• Die FASB führt ab dem 15. Dezember 2024 neue Buchhaltungsregeln ein, die Unternehmen verpflichten, Krypto-Assets zum fairen Marktwert zu bewerten.
  • Die Änderungen fördern Transparenz und könnten die institutionelle Adoption von Bitcoin deutlich vorantreiben.

Die Financial Accounting Standards Board (FASB) hat am 15. Dezember 2024 neue Standards für die Buchhaltung von Kryptowährungen eingeführt. Diese „Fair-Value“-Regeln ermöglichen es Unternehmen, die Marktbewegungen von Krypto-Assets wie Bitcoin direkt in ihren Finanzberichten abzubilden – eine bahnbrechende Veränderung, die für Klarheit und Genauigkeit sorgt.

Bislang wurden digitale Assets wie Bitcoin als „unbestimmte immaterielle Vermögenswerte“ klassifiziert. Diese Methodik erlaubte Unternehmen lediglich, Wertminderungen zu erfassen, jedoch keine Gewinne auszuweisen, solange die Vermögenswerte nicht verkauft wurden.

Der neue Ansatz verpflichtet Unternehmen nun, ihre Kryptowährungen bei jedem Berichtszeitraum zum aktuellen Marktwert zu bewerten. Gewinne und Verluste durch Preisänderungen müssen in den Finanzberichten berücksichtigt werden.

Ein weiteres Kernstück der neuen Richtlinien ist die Offenlegungspflicht. Unternehmen müssen wesentliche Informationen zu ihren Krypto-Beständen offenlegen, darunter Details zu bedeutenden Änderungen während des Berichtszeitraums sowie vertragliche Beschränkungen beim Verkauf der Assets.

Die Richtlinien gelten für fungible digitale Vermögenswerte wie Bitcoin und Ethereum. Nicht-fungible Token (NFTs) hingegen bleiben ausgeschlossen, da ihre Einzigartigkeit eine präzise Wertbestimmung erschwert.

In der Krypto-Community wird die Einführung der neuen Regeln als entscheidender Fortschritt gefeiert. Experten erwarten, dass diese erhöhte Transparenz Unternehmen dazu motiviert, Kryptowährungen verstärkt als strategische Reserve zu nutzen. Finanzanalyst Thomas Jeegers hebt hervor, dass der Verzicht auf komplexe Werthaltigkeitsprüfungen die Verwaltung von Krypto-Beständen deutlich vereinfacht.

Auch Bill Barhydt, CEO der Krypto-Plattform Abra, sieht in dieser Regelung einen Wendepunkt. Laut ihm ermöglicht sie Unternehmen, Bitcoin ohne das Risiko dauerhafter Wertabschreibungen in ihre Portfolios aufzunehmen. Bill Hughes von Consensys bezeichnet die Änderungen als Meilenstein für die institutionelle Akzeptanz von Bitcoin – insbesondere bei Unternehmen im S&P 500.

Mit den neuen Buchhaltungsstandards wird Bitcoin nicht nur als Asset, sondern als strategische Ressource für Unternehmen positioniert, wodurch der Weg für eine breitere institutionelle Nutzung geebnet wird.