Wir haben die exklusive Chance erhalten, ein Interview mit dem innovativen CEO der weltbekannten Kryptobörse BitMEX zu führen. Stephan Lutz blickt bullisch in die Zukunft für die Exchange, aber auch für den breiten Kryptomarkt und die weltweite Adaption.

BitMEX unterscheidet sich deutlich von der Konkurrenz und zählt zu den sichersten Börsen der Welt. Darüber hinaus liegt die Handelsgebühr im regulären Tier bei 0,1 % und im VIP5 bei nur noch 0,045 %, was deutlich besser ist als bei Konkurrenten wie Binance und Coinbase.

Derzeit können die Kryptowährungen Bitcoin, XRP, Solana sowie Ethereum einfach, schnell und sicher gekauft werden. Nachfolgend findet ihr ausführliche Kaufanleitungen, die alle Schritte im Detail erklären:

Lasst uns aber jetzt mit dem super spanenden Interview starten!

  • Michael Schwarz: Was sind die größten Herausforderungen für BitMEX im derzeitigen Markt?

Stephan Lutz: Zunächst einmal muss klar sein, was wir sind und wo wir herkommen. BitMEX wurde gegründet, um Betrugsfälle wie von Mt. Gox oder dann später auch FTX
technisch zu unterbinden. Dazu Derivatehandel ohne ausuferndes Counterparty
Risk zu ermöglichen und bei der Verwahrung eine sichere Lösung anzubieten.
Also eine echte Infrastrukturinnovation im Vergleich zum Cryptomarkt bei
Gründung und im Verhältnis zu TradFi zu liefern. Und das ist BitMEX
vollumfänglich gelungen. Der ganze Cryptoderivatehandel global berucht
technisch auf den BitMEX-Innovationen rund um Perpetual Swaps, Funding
Mechanismen, Insurance Funds, und Verwahrung/Risk Management.

Das bringt uns allerdings auch zu den Herausforderungen. BitMEX hat
Innovationen geliefert, die auf einem freien Markt aufsetzen, freiem Zugang, und
der vollen Nutzung des Potentials der Blockchaintechnologie. Seit Gründung im
Jahr 2014 hat sich die Welt grundlegend geändert. Regulierung ist gekommen,
TradFi drängt in den Markt und will natürlich soviel wie möglich der alten Struktur
aus Sunk Cost Gründen weiterverwenden, und der Markt ist mittlerweile relativ
gesättigt und entwickelt. Die Frage ist also “What´s next”, und die treibt uns jeden
Tag um. Wir möchten unserem Kern treu bleiben. Eine neutrale, transparente,
crypto-native Derivatbörse zu sein, die verlässliche Services zu ordentlichen
Fees anbietet, und für relevante Pairs Liquidität liefert. Darüber hinaus für unsere
individuellen Trader Tools und Produkte zur Verfügung stellt, die sie besser
handeln lassen.

  • Michael Schwarz: Wie sieht Ihre Vision für Bitmex aus und welche Strategien
    verfolgen Sie, um diese Vision zu verwirklichen?

Stephan Lutz: BitMEX ist das crypto-native Pendant zu einer Eurex oder CME. Das heißt, wir
greifen nicht in die Preisfindung der Marktteilnehmer ein, sind selber nicht als
Market Maker aktiv, und unsere einzige relevante Einnahmequelle sind
Transaktionsgebühren. Damit haben wir im Gegensatz zu vielen anderen
Wettbewerbern keine Interessenkonflikte mit unseren Händlern. Gleichzeitig
bedeutet crypto-nativ, dass wir – solange Legalität und Legitimität gegeben ist –
nicht zwischen individuellen und institutionellen Händlern diskriminieren – was der
größte Unterschied zu TradFi Börsen ist. Und wir allen Händlern die gleichen
Zugangsmöglichkeiten, Tools, und Produkte zur Verfügung stellen. So bieten wir
neben dem Zugang per API, Web-Frontend und App allen Nutzern z.B. auch
Trading Bots an, mit denen man seine Strategien automatisieren kann. Was
einem mehr Zeit im Markt ermöglicht und damit die Chancen erhöht, erfolgreich
zu sein.

Dazu kommt, dass wir sehr viel Wert darauf legen, dass das von den Nutzern zu
hinterlegende Collateral jederzeit segregiert und nicht zusätzlich genutzt wird.
Das hat natürlich seine Opportunitätskosten für die Nutzer, wie z.B. entgangene
Staking-Einkommen. Dafür sind die Werte jederzeit verfügbar, wir könnten
theoretisch den gesamten Markt stoppen und würden alle Funds an die Händler
auszahlen können.

