- NYDIG bezeichnet das mNAV-Maß bei Bitcoin-Treasury-Firmen als irreführend und ruft zur Abkehr davon auf.
- Stattdessen schlägt NYDIG eine Bewertung auf Basis der gesamten Nettovermögenslage vor.
NYDIG fordert Bitcoin-Treasury-Firmen auf, das gängige Bewertungsmaß „mNAV“ nicht länger zu verwenden. Die Kennzahl werde häufig missverstanden und bilde die ökonomische Realität vieler Digital-Asset-Treasuries (DATs) nicht korrekt ab.
Kritik am mNAV
Nach Angaben von NYDIG blendet mNAV zentrale Bilanzbestandteile aus, die über den reinen Bitcoin-Bestand hinausgehen. Viele DATs verfügen über operative Geschäftsbereiche, liquide Mittel, weitere Vermögenswerte und gleichzeitig über Verbindlichkeiten wie Anleihen oder Vorzugsaktien.
Ein mNAV, das lediglich die BTC-Treasury gegen die vollständig verwässerte Marktkapitalisierung stellt, unterschätzt in manchen Fällen den Unternehmenswert oder überzeichnet ihn, wenn mit hypothetischen Stückzahlen gerechnet wird.
In Stressphasen würden Gläubiger in der Regel Cash und nicht Aktien verlangen, was eine rein rechnerische Verwässerung verzerrt darstellt. Aus diesem Grund spricht NYDIG von einer Kennzahl, die zu Fehlinterpretationen führen könne.
Darüber hinaus hat sich mNAV in jüngster Zeit stark zyklisch bewegt, was die Kapitalstrategie vieler DATs erheblich beeinflusst. Sinkt der mNAV-Multiplikator unter eins, können Neuemissionen den Unternehmenswert mindern. Liegt er über eins, begünstigt dies aktienfinanzierte Bitcoin-Zukäufe. Diese Mechanik verdeutlicht die Grenzen einer eindimensionalen Kennzahl, die weder die Bilanzstruktur noch weitere Unternehmenswerte berücksichtigt.
Vorgeschlagenes Alternativmaß
NYDIG empfiehlt, den Fokus auf die „Prämie relativ zur umfassenden Nettovermögenslage“ zu legen. Maßgeblich sei, zu welchem Auf- oder Abschlag die Aktie im Verhältnis zu den gesamten Net Assets gehandelt wird. Dazu zählen Cash, Bitcoin-Bestände und der Wert des Operating Business, abzüglich sämtlicher Verbindlichkeiten.
Diese Prämie bestimme, ob Aktien gegen Bitcoins werterhaltend getauscht werden können und ob Rückkäufe, Kapitalerhöhungen oder ein aktives Schuldenmanagement sinnvoll sind. Für Investoren liefert sie ein differenzierteres Bild über die Fähigkeit eines DAT, nachhaltig Bitcoin-Exposure aufzubauen, ohne die Anteilseigner übermäßig zu verwässern.
Im aktuellen Umfeld, in dem M&A-Aktivitäten zunehmen und Bewertungsaufschläge enger geworden sind, gewinnt die Frage nach belastbaren Bewertungsmaßstäben an Bedeutung. NYDIGs Vorschlag soll dazu beitragen, Bewertungsfehler zu verringern, die Kapitalsteuerung zu verbessern und Investitionsentscheidungen auf eine breitere Bilanzbasis zu stellen.