• PwC und The Hashgraph Group arbeiten zusammen, um ESG-Lösungen auf Basis der Hedera-Technologie für Unternehmenskunden bereitzustellen.
  • Die Partnerschaft adressiert verlässliche Datenerfassung, Audit-Fähigkeit und standardisierte Offenlegung in Nachhaltigkeitsberichten.

PricewaterhouseCoopers (PwC) und The Hashgraph Group haben eine strategische Zusammenarbeit angekündigt, um ESG-Anwendungen auf der Distributed-Ledger-Technologie von Hedera zu entwickeln und in Unternehmensprozesse zu integrieren.

Im Mittelpunkt stehen die Erfassung und Verknüpfung von Umwelt-, Sozial- und Governance-Daten entlang von Lieferketten sowie deren prüfbare, manipulationsresistente Ablage.

Für global tätige Konzerne zählt die Möglichkeit, Messpunkte wie Emissionen, Energiequellen, Abfallströme oder Lieferanten­zertifikate in standardisierten, maschinenlesbaren Formaten zu erfassen und revisionssicher zu dokumentieren.

Die Partner nennen als Schwerpunkte die Reduktion manueller Abstimmungsprozesse, die Automatisierung von Kontrollen und die Vereinheitlichung von Offenlegungen für verschiedene Berichtsrahmen.

Hedera dient als technologische Basis, um Zeitstempel, Herkunftsnachweise und kryptografische Belege on-chain zu verankern. Sensible Rohdaten verbleiben dabei typischerweise off-chain, während Hashes und Verifikationsbelege in der Distributed Ledger hinterlegt werden. Dieser Ansatz soll die Nachvollziehbarkeit der ESG-Kennzahlen erhöhen und zugleich Datenschutzanforderungen berücksichtigen.

Anwendungsfelder: Lieferkette, Berichterstattung, Dateninteroperabilität

Operativ zielt die Kooperation auf modulare Bausteine, die sich in bestehende IT-Landschaften einbinden lassen. Dazu zählen Schnittstellen zu ERP-, IoT- und Datenqualitäts-Systemen, einheitliche Datenmodelle für Emissions- und Beschaffungsmetriken sowie Workflows für Verifikation und Audit.

Für Unternehmen mit komplexen Lieferketten können Lieferantenerklärungen, Herkunftsnachweise oder Produktpässe mit On-Chain-Belegen hinterlegt werden. Prüfgesellschaften und interne Revisionsstellen können diese Belege in Stichproben oder Vollprüfungen referenzieren.

Für die Berichterstattung an Aufsichts- und Kapitalmarktgremien ist die konsistente Aggregation über verschiedene Jurisdiktionen relevant. Die Partner stellen in Aussicht, dass Templates und Schnittstellen so gestaltet werden, dass Offenlegungen für mehrere Rahmenwerke parallel bedient werden können.

Dazu gehören standardisierte Exportformate, API-Zugänge für Datenabnehmer und rollenbasierte Zugriffe für interne und externe Stakeholder. Auf technischer Ebene ist Interoperabilität ein zentraler Punkt, damit Daten aus heterogenen Quellen mit einheitlichen Identitäts- und Berechtigungsmodellen verknüpft werden können.

Für Finanzabteilungen und Nachhaltigkeitsteams sind messbare Effekte bei Zeitaufwand, Datenqualität und Prüfungsreife entscheidend. Erwartet wird, dass die Zahl manueller Anpassungen sinkt, während die Transparenz über Herkunft, Bearbeitung und Freigaben einzelner Kennzahlen steigt.

Im Betrieb bleiben robuste Governance-Modelle wesentlich, darunter Schlüsselverwaltung, Backup-Prozesse, Rechte- und Rollenkonzepte sowie Notfallroutinen bei Datenfehlern oder Systemausfällen.

Die Zusammenarbeit reiht sich in eine breitere Entwicklung ein, bei der große Beratungs- und Technologieanbieter digitale Nachweis-Infrastrukturen für ESG-Zwecke aufbauen. Für Emittenten und Investoren ist die Verlässlichkeit der Datenbasis ein zentraler Faktor, da sie in Ratings, Kreditkonditionen und Produktgestaltung einfließt.

Entscheidend für die Akzeptanz wird sein, wie reibungslos die Lösungen in bestehende Systeme integriert werden, welche Standards unterstützt werden und wie belastbar die Audit-Trails in praktischen Prüfungen ausfallen.