• Arthur Hayes erwartet 10.000 US-Dollar je Ether und verweist auf ein bullisches ETH/BTC-Signal.
  • Börsennotierte Firmen wie SharpLink und Bit Digital halten gemeinsam mehr als 450.000 ETH und steigern ihre Treasury-Erträge durch Staking.

Arthur Hayes, Mitgründer von BitMEX und CIO von Maelstrom, veröffentlichte am Donnerstag einen Chart auf X, der einen Ether-Preis von 10.000 US-Dollar in Aussicht stellt. Nach seiner Analyse markiert der jüngste Anstieg des ETH/BTC-Verhältnisses von einem Drei-Jahres-Tief den Beginn einer nachhaltigen Trendwende.

Unternehmen setzen vermehrt auf Ether

Parallel zu Hayes’ Prognose melden immer mehr börsennotierte Gesellschaften signifikante Ether-Käufe. SharpLink Gaming führt die Liste mit 205.634 ETH an und erwirtschaftete seit Anfang Juni bereits 322 ETH an Staking-Rewards. Kurz darauf bestätigte Bit Digital, nach dem Verkauf seiner Bitcoin-Bestände nun 100.603 ETH in der Bilanz zu führen. GameSquare stieg in dieser Woche mit einer Erstinvestition von 1.818 ETH in eine auf 100 Mio. US-Dollar angelegte Treasury-Strategie ein, während BitMine Immersion Technologies ein 250-Mio.-Dollar-Programm zum Aufbau einer Ether-Reserve ankündigte.

Addiert man die jüngsten Meldungen, überschreiten die deklarierten Ether-Bestände börsennotierter Unternehmen erstmals die Marke von 450.000 ETH. Bei einem aktuellen Kurs von rund 2.750 US-Dollar entspricht das einem Gegenwert von mehr als 1,2 Mrd. US-Dollar. Die tatsächliche Summe dürfte höher liegen, da mehrere Firmen wie BTCS oder Marathon Digital weitere Käufe angekündigt haben, ohne aktuelle Bestandszahlen offenzulegen.

Staking-Renditen stärken die Bilanz

Der strategische Wechsel zu Ethereum folgt nicht nur spekulativen Motiven. Unternehmen verweisen auf laufende Erträge aus Staking– und Restaking-Protokollen. SharpLink erzielt laut eigenen Angaben eine annualisierte Bruttorendite von rund 6 Prozent, während Bit Digital seine neuen Bestände bereits in mehrere Liquid-Staking-Derivate eingebracht hat. Finanzchefs betonen, dass diese Erträge als natürlicher Hedge gegen Kursvolatilität dienen und zugleich operative Liquidität liefern.

Hayes sieht darin einen zentralen Treiber für seine 10.000-Dollar-These. Sobald börsennotierte Treasury-Investoren ETH als ertragsgenerierenden „Produktivwert“ begreifen, könnte das Angebot am Spotmarkt weiter verknappt werden. Nach Angaben von Marktanalysten haben SharpLink und Bit Digital zusammen bereits 82 Prozent aller seit dem Merge neu emittierten Ether absorbiert.

Ob die Dynamik ausreicht, um Hayes’ Kursziel zu erreichen, bleibt offen. Klar ist jedoch, dass das Narrativ eines „Yield-tragenden Unternehmensschatzes“ Ethereum eine zusätzliche Nachfragekomponente verleiht, während Bitcoin Erträge bislang nur in Form von Block-Rewards generiert. Während der ETH-Kurs seit Jahresbeginn rund 36 Prozent zulegte, verzeichnen Trader einen deutlichen Anstieg des Open Interest an den CME-Futures sowie zwölf aufeinanderfolgende Zuflusstage in den US-Spot-ETF-Vehikeln.