anreize für beide Parteien.

Mögliche Erträge und Risiken

Laut Sigels Analyse könnten BitBonds Investoren signifikante Renditen ermöglichen. Er prognostiziert eine durchschnittliche jährliche Bitcoin-Wachstumsrate (CAGR) zwischen 8 % und 17 %, abhängig vom jeweiligen Anleihekupon. Unter optimalen Bedingungen, sollte Bitcoin die Performance-Erwartungen übertreffen, könnten die Gesamtrenditen sogar eine CAGR von 30 % bis 50 % erreichen.

Die Investition birgt jedoch auch Risiken. Anleger würden zwar am Aufwärtspotenzial von Bitcoin partizipieren, wären jedoch ebenso Abwärtsrisiken ausgesetzt. Eine schwache Bitcoin-Performance könnte die Attraktivität von Anleihen mit niedrigeren Kupons innerhalb dieser Struktur signifikant reduzieren.

Aus Sicht der Regierung stellt sich das Risikoprofil günstiger dar. Selbst im ungünstigsten Fall („Worst-Case-Szenario“), bei dem Bitcoin seinen gesamten Wert verlöre, würden die USA im Vergleich zu einer traditionellen Anleiheemission immer noch von niedrigeren Finanzierungskosten profitieren. Dieser Vorteil bestünde, solange der Anleihekupon unterhalb des definierten Schwellenwerts für die Gewinnbeteiligung liegt.

Sigel betont, dieses Arrangement ermögliche der Regierung eine kosteneffiziente Finanzierung und lasse sie gleichzeitig am potenziellen Wertzuwachs von Bitcoin partizipieren. Die Struktur begrenze das Exposure der Regierung gegenüber der Bitcoin-Volatilität und adressiere zugleich drängende fiskalische Herausforderungen.

Unterstützung des Kongresses für einen Schuldenabbau auf Bitcoin-Basis

Sigels Vorschlag korrespondiert eng mit der von Senatorin Cynthia Lummis propagierten Strategie zum Ankauf von Bitcoin für das staatliche Schuldenmanagement. Die Senatorin hatte sich dafür eingesetzt, dass die US-Regierung über einen Zeitraum von fünf Jahren jährlich 200.000 Bitcoin erwirbt, um einen Gesamtbestand von 1 Million BTC aufzubauen.

Lummis ist der Ansicht, dieser Ansatz könne die Staatsverschuldung binnen zwei Jahrzehnten um bis zu 50 % reduzieren. Sie verweist auf das langfristige Wachstumspotenzial von Bitcoin als potenziell stabilisierenden Faktor für die US-Finanzpolitik, insbesondere nach der massiven geldpolitischen Expansion während der COVID-19-Pandemie.

Die Senatorin hatte wiederholt ihre Besorgnis über eine mögliche Entwertung des US-Dollar infolge der geldpolitischen Maßnahmen während der Pandemie geäußert. Ihr Vorschlag zum Bitcoin-Erwerb stellt einen alternativen Ansatz dar, um diesen fiskalischen Bedenken zu begegnen. Wie wir bereits berichtetn, könnten die USA tägliche Zolleinnahmen von 2 Mrd. US-Dollar für den Ankauf von Bitcoin verwenden, ohne Steuern oder die Staatsverschuldung zu erhöhen.

Zum Redaktionszeitpinkt notiert Bitcoin bei 84.691,27 US-Dollar und verzeichnete über die letzten 24 Stunden einen Anstieg von 1,55 %.