• Die XRPL-EVM-Sidechain bringt Ethereum-kompatible Smart Contracts auf das XRP-Ledger-Netzwerk.
  • Die Axelar-Bridge vernetzt den XRPL mit mehr als 80 Blockchains und erweitert so die DeFi- und Cross-Chain-Reichweite von XRP.

Mit der Einführung seiner lang erwarteten EVM-kompatiblen Sidechain ist der XRP Ledger offiziell in die Smart-Contract-Arena eingetreten. Entwicklern steht nun eine Umgebung zur Verfügung, in der sie Ethereum-konforme Anwendungen auf dem XRPL aufsetzen können, ohne die bewährte Geschwindigkeit und Effizienz des Netzwerks einzubüßen.

Die verbesserte Cross-Chain-Interoperabilität legt das Fundament für eine breitere DeFi-Adoption im gesamten XRP-Ökosystem. Der Schritt folgt auf die Veröffentlichung des Software-Upgrades XRPL v2.5.0.

Ethereum-Kompatibilität und DeFi-Expansion

Laut einer Pressemitteilung ist die XRPL-EVM-Sidechain jetzt live und unterstützt Anwendungen, die auf der Ethereum Virtual Machine (EVM) basieren. Entwickler können Solidity-Smart-Contracts deployen, bestehende Ethereum-dApps portieren und vertraute Werkzeuge wie MetaMask oder Hardhat nutzen.

David Schwartz, CTO von Ripple, kommentierte, die Sidechain

schaffe eine flexible Umgebung für Entwickler, um EVM-basierte Anwendungen zu implementieren und zugleich die Effizienz des XRPL zu nutzen“.

Parallel dazu bringt die Integration der Axelar-Bridge Unterstützung für mehr als 80 Blockchains. Nutzer können ETH, USDC und XRP chainübergreifend transferieren – ein Schritt, der die Reichweite des XRPL erheblich vergrößert. Axelar bestätigte in einem X-Post, dass Web3-Teilnehmer und XRP-Holder bereits über Squid – die offizielle Cross-Chain-UI-App der XRPL-EVM-Sidechain – Vermögenswerte bridgen können.

Peersyst Technology, das Entwicklungsteam hinter der Sidechain, betonte, dies sei erst der Anfang: Wallets, Infrastrukturanbieter und dApps sollen nach dem Mainnet-Start sukzessive folgen. Entwickler können XRP somit direkt in ihre Protokolle integrieren und gleichzeitig auf kettenübergreifende Liquidität zugreifen.

Technischer Rahmen und Ökosystem-Support

Die EVM-Sidechain verwendet XRP als nativen Gas-Token, erzielt eine Blockzeit von 3,4 Sekunden und verarbeitet bis zu 1.000 Transaktionen pro Sekunde (TPS). Ein Netzwerk aus 25 Validatoren betreibt bereits Knoten. Obwohl technisch eigenständig, bleibt die Sidechain vollständig kompatibel mit dem XRPL. Entwickler können daher weiterhin auf dessen Kernfunktionen zugreifen.

Neben Axelar positionieren sich weitere Infrastrukturpartner: Band Protocol liefert Oracle-Services, Grove unterstützt den Ökosystem-Aufbau, und Wormhole wird als zusätzliches Cross-Chain-Protokoll eingebunden.

Die Sidechain eröffnet Raum für dezentrale Anwendungen in den Bereichen Kreditvergabe, Tokenisierung und Zahlungsverkehr. Durch die Kombination der Smart-Contract-Fähigkeiten von Ethereum mit den niedrigen Gebühren und der hohen Geschwindigkeit des XRPL dürfte die DeFi-Entwicklung im Netzwerk deutlich an Dynamik gewinnen. Schwartz unterstreicht, dass die Erweiterung die Kernarchitektur des XRPL unangetastet lässt, seinen Nutzen jedoch auf ein breiteres Spektrum von Anwendungsfällen ausdehnt.