• APDI plant eine interoperable Identitätsinfrastruktur für bis zu 36 Länder mit öffentlichem Rollout ab 2025.
  • IOTA wird als potenzielle Vertrauensschicht genannt, während PoC-Projekte Reise-, Arbeits- und Finanznachweise erproben.

Ein neues Konsortium im asiatisch-pazifischen Raum arbeitet an einer digitalen Identitätsarchitektur namens Asia-Pacific Digital Identity (APDI). Laut Salimas X-Post umfasst das Projekt Partner aus Japan, Taiwan, Südkorea, Singapur und weiteren Ländern der Region. Ziel ist eine portable, standardbasierte Identität auf Basis offener Spezifikationen wie W3C Verifiable Credentials, OpenID und ISO-Profilen. IOTA wird als technische Vertrauensschicht genannt. Der Ansatz zielt auf überprüfbare Nachweise, die grenzüberschreitend eingesetzt werden können, ohne eine zentrale Autorität vorauszusetzen.

APDI-Roadmap und Umfang

Die Roadmap sieht für 2024 initiale Bekanntmachungen und die Bestätigung eines grenzüberschreitenden Proof of Concept vor. Für 2025 sind mehrere Meilensteine geplant. Im ersten Quartal soll ein Whitepaper zum technischen Rahmen erscheinen. Zwischen dem zweiten und dritten Quartal ist der Start dieses Rahmens vorgesehen. Im weiteren Jahresverlauf sind Pilotläufe der grenzüberschreitenden PoC-Projekte geplant.

Für 2026 kündigt das Konsortium den Ausbau des Ökosystems an, um Synergien zwischen den Mitgliedern zu heben. In Summe adressiert APDI nach aktuellem Stand bis zu 36 Länder mit einer kombinierten Bevölkerung von knapp fünf Milliarden Menschen. Die Initiative versteht sich als privatwirtschaftlich getriebenes Vorhaben mit regionaler Abstimmung.

IOTA als Vertrauensanker und erste Anwendungsfälle

Als Trust-Anker soll IOTA die Unveränderlichkeit und Nachprüfbarkeit von Identitätsnachweisen unterstützen. Genannt werden drei frühe Anwendungsfälle. Erstens ein Reise-Credential, das nahtloses Einchecken und vereinfachte Kontrollen in Zielländern ermöglicht. Zweitens ein berufliches Portfolio, das Qualifikationen und Lizenzen grenzüberschreitend maschinenlesbar macht. Drittens eine finanzielle Identität für KYC-Zwecke, die Kontoeröffnungen und den Zugang zu Dienstleistungen in anderen Rechtsräumen beschleunigt.

Die technische Umsetzung setzt auf verifizierbare Nachweise mit selektiver Offenlegung. Der Austausch erfolgt über standardisierte Gateways, während die Vertrauensverankerung auf einer dezentralen, manipulationsresistenten Schicht stattfindet. Für die operative Einführung bleiben Governance, Haftungsfragen und die Interoperabilität mit bestehenden nationalen eID-Programmen zentral.

Ebenso wichtig sind Datenschutzregelwerke, die definieren, welche Attribute zweckgebunden offengelegt werden dürfen. Das Zusammenspiel aus offenen Standards, regionaler Kooperation und einer neutralen Vertrauensschicht soll die Wiederverwendbarkeit von Identitätsdaten erhöhen und die Fragmentierung zwischen Staaten verringern.