- Die USA könnten tägliche Zolleinnahmen von 2 Mrd. US-Dollar für den Ankauf von Bitcoin verwenden, ohne Steuern oder die Staatsverschuldung zu erhöhen.
- Ein Vorschlag zur Neubewertung von Goldzertifikaten könnte Milliardensummen für den Aufbau von Bitcoin-Reserven durch die USA freisetzen.
Die US-Regierung prüft Methoden zum Erwerb von Bitcoin, ohne den Bundeshaushalt zu belasten oder zusätzliche Steuerzahlerlasten zu verursachen. Bo Hines, Exekutivdirektor des Präsidentenrat für digitale Vermögenswerte, bestätigte, dass die Nutzung täglicher Zolleinnahmen zu den primär geprüften Optionen gehört.
Da die Zolleinnahmen täglich rund 2 Mrd. US-Dollar generieren, gehen Regierungsvertreter davon aus, dass diese externe Einnahmequelle für den Aufbau nationaler Bitcoin-Reserven genutzt werden könne.
Bo Hines, Executive Director of the U.S. Presidential Digital Asset Advisory Committee, said in a Thinking Crypto interview that the U.S. must act quickly to compete globally in Bitcoin. He called for building a national strategic reserve through budget-neutral means and…
— Wu Blockchain (@WuBlockchain) April 15, 2025
In einem kürzlich geführten Interview sagte Hines bezüglich der Nutzung von Bundeseinnahmen aus Zöllen:
„Es gibt buchstäblich unzählige Möglichkeiten, dies zu tun“.
Er betonte zudem, alle Vorschläge müssten haushaltsneutral sein. Dies bedeute, dass keine neuen Steuern oder Schulden aufgenommen und keine Umschichtungen bestehender Bundesmittel vorgenommen werden dürften.
Neubewertung von Goldreserven zur Unterstützung digitaler Bestände
Eine zweite Option ist die Neubewertung der Goldzertifikate im Besitz des US-Finanzministeriums. Diese werden aktuell mit 43 US-Dollar pro Unze bewertet, während der Goldpreis derzeit bei über 3.200 US-Dollar pro Unze liegt. Eine Neubewertung dieser Bestände auf Marktwertbasis könnte einen Buchgewinn in Milliardenhöhe generieren.
Der US-Kongress prüft derzeit einen Vorschlag im Rahmen des Bitcoin Act of 2025, welcher von Senatorin Cynthia Lummis eingebracht wurde. Der Gesetzentwurf zielt auf eine Modernisierung der Vermögensbewertung durch das Finanzministerium ab und sieht potenziell die Umwandlung eines Teils der Neubewertungsgewinne in Bitcoin vor. Hines merkte an, der Vorschlag befinde sich noch im Gesetzgebungsprozess, und kommentierte:
„Wir werden sehen, wie viele Mitunterzeichner sie [Lummis] gewinnen kann.“
Wie wir bereits berichteten, zeigte Bitcoin (BTC) eine stabile Performance, obwohl globale Märkte aufgrund neuer handelspolitischer Maßnahmen unter Druck gerieten. Nach Ankündigung globaler Zölle durch das Weiße Haus am 2. April gab der Bitcoin-Kurs zwar nach, der Rückgang fiel jedoch, insbesondere auf risikobereinigter Basis, moderat aus.
Diese Resilienz könnte einer der Gründe sein, weshalb die US-Regierung Bitcoin als strategische Währungsreserve erwägt. Der Ansatz wird in Kooperation mit verschiedenen Bundesministerien entwickelt, darunter das Handels- und das Finanzministerium.
Behördenübergreifende Gruppe konzentriert sich auf budgetneutrale Strategie
Eine ressortübergreifende Arbeitsgruppe befasst sich mit der Koordination und Ausarbeitung der Optionen. Die Regierung fokussiert sich dabei weiterhin auf externe Einnahmequellen, wie Zölle, zur Finanzierung etwaiger Bitcoin-Akquisitionen. Hines betonte, bestehende Bundesmittel würden für diesen Plan nicht umgewidmet.
Die per Executive Order am 6. März eingerichtete strategische Bitcoin-Reserve erfordert auch eine interne Prüfung der bereits vorhandenen Bestände. Hines äußerte sich nicht zum aktuellen Status dieser Prüfung. Fragen im Zusammenhang mit dem „TRUMP Memecoin“ sowie anderen politisch motivierten Krypto-Projekten wurden während des Interviews nicht thematisiert. Ein erster Planentwurf des Haushaltsministeriums für den Kauf von BTC durch die US-Regierung wird für Ende Juli erwartet.