Das beweisen wir auch zweimal pro Woche mit unserem “Proof of Reserves and
Liabilities”, das quasi zum Industriestandard geworden ist. Das heißt BitMEX
Händler können zweimal pro Woche technisch “beweisen” lassen, dass Ihre
hinterlegten Funds (das Collateral) auch tatsächlich on-chain vorhanden sind.
Das ist quasi ein real-time geprüfter Jahresabschluss zweimal pro Woche.

Die endgültige Vision ist für die Cryptowelt eben genau das zu sein. Wir haben
bereits drei Cryptowinter durchgestanden, und wir wollen auch alle weiteren
bestehen. Im Endeffekt vergleiche ich uns immer mit den Rothschilds. Sie waren
einmal die größte Bank der Welt. Mit der Entwicklung der Finanzmärkte sind sie
das nicht mehr. Aber nachwievor sind sie in ihrer Nische extrem erfolgreich und
angesehen. Und sie sind länger im Markt als alle Wettbewerber. Und das haben
wir bereits erreicht.

  • Michael Schwarz: Die Kryptoindustrie steht oft im Fokus regulatorischer Behörden.
    Wie geht BitMEX mit der zunehmenden regulatorischen Kontrolle
    um, und welche Schritte unternehmen Sie, um den Anforderungen
    gerecht zu werden?

Stephan Lutz: Nicht nur, dass wir die erste Cryptobörse gewesen sind, die Perpetual Swaps und die damit verbundene “Marktstruktur” zur Reduzierung von Counterpartyrisiken
eingeführt hat, und damit den Marktstandard gesetzt haben, wir waren auch die
weltweit erste Cryptobörse, die bereits in 2020 einen vollumfänglichen KYC- und
AML-Prozess etabliert hat. Dazu waren wir die erste Börse, die seit 2021 eine
100% verifizierte Händlerbasis hat. Es gibt dabei keinerlei Ausnahmen. Wir
operieren eine Handlungsüberwachung, arbeiten bei Straftatbeständen aktiv mit
den Behörden zusammen, sind compliant mit den Travel Rule Regularien, und
halten jederzeit 95% der Kundenassets (das Collateral) in Cold Storage. Aus der
Perspektive ist zu sagen, dass wir faktisch einen Goldstandard erfüllen.

  • Michael Schwarz: In den letzten Jahren gab es einige Rechtsstreitigkeiten und
    Regulierungsprobleme mit Bitmex. Was hat das Unternehmen
    daraus gelernt, und welche Änderungen wurden implementiert, um
    solche Probleme in der Zukunft zu vermeiden?

Stephan Lutz: Dazu kann ich nur auf die vorherige Frage referenzieren. Das ärgerliche an
diesen Streitigkeiten ist und war, dass sie vorwiegend auf dem basieren, was
man früher als “deep pocket theory” beruhen. Dazu kommt, dass unsere Gründer
eben sehr offen, ehrlich, und auffindbar sind. D.h. es wurden die verfolgt, dere
man habhaft werden konnte. Dabei sind bislang niemals Vorwürfe zur
Geldwäsche oder Marktmanipulation belegt worden.

  • Michael Schwarz: BitMEX ist dafür bekannt, hohe Hebel anzubieten. Wie sorgen Sie
    dafür, dass Ihre Nutzer ausreichend über die Risiken informiert
    sind, und welche Maßnahmen ergreifen Sie zum Schutz der
    Anleger?

Stephan Lutz: Zunächst einmal muss auch hier eine Klärung erfolgen: Bei BitMEX kann ein
Händler nie mehr verlieren als er selber in seiner Position gebunden hat. Es gibt
keine Margin Calls oder rückwirkend gemachte Ansprüche. Das war ja gerade
eine Innovation von BitMEX unter Nutzung der Blockchaintechnologie im
Verhältnis zu TradFi.

Die “Hebel” die angeboten werden, entsprechen denen von strukturierten
Produkten im TradFi-Markt, so genannten Zertifikaten oder besicherten
Derivaten.

