• Mirae Asset Global Investments und Ava Labs unterzeichnen ein MOU zur Erforschung der Fonds-Tokenisierung und des On-Chain-Fondsbetriebs auf Avalanche.
  • Geplant sind Pilotprojekte, institutionelle Integrationen und Untersuchungen in regulierten Märkten wie den USA und Hongkong.

Die Vereinbarung zwischen Mirae Asset Global Investments und Ava Labs wurde am Rande der Korea Blockchain Week bekanntgegeben. Im Kern geht es um die Erprobung von Fonds-Tokenisierung, On-Chain-Zahlungsprozessen und operativen Abläufen auf der Avalanche-Blockchain. Mirae Asset verwaltet Vermögen von rund 316 Milliarden US-Dollar und ist international über die ETF-Marke Global X präsent. Das Unternehmen ist in 16 Regionen aktiv, wobei circa 45 Prozent der verwalteten Mittel aus dem Ausland stammen.

Umfang und Zielsetzung

Die Zusammenarbeit adressiert drei Arbeitspakete. Erstens steht die Forschung zur Tokenisierung von Investmentfonds im Vordergrund. Diese umfasst Fragestellungen rund um fraktioniertes Eigentum, den Zugang für unterschiedliche Anlegergruppen sowie die Abwicklung und Übertragung auf Kettenebene.

Zweitens soll die institutionelle Integration in das bestehende Partnernetzwerk von Avalanche geprüft werden, etwa über Schnittstellen für Verwahrung, Handel, Compliance und Reporting. Drittens planen die Parteien Pilotinitiativen, darunter On-Chain-Plattformen für Portfoliomanagement und Zahlungsströme, um operative Prozesse testweise vollständig digital abzubilden.

Die Roadmap sieht Anwendungsfälle in den USA, in Hongkong und in weiteren regulierten Jurisdiktionen vor. Damit rückt die Frage der rechtssicheren Emission und des Vertriebs tokenisierter Fondsanteile in den Fokus, ebenso wie die Einbindung etablierter Intermediäre. Auf technischer Ebene spielen die Ausgestaltung von Zugriffssteuerungen, Transaktionsfinalität und Netzwerkkapazität eine Rolle, um Anforderungen institutioneller Teilnehmer zu bedienen.

Einordnung für den Markt

Für Vermögensverwalter eröffnet die Tokenisierung die Möglichkeit, Fondsanteile in kleinere Einheiten zu teilen und deren Lebenszyklus digital zu führen. Im operativen Betrieb können Zeichnung, Rücknahme, Ertragsausschüttung und Corporate Actions transparent nachvollzogen werden.

Zusätzlich lassen sich Schnittstellen zu bestehenden Compliance-Prüfungen und Berichtswegen konzipieren, ohne den regulatorischen Rahmen zu verlassen. Für Infrastruktur-Anbieter stehen Interoperabilität mit Marktplätzen, Wallet- und Custody-Anbindung sowie die Abbildung von Rechten und Pflichten der Anteilklassen im Vordergrund.

Die geplanten Pilotprojekte sollen praktische Erkenntnisse zur Skalierbarkeit, zu Kostenstrukturen und zu Abwicklungszeiten liefern. Im Fokus steht auch die Frage, wie On-Chain-Zahlungen und Fondsbuchhaltung zusammengeführt werden können. Die Ergebnisse dürften Hinweise geben, in welchen Segmenten der Vermögensverwaltung sich tokenisierte Anteile kurzfristig abbilden lassen und welche Anpassungen in Prozessen und Systemen erforderlich sind.