• Powells möglicher Rücktritt nährt den Krypto-Optimismus inmitten lauter werdender Rufe nach aggressiven Zinssenkungen.
  • Bitcoin springt auf 118.000 US-Dollar, da der Markt angesichts der Rücktrittsgerüchte um den Fed-Vorsitzenden auf eine Kursänderung der Geldpolitik setzt.

Jerome Powell, Vorsitzender der US-Notenbank Federal Reserve, erwägt laut Medienberichten seinen Rücktritt – ein Szenario, das in der Kryptobranche für Optimismus sorgt. Die Spekulationen kommen, während der ehemalige Präsident Donald Trump die Fed-Führung scharf kritisiert und Politiker erneut einen Wechsel an der Spitze fordern. Marktbeobachter sehen in Powells möglichem Abgang die Chance auf deutlich niedrigere Leitzinsen. Bitcoin und andere Krypto-Assets legten bereits zu, als die Gerüchte aufkamen.

Politischer Druck auf Powell nimmt zu

Das Gerücht über Powells Rücktritt kursiert vor dem Hintergrund zunehmender politischer Spannungen. Der Unternehmer William Pulte kommentierte die Berichte in einem Beitrag auf X und erklärte, ein Rücktritt Powells wäre „der richtige Schritt für Amerika“, da die Wirtschaft unter neuer Führung florieren könne. Pulte hatte den Kongress zuvor aufgefordert, Powells jüngste Aussagen vor dem Senat untersuchen zu lassen.


Auch Trump meldete sich zu Wort und warf dem Fed-Chef wiederholt vor, nicht schnell genug zu handeln. Er forderte öffentlich eine Senkung des Leitzinses um 300 Basispunkte und erklärte, die Inflation sei „kein Thema mehr“. Eine kräftige Zinssenkung würde seiner Ansicht nach die aktuelle Marktlage widerspiegeln, die von starkem Wachstum bei Kryptowährungen und Aktien geprägt sei.

In einem Medienbriefing bezeichnete Trump Powells Arbeit als „schrecklich“, betonte jedoch, ihn nicht vor Ablauf seiner Amtszeit im Mai 2026 absetzen zu wollen. Gleichwohl drängte er die Fed zu raschen Zinsschritten, um die wirtschaftliche Dynamik nicht zu gefährden.

Senatorin Cynthia Lummis schloss sich dieser Kritik in einem Interview an und erklärte, die Federal Reserve brauche eine neue Führung. Powells Zögern bei Zinssenkungen habe Branchen geschadet, die auf eine wachstumsfördernde Geldpolitik angewiesen seien.

Kryptomärkte preisen Rücktrittsgerüchte und Zinssenkungserwartungen ein

Bitcoin stieg nach Bekanntwerden der Berichte von rund 117.400 US-Dollar auf etwa 118.000 US-Dollar. Der Anstieg unterstreicht, wie eng Kryptowährungen auf geldpolitische Signale reagieren. Analysten deuten Powells möglichen Abgang als Vorboten niedrigerer Zinsen, was üblicherweise die Nachfrage nach Risikoanlagen wie digitalen Assets beflügelt.

Trotz der politischen Forderungen nach Lockerung wird das Federal Open Market Committee (FOMC) bei seiner Sitzung am 30. Juli voraussichtlich den aktuellen Leitzins beibehalten. Der Terminmarkt preist die Wahrscheinlichkeit einer unveränderten Geldpolitik derzeit mit 95 Prozent ein – ein Indiz dafür, dass kurzfristig keine Kehrtwende unter Powells Führung erwartet wird.

Powell selbst hat die Rücktrittsgerüchte bislang weder bestätigt noch dementiert. Sollte er tatsächlich zurücktreten, könnte sein Nachfolger die Tür für eine raschere Lockerung der Geldpolitik öffnen – ein Szenario, das die Kryptomärkte aufmerksam verfolgen.