- Ein Analyst betont eine massive Investitionslücke in der Rohstoffkette und sieht mangelndes Vertrauen als zentrales Hindernis für Kapitalflüsse.
- IOTA und Salus wollen mit on-chain verifizierbaren Lieferungen und Digital-Twins die Finanzierung von Rohstoffen und Handelssendungen erleichtern.
Die Beschaffung kritischer Metalle entwickelt sich zum Engpass in der globalen Tech-Ökonomie. IOTA-Botschafter moon argumentiert, dass nicht die physische Verfügbarkeit, sondern mangelndes Vertrauen Kapital blockiere.
„Wir haben keinen Mineralienmangel, wir haben einen Vertrauensmangel“
heißt es in dem Beitrag. Die These: Wenn Herkunft, Besitz und Route einer Lieferung auf der Blockchain lückenlos nachprüfbar sind, können Finanziers Risiken präziser bepreisen und bisher „eingefrorenes“ Kapital freigeben.
Finanzierungslücke und Transparenzbedarf
Der Autor beschreibt die Rohstoffbasis hinter Technologieprodukten – von Kupfer und Lithium bis Nickel und Seltenen Erden – als Treibstoff der Digitalisierung. Gleichzeitig sei die „einfache“ Versorgung erschöpft und Kapital zurückhaltend.
„Die Welt braucht bis 2035 4,7 Billionen US-Dollar, um mit der Mineraliennachfrage Schritt zu halten“
lautet eine zentrale Passage. Parallel wird auf ein erhebliches Handelsfinanzierungsdefizit verwiesen, das sich zusammen mit der Rohstoff-Capex-Lücke auf mehrere Billionen summiere.
Warum fließt das Geld nicht? Der Thread nennt drei Gründe:
„Mining = hohes Risiko“, Lieferketten seien „opak“, und „Banken sind ‚allergisch‘ gegen unbekannte Gegenparteien“
Zusätzlich erschwerten ESG-Vorgaben Mittelzuflüsse, solange Herkunft, Arbeits- und Umweltstandards nicht belastbar nachweisbar sind. Der Schluss:
„Wenn jede Mineralsendung on-chain verifizierbar wäre, könnten alle sicher finanzieren“
Ansatz von IOTA und Salus: Digitale Zwillinge und verifizierbare Lieferungen
Als Lösungsweg wird eine Kombination aus Digital Twins und on-chain Verifikation skizziert.
„IOTA + Salus verwandeln physische Gesteine in digitale, verifizierbare Assets“
heißt es. Konkret werde in Ruanda bereits Tantal verfolgt – ein Metall, das in Chips und Batterien steckt. Jede Sendung erhalte einen digitalen Zwilling auf IOTA, „verifiziert und vertrauenswürdig“. Mit einem solchen Datengerüst kennen Banken die Gegenpartei, den Ursprung und den Zustand des Sicherungsobjekts; Finanzierungslinien ließen sich so strukturiert erweitern.
Operativ bedeutet das: Ereignisse entlang der Lieferkette – Förderstätte, Transport, Zollpunkte, Lager, Aufbereitung – werden als signierte Ereignisse zu einem prüfbaren Lebenslauf verknüpft. Selektive Offenlegung erlaubt, nur die für Compliance relevanten Attribute zu teilen, ohne Geschäftsgeheimnisse unnötig offenzulegen.
Für Finanziers entstehen dadurch wiederverwendbare, maschinenlesbare Evidenzen für Know-Your-Counterparty- und ESG-Prüfungen; für Produzenten sinken Kapitalkosten, wenn Risiken transparent und standardisiert belegt sind.
Makroökonomisch verweist der Thread auf das Potenzial digitaler Vertrauensschienen: Ein Teil der Rohstoff- und Handelsfinanzierung könnte aus dem Schatten treten, sofern Datenqualität, Signaturketten und Haftungsregime stimmen.
Klar ist auch, dass der Erfolg an Governance-Fragen hängt: Wer signiert welche Schritte, wie werden Streitfälle gelöst und welche Mindeststandards gelten zwischen Jurisdiktionen? Erst wenn diese Bausteine konsistent zusammenwirken, kann aus dem Narrativ „Crowd-FUD versus Vertrauen“ skalierbare Handelsfinanzierung werden – auf Basis überprüfbarer Lieferketten.