• Wale mit 10 bis 100 Millionen XRP veräußerten binnen 24 Stunden rund 40 Millionen Token.
  • Der Start des REX-Osprey XRP ETF und Erwartungen auf weitere ETF-Genehmigungen überzeugen Großadressen nicht zum Zukauf.

Die größten XRP-Inhaber haben ihre Bestände spürbar reduziert. On-Chain-Daten deuten darauf hin, dass Adressen mit Beständen zwischen 10 und 100 Millionen XRP binnen 24 Stunden etwa 40 Millionen Token veräußerten. Der Abfluss fällt mit dem heutigen Börsenstart des REX-Osprey XRP ETF zusammen. Markterwartungen, dass im kommenden Monat weitere XRP-ETFs genehmigt werden könnten, haben die Verkaufsbereitschaft großer Adressen nicht sichtbar gedämpft.

Abflüsse trotz ETF-Impuls

Der beobachtete Whale-Flow bleibt deutlich negativ. Das signalisiert, dass Nettotransfers von Großadressen in Richtung Börsen und außerbörslicher Gegenparteien überwiegen. Solche Muster gehen häufig mit einer erhöhten Angebotsseite einher und können kurzfristige Kursanstiege dämpfen.

Aus Orderflow-Sicht deutet ein anhaltend negativer Whale-Flow darauf hin, dass Liquidität auf der Verkäuferseite aktiv bereitgestellt wird. Das schwächt die Marktdynamik, die sich sonst aus dem ETF-Narrativ ergeben könnte. Der ETF-Start von REX-Osprey verändert damit kurzfristig nicht das Verhalten der größten Marktteilnehmer, die weiterhin Positionen verringern oder umschichten.

Mögliche Treiber und Marktausblick

Mehrere Faktoren können das Verhalten erklären. Erstens sichern Großadressen nach vorangegangenen Kursbewegungen Gewinne, um Bilanzrisiken zu reduzieren. Zweitens bleibt unklar, in welchem Umfang der neue ETF unmittelbar zusätzliche Spot-Nachfrage erzeugt. Primärmarktmechaniken und Arbitragestrukturen können dazu führen, dass Nettozuflüsse zeitversetzt wirken.

Drittens berücksichtigen professionelle Adressen Liquiditätsbedingungen auf zentralisierten und dezentralen Handelsplätzen. Eine geringe Orderbuchtiefe kann größere Verkäufe begünstigen, ohne unmittelbar starke Preisreaktionen auszulösen. Viertens spielen makroökonomische Variablen wie Dollar-Liquidität und Renditeentwicklung eine Rolle für die Allokation in risikobehaftete Assets.

Schließlich ist das Signal künftiger Zulassungen zwar positiv für die Produktpalette, sagt aber wenig über die Geschwindigkeit potenzieller Mittelzuflüsse aus. Vor diesem Hintergrund bleibt die kurzfristige Marktstruktur vom Verhalten der größten Halter geprägt, während kleinere Marktteilnehmer abwarten, ob aus dem ETF-Narrativ nachhaltige Nettokäufe entstehen.