- Visa und Yellow Card wollen noch dieses Jahr in mindestens einem afrikanischen Land Stablecoin-basierte Zahlungen in digitalem US-Dollar einführen.
- Die Nachfrage nach Stablecoins in Afrika steigt rapide, angetrieben vom knappen Zugang zu physischen US-Dollar und wiederkehrenden Devisenkrisen.
Visa, der globale Kreditkartenriese, hat eine Partnerschaft mit Yellow Card Financial geschlossen, einem führenden afrikanischen Anbieter von Stablecoin-Zahlungen. Gemeinsam wollen beide Unternehmen den Einsatz digitaler Dollar ausweiten und so die Lücke zwischen traditionellen Zahlungsnetzen und Kryptowährungs-Services schließen.
Im Rahmen der Vereinbarung plant Yellow Card, noch 2025 in mindestens einem afrikanischen Land Stablecoin-Transaktionen über Visa abzuwickeln; weitere Länder sollen 2026 folgen. Das 2019 in Nigeria gegründete Unternehmen ist bereits in 20 Staaten aktiv und hat bislang Transaktionen im Wert von über sechs Milliarden US-Dollar verarbeitet.
Laut Mitgründer und CEO Chris Maurice konzentriert sich die Kooperation darauf, Treasury-Prozesse zu optimieren, Liquiditätsmanagement zu verbessern und kostengünstigere grenzüberschreitende Überweisungen zu ermöglichen.
Stablecoins legen in Subsahara-Afrika kräftig zu
Während die allgemeine Kryptowährungsnutzung in Subsahara-Afrika 2024 moderat gewachsen ist, boomt das Stablecoin-Segment. Nach Berechnungen von Chainalysis entfallen inzwischen rund 43 % des regionalen Krypto-Transaktionsvolumens auf Stablecoins. Besonders Dollar-gebundene Token wie USDT und USDC gewinnen an Relevanz, da viele Länder unter Dollar-Knappheit und volatilen Devisenmärkten leiden.
Nigeria und Äthiopien – zwei der größten Volkswirtschaften des Kontinents – verzeichnen derzeit eine starke Zunahme bei kryptobasierten Einzelhandelszahlungen. Der USDC-Emittent Circle hat Afrika deshalb als Schlüsselmarkt identifiziert und testet seit April gemeinsam mit dem Zahlungsdienstleister Onafriq USDC-Transaktionen in 40 Ländern.