• Ripple hat 500 Millionen XRP aus dem Escrow freigegeben und 400 Millionen XRP wieder eingefroren, um seine Token-Bestände neu auszubalancieren.
  • Die ungewöhnliche Kombination aus Freigabe und Rückführung weicht vom bisherigen monatlichen Escrow-Muster ab.

Ripple hat im Rahmen seines monatlichen Escrow-Programms 500 Millionen XRP aus der Sperrkonto-Reserve gelöst. Die Token wurden in zwei Tranchen von 300 Millionen beziehungsweise 200 Millionen XRP an ein unternehmenseigenes Wallet übertragen und hatten zum Zeitpunkt der Transaktion einen Marktwert von rund 1,08 Milliarden US-Dollar. Die freigegebenen Einheiten dienen vor allem der On-Demand-Liquidity-(ODL)-Abwicklung, der Besicherung börsengehandelter Produkte (ETPs) und der Finanzierung strategischer Partnerschaften.

Nur wenige Minuten später legte Ripple 400 Millionen XRP im Gegenwert von etwa 869 Millionen US-Dollar erneut in den Escrow zurück. Die Rückführung erfolgte in zwei identischen Transfers von je 200 Millionen XRP und bricht damit mit dem bislang üblichen Verfahren, monatlich pauschal eine Milliarde XRP freizugeben, ohne zeitnahe Rückbuchungen.

Neue Escrow-Muster und strategische Rebalancierung

Seit Jahresbeginn 2025 verfolgt Ripple eine flexiblere Verwaltung seiner Escrow-Reserven. Neben der klassischen Freigabe werden zunehmend interne Umbuchungen vorgenommen, neue Sperrkonten gebildet und Bestände gezielt verschoben. Das veränderte Vorgehen wurde erstmals im März beobachtet und setzte sich in den Folgemonaten fort.

Parallel dazu hat Ripples Partnerin SBI Holdings kürzlich XRP im Wert von mehr als 700 Millionen US-Dollar auf interne Wallets transferiert. Branchenbeobachter werten dies als Teil einer breiteren Reorganisation der Token-Verwaltung, mit der Liquidität flexibilisiert und institutionelle Bestände effizienter gesteuert werden sollen.

Trotz der umfangreichen Escrow-Bewegungen blieb die Marktreaktion verhalten. Der Tokenpreis fiel kurzzeitig auf ein Tagestief von 2,1538 US-Dollar und notiert aktuell bei rund 2,17 US-Dollar – ein Minus von 1,13 % innerhalb von 24 Stunden.

Aktuelle Das Ökosystem von Ripple wächst und gedeiht

Vor wenigen Tagen meldete Ripple die Erweiterung einer Kooperation mit einem globalen Finanzdienstleister, um grenzüberschreitende Zahlungen weiter zu beschleunigen. Die Partner wollen XRP verstärkt als Brückenwährung einsetzen und so Transaktionskosten senken.

Zudem arbeitet Ripple an der Einbindung von Layer-2-Skalierungslösungen in das XRP-Ledger. Damit sollen Abwicklungsgebühren reduziert und die Durchsatzleistung erhöht werden, was die Attraktivität von XRP als Zahlungsinfrastruktur mittel- bis langfristig stärken könnte.