Wenn ein Händler eine gehebelte Position eingeht, muss er durch die
Ordereingabe in Verbindung mit der so genannten “isolated” oder “cross margin”
angeben, welchen Hebel er wählen will. Im Falle der isolated margin muss er
explizit angeben, welchen Hebel von 1 bis X er handeln möchte, bei cross margin
wird ihm der implizite Hebel angezeigt. Ebenso wird dem Händler bei
Ordereingabe angezeigt, wie sein Liquidationspreis ist. D.h. bis zu welchem Preis
des Underlyings seine Position offen bleibt (wenn sie gegen ihn läuft), bzw. ab
wann er zusätzliches Collateral bereitstellen müsste – das muss er aber aktive
selber tun, um seine Position offen zu halten. Eine Liquidation ist einfach zu
umgehen, indem entsprechende vorher angesiedelte Stoplimite nach
Orderausführung gesetzt werden. Und während die Position offen ist, wird in
real-time die PnL angezeigt und alle zehn Minuten physisch gesettled. Es gibt
dementsprechend keine versteckten Risiken.

  • Michael Schwarz: Die Konkurrenz im Krypto-Börsensektor ist sehr intensiv. Wie hebt sich BitMEX von anderen Plattformen ab, und was unterscheidet
    Ihre Dienstleistungen von der Konkurrenz?

Stephan Lutz: Hierzu verweise ich zunächst auf die zweite Frage bzgl. der Marktpositionierung. BitMEX ist das crypto-native Pendant zu einer Eurex oder CME. Wir haben im Gegensatz zu vielen anderen Wettbewerbern keine Interessenkonflikte mit
unseren Händlern. Wir diskriminieren nicht zwischen individuellen und
institutionellen Händlern und bieten wir neben dem Zugang per API,
Web-Frontend und App allen Nutzern z.B. auch Trading Bots an, mit denen man
seine Strategien automatisieren kann. Was einem mehr Zeit im Markt ermöglicht
und damit die Chancen erhöht, erfolgreich zu sein. Zusammen mit der
BitMEX-eigenen Security und der Verwahrung des Großteils der Collaterals in
Cold Storage sowie der jederzeitigen technischen Segregierung von eigenen und
Kundenfunds bei gleichzeitigem “Beweis” über das Proof of Reserves and
Liabilities-Verfahren setzen wir uns im Bereich Sicherheit, Verlässlichkeit,
Neutralität und Professionalität vom Großteil des Marktes ab.

Dazu kommt, dass wir erreichbar sind. Wir haben einen dedizierten, 24/7
erreichbaren Customer Support. Und dieser ist persönlich. Keine Bots. Schnelle
Reaktionszeiten. Unser Managementteam ist fast jederzeit bei Bedarf erreichbar.
Wir verstecken uns nicht.

  • Michael Schwarz: Wie beeinflussen aktuelle Marktentwicklungen und Trends, wie die zunehmende DeFi-Adoption oder Meme Coins, die strategische
    Ausrichtung von BitMEX?

Stephan Lutz: Hier werden mehrere unterschiedliche Dinge oft zusammen gesehen. Zunächst einmal DeFi. Im Grunde sind wir als BitMEX große DeFi Befürworter. Die Idee
faktisch spezialisierte Genossenschaften auf Zeit für spezifische Finanzprodukte
anzubieten, ist ein direkter Use Case aus der Blockchaintechnologie und dem
Crypto Ethos. Denn DeFi User sind faktisch Genossen der jeweiligen
Plattformen, solange sie diese nutzen. Es gab einmal den Slogan “Be your own
bank”, und DeFi stößt genau in diese Richtung vor.

DeFi wird höchstwahrscheinlich ein zukünftig wachsender Markt sein.

Allerdings ist DeFi nicht “für jeden” die richtige Wahl. Wenn ich genau eine
spezifische Aktivität an genau einem Marktplatz wiederholt abwickeln will, ich
selber die Fähigkeit besitze, die zu Grunde liegenden Smart Contracts
einzuschätzen, mir ein Gesamtbild der Plattform bezüglich des Risikos machen
kann, keinen Wert auf Ansprechpartner lege, das regulatorische Risiko
vollständig selber tragen möchte (als “Genosse” ist man rechtlich sozusagen
Mitunternehmer, nicht nur Nutzer), und mich die Art meiner “Mitgenossen” nicht
interessiert (Stichwort KYC, Terrorismusfinanzierung und Geldwäsche), dann ist
DeFi absolut ein relevanter Ort.

Wenn ich dagegen einen ansprechbaren und nachhaltigen Customer Support
bevorzuge, auch einmal Hilfe brauche, die nicht dem Smart Contract genau
unterliegt, oder einfach mich nur auf die Haftung einer gut kapitalisierten Firma in
einem Schadensfall verlassen möchte, sind Centralised Exchanges nachwievor
ein “Go-to-Place”.

