• Das neue Policy Center in Cheyenne konzentriert sich auf ländliche Gesundheitsversorgung, Blockchain-Themen und Landwirtschaft und will Gesetzesinitiativen fachlich begleiten.
  • Die Leitung übernimmt die frühere Vize-Staatssekretärin Karen Wheeler; weitere Schlüsselrollen besetzen Kendrick Ladd (Policy/Legal) und Leo Wolfson (Kommunikation).

Die Gründung eines neuen Thinktanks in Wyoming steht fest. Charles Hoskinson, Mitgründer von Cardano und Ethereum, hat das Hoskinson Government and Policy Center in Cheyenne vorgestellt. Ziel ist es, in ausgewählten Sektoren Politikentwürfe zu entwickeln, die Umsetzung zu begleiten und Regierungsstellen mit Analysen zu unterstützen. Hoskinson kommentierte die Ankündigung in sozialen Medien knapp:

„Wir werden nächstes Jahr eine Menge Spaß haben :)“

Aufbau und Mandat in Cheyenne

Das Zentrum positioniert sich an der Schnittstelle zwischen Regierung, Privatwirtschaft und Zivilgesellschaft. Inhaltliche Schwerpunkte sind drei Bereiche, die Wyoming traditionell prägen und zugleich strukturellen Wandel erleben.

Erstens die ländliche Gesundheitsversorgung: Das Center will den Ausbau medizinischer Angebote außerhalb urbaner Zentren unterstützen, Versorgungsdaten konsolidieren und Optionen für telemedizinische Leistungen und Infrastrukturfinanzierung aufzeigen.

Zweitens Blockchain und digitale Infrastrukturen: Geplant sind Fachbeiträge zu Verwahrung, Tokenisierung, Identitäts- und Registrierlösungen sowie die Bewertung von Aufsichtsfragen, die aus der Unternehmensansiedlung in Wyoming resultieren.

Drittens Landwirtschaft und Landnutzung: Das Team will Verbesserungsvorschläge zu Wertschöpfungsketten, Nachweis- und Qualitätsstandards sowie zu Risiko- und Versicherungsmodellen erarbeiten.

Organisatorisch soll das Center als unabhängige Policy-Einheit arbeiten, die Dossiers, Konsultationen und Entwürfe für Gesetzes- oder Verwaltungstexte vorbereitet. Das Mandat umfasst außerdem Programme zur Regierungs- und Daten­transparenz, inklusive einheitlicher Berichtswege und Leitfäden für den Austausch mit Stakeholdern. Das Zentrum plant, während des Wahlzyklus 2026 aktiv fachliche Positionen in den genannten Themenfeldern aufzubereiten und Diskussionsformate zu organisieren.

Personalstruktur und kurzfristige Agenda

Zur Geschäftsführerin wurde Karen Wheeler berufen, die zuvor 37 Jahre im Büro des Secretary of State von Wyoming tätig war. Ihre Rolle umfasst Strategie, Budget und die Koordination externer Stakeholder.

Die Rechts- und Policy-Leitung übernimmt Kendrick Ladd, zugelassener Anwalt in Wyoming und früherer Regulierungs­ermittler. Ladd verantwortet die Qualitätssicherung bei Policy-Papieren, die Abstimmung mit Ausschüssen sowie die Konformität mit staatlichen Verfahrensregeln.

Für die Kommunikation zeichnet Leo Wolfson verantwortlich, der auf politische Berichterstattung und Öffentlichkeitsarbeit in Wyoming spezialisiert ist. Er soll Konsultationen transparent machen, Presse- und Onlineformate steuern und Ergebnisse in verständliche Zusammenfassungen überführen.

Auf der inhaltlichen Roadmap stehen zunächst sektor- und ortsbezogene Analysen. Im Gesundheitsbereich geht es um Bedarfsdaten für ländliche Regionen, Personalplanung, Notfallversorgung und die wirtschaftliche Tragfähigkeit von Klinikstandorten.

In der Technologie-Schiene fokussiert sich das Team auf Governance-Modelle für digitale Register, Datenzugriff und Audit-Trails sowie auf wirtschaftliche Effekte aus aufstrebenden Industrien wie Tokenisierung und digitale Identitäten. Im Agrar-Cluster werden Prozesskosten in Lieferketten, Anreize für Qualitäts- und Nachhaltigkeitsnachweise und die Verknüpfung mit regionalen Finanzierungsprogrammen untersucht.

Finanziell ist zu erwarten, dass das Center projektbezogene Partnerschaften eingeht und Mittel für Studien, Pilotanwendungen und Bürgerbeteiligungsformate einwirbt. Für die Umsetzung gilt ein standardisierter Vorgehensrahmen: Definition von Problemstellungen, Konsultation mit betroffenen Gruppen, Erstellung von Policy-Optionen samt Kosten-Nutzen-Profil und Dokumentation von Mindermeinungen. So soll sichergestellt werden, dass Empfehlungen belastbar, auditierbar und politisch anschlussfähig sind, ohne operative Aufgaben der Verwaltung zu duplizieren.