- Ein Mt. Gox Gläubiger sieht seine Bitcoin-Forderungen aufgrund ausbleibender Reaktion auf Gläubigermitteilungen als ungültig an.
- Er plant rechtliche Schritte einzuleiten, um seine Ansprüche auf die Bitcoin-Rückzahlungen geltend zu machen.
Ein Beitrag in der Mt. Gox Insolvenz-Subreddit-Gruppe hat für Aufsehen und Kritik in der Community gesorgt. Der ursprüngliche Verfasser (OP, „Original Poster“) schilderte seine Absicht, eine Klage einzureichen, nachdem er festgestellt hatte, dass seine Ansprüche auf Bitcoin (BTC), die auf der nicht mehr existierenden Börse gehalten wurden, aufgrund ausbleibender Reaktion auf Gläubigermitteilungen möglicherweise ungültig sind.
Mt. Gox: Vom Bitcoin-Giganten zum Insolvenzfall
Mt. Gox, einst die weltgrößte Bitcoin-Börse, meldete 2014 Insolvenz an, nachdem sie etwa 850.000 Bitcoin verloren hatte. Ein erheblicher Teil dieser BTC gehörte den Nutzern. Die Börse nannte Hacking und Missmanagement als Hauptursachen für den Verlust. Seitdem sind die Gläubiger in langwierige Gerichtsverfahren verwickelt, um ihr Geld zurückzuerhalten.
Der OP, der in den Anfangstagen der Kryptowährung Bitcoin auf einem Laptop geschürft hat, gab an, dass er zum Zeitpunkt des Zusammenbruchs ein kleines Guthaben auf Mt. Gox hatte. Da er sich seit 2011-2013 weitgehend aus der Krypto-Szene zurückgezogen hatte, war ihm das laufende Gläubigerverfahren nicht bekannt.
Kürzlich entdeckte er jedoch E-Mails vom Insolvenzteam von Mt. Gox, darunter eine E-Mail aus dem Jahr 2019 mit einer Gläubigernummer. Dennoch behauptet Mt. Gox Berichten zufolge, dass der OP sein Recht auf Rückerstattung seiner Gelder verwirkt hat, weil er nicht reagiert hat.
Der OP äußerte sich frustriert über die Situation und argumentierte, dass die Mitteilungen, von denen einige auf Japanisch waren, unzureichend gewesen seien. Er verwies auch auf die große Menge an Spam- und Betrugs-E-Mails im Zusammenhang mit der Kryptowährungsbranche.
Er bezeichnete die Situation als „verrückt“ und bat um Empfehlungen für einen Anwalt, der ihm helfen könnte, rechtliche Schritte einzuleiten. Der OP räumte ein, dass die Anwaltskosten einen erheblichen Teil der zurückerhaltenen Gelder auffressen würden, entschied sich aber dennoch dafür, weiterzumachen.
Kritik aus der Community
Die Kritik ließ nicht lange auf sich warten und war sowohl direkt als auch scharf. Viele warfen dem OP Nachlässigkeit vor, weil er das Mt. Gox-Gläubigerverfahren nicht befolgt hatte. Ein Nutzer wies auf die lange Zeitspanne seit der Insolvenz hin. Er betonte, dass
„es jetzt mehr als 10 Jahre her ist, dass die Insolvenz angemeldet wurde“.
Er stellte fest, dass alle Mitteilungen von Mt. Gox sowohl auf Japanisch als auch auf Englisch verschickt wurden und dass einige Briefe auch per Post an die registrierte Adresse geschickt wurden. Der Nutzer erklärte unverblümt:
„Es ist deine eigene Schuld, dass du dich nicht rechtzeitig darum gekümmert hast.“
Ein anderer Nutzer schloss sich dieser Meinung an und stellte fest, dass
„nicht eine einzige dieser E-Mails nur auf Japanisch war, sondern dass sie alle englische Übersetzungen des gesamten Textes enthielten“.
Dieser Nutzer wies darauf hin, dass die Untätigkeit des OP allein in seiner Verantwortung lag und dass die vorhandenen Bitcoin bereits verteilt worden seien.
Obwohl diese Kommentare den OP demotivieren könnten, ist es möglich, dass er dennoch rechtliche Schritte wegen seiner BTC-Ansprüche einleiten wird. Als Reaktion auf die Kritik schrieb er:
„Nun, ihr seid ein hilfsbereiter Haufen. Wenn ihr ein Urteil fällen wollt, dann tut es. Aber zeigt etwas Leseverständnis und beantwortet die gestellte Frage.“
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