Meme Coins dagegen sind eher ein “Consumer Trend”. Man kann sich noch an
NFTs erinnern, die vorwiegend auf Ethereum begeben worden sind. Seitdem
Solana eine funktionierende, deutlich günstigere und performantere Blockchain
etabliert hat, haben sie Meme Coins entwickelt. Diese sind vorwiegend zeitlich
begrenzte Phänomene, die ich eher mit Investments in Sneaker oder
Handtaschen verbinden würde, und eher als Verbindung von Crypto und Gaming
sehe. Es geht um die Zugehörigkeit zu einer Community und oft den Spaß beim
Nutzen oder Handeln. Weniger um eine nachhaltig professionelle
Gewinnerzielungsabsicht. Es ist allerdings eine gute Nachricht, dass Crypto
Anwendungsbereiche über den reinen Store and Transfer of Value gefunden hat.
Allerdings sind die Volumina für professionelle Investoren oft nicht groß genug,
um in diese Märkte einzusteigen.

  • Michael Schwarz: Cybersecurity ist ein zentrales Thema in der Kryptoindustrie.
    Welche Schritte unternimmt Bitmex, um die Sicherheit der
    Nutzerdaten und Gelder zu gewährleisten?

Stephan Lutz: Hier gibt es mehrere Schichten. Zunächst, und nicht verwunderlich, haben wir
eine eigene Abteilung, die sich um die IT-Sicherheit kümmert. Laufende
Überwachung der Aktivitäten, Identifikation von Bedrohungsszenarien und die
jeweilige Reaktion darauf sind dabei der Kern der Aktivitäten.

Aber es geht natürlich um mehr. Beispielsweise

  • Fängt Sicherheit bei den Mitarbeitern an. So nehmen wir detaillierte
    Backgroundchecks bei Neueinstellungen vor. Danach werden Mitarbeiter
    regelmäßig aber auf unbürokratische Weise in Bezug auf IT-Sicherheit
    geschult und erinnert. Dabei geht es vor allem um Datenschutz und
    Vertaulichkeitsstufen, Social Engineering, und wie man Unternehmensund
    Kundendaten sichern kann.
  • Nutzerdaten können nur durch einen begrenzten Kreis von Mitarbeitern
    abgerufen werden, und nur wenn dies für ihre Tätigkeit notwendig ist.
    Dienstleistern der Welt ausgeführt und verwaltet.
  • Unsere Data Center sind mehrfach redundant und wir arbeiten mit
    international anerkannten Service Providern für Datensicherung
    zusammen.
  • Wie bereits oben angesprochen, verwahren wir so viele der uns
    anvertrauten Cryptowerte wie möglich in Cold Storage, sie sind damit von
    außen selbst bei einem Angriff nicht zugriffsfähig.

Das sind nur Auszüge, und wir nehmen dieses Thema als crypto native Plattform
extrem ernst.

  • Michael Schwarz: Wie bewerten Sie die aktuelle Marktlage im Krypto-Bereich, und
    welche Entwicklungen erwarten Sie in den kommenden Jahren für
    die gesamte Branche?

Stephan Lutz: Die Cryptobranche befindet sich im Moment in einer Zeit der Transition. Der
letzte Bullmarket war geprägt durch eine massiv zunehmende Adoption auf Seite
von Individuen. Danach kam der Bearmarket, der Probleme insbesondere in
Bezug auf Sicherheit und zum Teil großen Betrugsfällen zu Tage förderte.

Die Branche hat das gut überstanden, und die langsam Früchte tragenden
Regulierungsinitiativen haben Vertrauen zurückgebracht. Das Bitcoin Halving im
Frühjahr hat dazu weiteren Optimismus geschürt. Dazu kamen die Bitcoin und
Ethereum Spot ETFs, die aus dem Stand zum Teil in die Top10 der Commodity
ETFs global vorgestoßen sind. Mehr kann man zum jetzigen Zeitpunkt kaum
erwarten.

Gleichzeitig sind die Marktteilnehmer nach dieser Welle der Neuigkeiten wieder
etwas zurückhaltender. Eine weitere große Welle an Adoption durch Individuen
ist bislang ausgeblieben, und die TradFi Player, die in den Markt vorstoßen
wollen, sind insgesamt nicht voll entschieden. Selbst MicroStrategy, die faktisch
ein Bitcoin ETF werden, haben die Preise eher stabilisiert als sie nach oben zu
treibent.

