- Bitcoin steht vor der Herausforderung, eine wichtige Widerstandsmarke zu überwinden, während Unsicherheiten bezüglich des Handelskonflikts die Marktstimmung belasten.
- Eine schwächere Entwicklung des US-Dollar sowie globales Geldmengenwachstum könnten jedoch künftige Kurssteigerungen bei Bitcoin stützen, ungeachtet der vorherrschenden institutionellen Zurückhaltung.
Trader sehen sich zu Beginn dieser Woche einem unsicheren Marktumfeld gegenüber, da BTC versucht, eine wichtige Abwärtstrendlinie inmitten anhaltender Sorgen über den US-Handelskonflikt zu überwinden. Obwohl die führende Kryptowährung die vergangene Woche mit einem Plus von 6,7 % abschloss, steht sie nun vor einer signifikanten technischen Widerstandsmarke, welche den Aufwärtstrend seit Monaten limitiert.
BTC/USD 1-Stunden-Chart. Quelle: TradingView
Technischer Widerstand testet BTC-Momentum
Mehrere Analysten unterstreichen die Bedeutung der aktuellen Kursposition von Bitcoin. Der Analyst Bitbull konstatierte eine kürzliche Abweisung an einem Schlüsselwiderstand und warnte, ein Bruch wichtiger Unterstützungsniveaus könne die Kurse in die Unterstützungszone zwischen 70.000 und 72.000 US-Dollar drücken. Unterdessen verwies der Analyst Rekt Capital darauf, dass Bitcoin zwar oberhalb der Abwärtstrendlinie geschlossen habe, frühere Ausbruchsversuche jedoch bei anschließenden erneuten Tests gescheitert seien.
Quelle: Bitbull/X
Der Trader AK47 skizzierte sowohl bullische als auch bärische Szenarien. Seiner Einschätzung nach könne BTC zwar 88.000 US-Dollar erreichen, er warnte jedoch vor einem potenziellen Fakeout. Dabei könnte der Kurs zunächst auf 81.000 US-Dollar zurückfallen, bevor BTC möglicherweise auf 95.000 bis 100.000 US-Dollar steigen könnte.
Quelle: AK47/X
Nachdem US-Präsident Trump angekündigt hatte, die Zölle auf wichtige Technologieprodukte auszusetzen, erreichte Bitcoin kurzzeitig ein Elf-Tages-Hoch bei über 86.000 US-Dollar. Hinweise darauf, dass es sich lediglich um temporäre Maßnahmen handeln könnte, ließen den BTC-Kurs jedoch anschließend auf rund 84.000 US-Dollar korrigieren.
Marktstimmung schwankt zwischen Vorsicht und Opportunität
Die Handelsspannungen zwischen den USA und China sorgen weiterhin für Volatilität an den Märkten. Der Marktanalysedienst The Kobeissi Letter äußerte die Vermutung, bei den Zoll-Aussetzungen vom Wochenende handle es sich wahrscheinlich um temporäre Maßnahmen zur Senkung der Renditen von US-Staatsanleihen (Treasury Yields), bevor die Handelsbeschränkungen wieder aufgenommen würden.
Wir glauben, dass die am Wochenende angekündigten „Zollbefreiungen“ ursprünglich als vorübergehende Maßnahmen gedacht waren.
Das Ziel war es, die Renditen der Staatsanleihen wieder zu senken, bevor der Handelskrieg wieder aufgenommen wird.
Aus diesem Grund sagte Lutnick heute Morgen, dass die Zölle auf Elektronik „in ein oder zwei Monaten“ wieder aufgenommen werden, ohne … https://t.co/5JVjybabIt
– Der Kobeissi-Brief (@KobeissiBrief) April 13, 2025
Obwohl die vergangene Woche durch einige der stärksten Mittelabflüsse seit Auflegung geprägt war, verzeichneten die US-Bitcoin-Spot-ETFs gegen Ende der Woche wieder Nettozuflüsse von 220 Mio. US-Dollar. Dies stellt eine Trendumkehr dar und deutet darauf hin, dass Anleger ihre Bedenken bezüglich der von Präsident Trump angekündigten Zölle vorerst überwunden haben könnten.
Timothy Peterson, Ökonom bei Cane Island Alternative Advisors, spielte die Bedenken jedoch herunter. Er betonte, solche Abflüsse fielen im Vergleich zu den Gesamtinvestitionen der ETFs über den Zeitraum von gut einem Jahr „kaum ins Gewicht“.
Letzte Woche erlebten die US-amerikanischen Bitcoin-ETFs ihre fünftschlechteste Woche aller Zeiten (in Bezug auf Abflüsse). Über 700 Millionen Dollar.
Dennoch wird dies kaum als ein Fleck auf dem Diagramm registriert.So groß ist Bitcoin geworden.
Das zeigt, wie beständig diese Anlagen sind. pic.twitter.com/94JqgKbdza– Timothy Peterson (@nsquaredvalue) April 12, 2025
Die Abschwächung des US-Dollar könnte sich als positiver Faktor für Risikoanlagen wie Bitcoin und Gold erweisen. Der US-Dollar-Index (DXY) erreichte in der vergangenen Woche ein Dreijahrestief. Historisch betrachtet ging eine solche Indexschwäche häufig Bitcoin-Kursanstiegen voraus, wenngleich oft mit mehrmonatiger Verzögerung. Der Analyst Bitcoindata21 zog Vergleiche zu Mustern aus dem Jahr 2017, welche ebenfalls signifikanten Kursanstiegen bei Bitcoin vorausgingen.
Quelle: Bitcoindata21/X
Langfristige Indikatoren deuten ebenfalls auf eine positive Entwicklung hin. Die globale Geldmenge M2, die typischerweise positiv mit dem Bitcoin-Kurs korreliert, nähert sich Allzeithochs. Der Analyst Colin Talks Crypto sehe dies als bullisches Vorzeichen für Risikoanlagen, wies jedoch darauf hin, dass es vor einem stärkeren Aufschwung ab Mai noch zu einer finalen Korrektur kommen könnte.
Quelle: Colin Talks Crypto/X
Bei Redaktionsschluss notiert Bitcoin bei 84.556 US-Dollar, was einem Rückgang von 0,12 % innerhalb der letzten 24 Stunden entspricht.