• Metaplanet hat im Rahmen einer 500-Millionen-US-Dollar-Kreditfazilität weitere 130 Millionen US-Dollar aufgenommen und damit das genutzte Volumen auf 230 Millionen US-Dollar erhöht, besichert durch 30.823 BTC im Wert von rund 2,7 Milliarden US-Dollar.
  • Der täglich prolongierte, an USD-Benchmarks gekoppelte Kredit soll zur Ausweitung der Bitcoin-Position, zum Ausbau von Optionsprämienstrategien und selektiv zu Aktienrückkäufen eingesetzt werden.

Metaplanet, ein an der Tokioter Börse notierter Digital-Asset-Treasury-Spezialist, hat eine weitere Tranchenziehung von 130 Millionen US-Dollar aus seiner bestehenden 500-Millionen-US-Dollar-Kreditlinie bekanntgegeben.

Laut Unternehmensmitteilung wurde der Kredit am 21. November zu bereits genehmigten Konditionen abgeschlossen. Wie bereits bei der ersten, 100 Millionen US-Dollar umfassenden Ziehung bleibt der Kreditgeber auf dessen Wunsch hin ungenannt.

Der neue Kredit weist einen variablen Zinssatz auf, der an US-Dollar-Benchmarks gekoppelt ist, und wird automatisch täglich prolongiert. Metaplanet kann die Verbindlichkeit jederzeit ganz oder teilweise zurückführen. Sämtliche Inanspruchnahmen aus der Fazilität sind durch Bitcoin-Bestände auf der Bilanz besichert.

Das Unternehmen verweist darauf, dass ein Rückgang des Bitcoin-Preises während der Laufzeit zusätzliche Sicherheitenstellungen (Margin Calls) erforderlich machen kann.

Gleichwohl betont Metaplanet, dass seine Reserve von 30.823 BTC – bewertet mit rund 2,7 Milliarden US-Dollar zu aktuellen Kursen – eine substanzielle Überbesicherung gegenüber dem bisherigen Kreditvolumen darstellt.

Die Finanzpolitik sehe vor, die Verschuldung so zu begrenzen, dass selbst bei „signifikanter Preisschwankung“ ausreichende Sicherheitenpuffer erhalten bleiben.

Mit der jüngsten Ziehung hat Metaplanet insgesamt 230 Millionen US-Dollar aus der Kreditlinie genutzt. Die Firma unterstreicht, dass sich der Effekt auf das Ergebnis des bis Dezember 2025 laufenden Geschäftsjahres voraussichtlich nur geringfügig auswirken werde und dass etwaige wesentliche Änderungen zeitnah offengelegt würden.

Verwendung der Mittel: BTC-Aufbau, Optionsprämien und Buybacks

Die aufgenommenen Mittel sollen laut Metaplanet vorrangig für drei Zwecke eingesetzt werden: zusätzliche Bitcoin-Käufe, den Ausbau des bitcoinbasierten Einkommensgeschäfts und – abhängig von den Marktbedingungen – Rückkäufe eigener Aktien.

Im Bereich Income-Strategien plant das Unternehmen, Teile der Kreditsumme als Kollateral für den Verkauf von Bitcoin-Optionen zu verwenden, um laufende Optionsprämien zu generieren.

Diese Covered-Call-ähnlichen Strukturen sollen auf der bestehenden BTC-Reserve aufbauen. Die Firma weist darauf hin, dass die hierfür eingesetzten Mittel als Sicherheiten in den entsprechenden Derivatgeschäften dienen werden, was zusätzliche Risiken, aber auch wiederkehrende Ertragschancen mit sich bringt.

Die Kombination aus Fremdkapitalaufnahme und BTC-Akkumulation verstärkt zugleich den Leverage auf die Bitcoin-Preisentwicklung. Steigende Kurse erhöhen den Wert der Sicherheitenbasis, während fallende Preise die Collateral-Headroom-These testen.

Metaplanet betont, dass das interne Risikomanagement streng auf die Begrenzung der Loan-to-Value-Quoten ausgerichtet sei und Szenarien mit ausgeprägten Drawdowns in die Planung einbezogen würden.

Für Aktionäre ist neben der BTC-Hebelung insbesondere die mögliche Kapitalrückführung über Aktienrückkäufe relevant. Buybacks können den BTC-Bestand pro Aktie erhöhen, sofern die Ratio von zusätzlichem Bitcoin-Exposure zu rückgekaufter Marktkapitalisierung günstig ausfällt. Gleichzeitig hängt der Erfolg dieses Ansatzes an der Fähigkeit, Zinskosten, Optionsrisiken und Collateral-Puffer über den Zyklus hinweg stabil zu managen.

Metaplanets jüngster Schritt unterstreicht damit den Kurs, sich als hochgehebelte, bitcoinzentrierte Treasury-Plattform zu positionieren, die Ertragsströme aus Halten, Absichern und Monetarisieren ihrer Reserven kombiniert, ohne dabei definierte Sicherheitenpuffer zu überschreiten.