Dazu kommt, dass insbesondere in Europa und Nordamerika Crypto
weitestgehend als Investment Asset bzw. Alternative Asset Class (AAA)
wahrgenommen wird. In Asien, Afrika, und Südamerika sind die nativen Use
Cases deutlich stärker verbreitet. Und es bedarf genau dieser Adoption weit
stärker, um die Investments langfristig zu rechtfertigen. Denn ohne diese
“Fundamentals” findet keine nachhaltige Verbreitung statt, was egal um welche
Coins es geht, das relevante Kriterium ist. Sprich am Ende werden die Märkte
außerhalb Nordamerikas und Europas gemacht, denn von dort wird die zu
Grunde liegende Wertschöpfung kommen. Das ist wie bei Aktien. Es ist nicht nur
wichtig, wer kauft und verkauft, und wo das möglich ist. Sondern langfristig, was
das jeweilige Unternehmen anbietet und dies nachgefragt wird.

Dies alles führt zu einem mittel- bis langfristigen langsamen Aufwärtstrend mit
entsprechend hoher und unvorhersehbarer Volatilität um diesen Trend.
Quantitativ ist es eine Brownsche Bewegung mit hoher Standardabweichung.

Und genau dies bedeutet unheimlich große Chancen für professionalisierte
Händler, die mit Perpetual Swaps, Dated Futures, und Optionen Volatilität und
Trends handeln wollen. Dabei allerdings dauerhaft im Markt kaufen und
verkaufen und nicht lediglich einmal “einen Coin flippen” wollen. Wir sehen das
bei BitMEX, wir haben extrem viele Händler, die nachhaltig und vor allem
regelmäßig Gewinne machen, weil sie “den Trend” handeln und flexibel sind.

BitMEX veröffentlicht auch regelmäßig Perspektiven zu Chancen im Markt über
“BitMEX Alpha”, der wöchentlich kurzfristige Strategien betrachtet und
Handelsideen teilt, und dem im Markt bekannten “Crypto Trader Digest”, in dem
unser Co-Founder, Arthur Hayes, seine makroökonomischen Analysen, und
damit langfristigen Trends, mit der Community teilt. Wir decken somit den Trend
und die kurzfristige Volatilität der Brownschen Bewegung ab.

Natürlich gilt wie immer: It´s no investment adivice, and do your own reseaerch”,
wir sind nicht im Geschäft für Pump and Dump Schemes.

  • Michael Schwarz: Welche Rolle spielt Innovation bei BitMEX, und wie fördert das
    Unternehmen neue Technologien und Produkte, um im Markt
    konkurrenzfähig zu bleiben?

Stephan Lutz: Auf der einen Seite beruht die Existenz von BitMEX auf dem Gedanken von
Innovation und Disruption. Dementsprechend nehmen interne Diskussionen zu
Innovationen einen sehr großen Raum in der Produktentwicklung und im
Technolohiebereich ein. Zu nennen sind Themen wie Self- und Third Party
Custody, die Integration von L2s und die Erweiterung unserer
Transparenzfeatures, Trading Bots, Social Trading, etc.

Auf der anderen Seite steht aufgrund des Gründungsmythos der Schutz unserer
Kunden an vorderster Stelle. Die Gründungsidee war ja nicht die Innovation um
der Innovation Willen, sondern das Lösen eines vorhandenen Problems. Bei
BitMEX waren das Fragen wie man technisch verhindert, dass eine centralised
Exchange Kundengelder entwendet, Counterparty Risks zwischen den Händlern
reduziert, ohne dass man teure Lines of Defense einführen muss, die Exchange
Wallets gegen unbefugten Zugriff absichert, und den Handel effizienter und
schneller als im Spotmarkt abwickeln kann – was der Perpetual Swap war, und
wie man ein Incentives bereitstellt, um Shorts und Longs in Balance zu bringen –
das war der Funding Mechanismus.

Das heißt am Anfang jeder Innovationsdiskussion steht immer die disziplinierte
Frage, welches wirkliche Problem eigentlich gelöst werden soll, und wie wir
unsere hohen Neutralitäts- und Sicherheitsanforderungen im Kern erhalten
können. Das führt dann logischerweise auch schon einmal zu Frustration, weil wir
nicht auf jeden Zug aufspringen, der aus dem Crypto-Bahnhof abfährt.

Letztlich glauben wir aber – siehe oben – an das so genannte Long Game. Wir
machen nicht jeden Trend mit, aber es gibt uns – siehe den Rothschild-Vergleich –
noch, und zwar mit einer sehr großen und treuen Händlerbasis. Und das ist das
eigentliche Ziel.

  • Michael Schwarz: Vielen Dank für die spannenden Einblicke und Ihre Zeit! Wir freuen uns schon jetzt auf das nächste Interview!

Stephan Lutz: Vielen Dank und bis bald!