- Citigroup prüft Verwahrdienste für Krypto-ETFs und Stablecoins. Es geht um Exposure gegenüber Bitcoin sowie stabile Abwicklungsprozesse.
- Die Bank mit einer Bilanzsumme von rund 2,5 Billionen US-Dollar sondiert Regulierung, Technologie und Ertragspotenzial für institutionelle Kunden.
Citigroup prüft den Einstieg in Verwahrdienstleistungen für Krypto-ETFs und Stablecoins. Die Überlegungen betreffen vor allem die sichere Aufbewahrung digitaler Vermögenswerte für Fondsgesellschaften, Authorised Participants und große Vermögensverwalter, die über regulierte Strukturen Zugang zu Bitcoin und anderen Kryptoanlagen suchen.
Strategische Motive und Marktumfeld
Die Bank mit einer Bilanzsumme von etwa 2,5 Billionen US-Dollar bewertet die Nachfrage institutioneller Kunden nach regelkonformer Verwahrung, Abwicklung und Berichtswesen. Spot-ETFs auf Bitcoin und weitere digitale Vermögenswerte haben das operative Ökosystem professionalisiert.
Verwahrstellen mit Banklizenz könnten als Bindeglied zwischen Kapitalmarktinfrastruktur, Brokern und Fondsadministration fungieren. Für Citigroup stünde neben der Verwahrung auch das Collateral- und Cash-Management im Vordergrund, einschließlich Schnittstellen zu Geldmarktinstrumenten und Repo-Geschäften.
Einnahmen würden typischerweise aus prozentualen Custody-Gebühren sowie Zusatzleistungen wie Netzwerksicherungen, Fondsbuchhaltung und SLA-basiertem Support entstehen. Eine Erweiterung um Stablecoin-Services beträfe vor allem die sichere Haltung von Reserve-Assets, tägliche Abstimmungen und transparente Attestierungen.
Aufsichtsrechtliche und technische Anforderungen
Im Zentrum der Prüfung stehen regulatorische Rahmenbedingungen in den USA, der EU und dem Vereinigten Königreich. In Frage kommen bankaufsichtliche Vorgaben für Verwahrstellen, mögliche „qualified custodian“-Anforderungen, MiCA-Konformität in der EU sowie Offenlegungs- und Kapitalregeln.
Für Stablecoins sind strenge Anforderungen an Reserve-Management, Liquidität und Berichtswesen ausschlaggebend. Technologisch wird eine Infrastruktur mit HSM-gestützter Schlüsselspeicherung oder Multi-Party-Computation erwartet, ergänzt um mehrstufige Freigabeprozesse, Transaktionsüberwachung und Notfall-Wiederherstellung.
Die Integration in ETF-Prozesse erfordert Schnittstellen zu Transfer Agents, Registraren und Handelsplätzen, einschließlich Intraday-Settlement und automatisierter Abstimmungsprozesse. Versicherungsdeckungen, SOC-2-Prüfungen und revisionssichere Protokollierung sind auf institutioneller Ebene marktüblich.
Für Kunden sind segregierte Konten, transparente Gebührenmodelle und klare Haftungsregelungen entscheidend, um operationelle Risiken, Marktvolatilität und Gegenparteirisiken zu adressieren.