- Solari Capital investierte über 100 Millionen Dollar in American Bitcoin und führte die 220-Millionen-Dollar-Runde an.
- Der Miner ging im September via Reverse-Merger an die Börse; weitere Investoren sind Tony Robbins, Charles Hoskinson, Grant Cardone und Peter Diamandis.
American Bitcoin, ein US-amerikanisches Mining-Unternehmen mit Verbindungen zu den Söhnen von Präsident Donald Trump, schloss im Juli eine Finanzierungsrunde über 220 Millionen US-Dollar ab. Angeführt wurde die Runde von Solari Capital, der Investmentfirma von AJ Scaramucci.
Laut Bericht investierte Solari „über 100 Millionen US-Dollar“, ohne jedoch einen genauen Betrag zu nennen. Auch sein Vater, Hedgefonds-Manager Anthony Scaramucci, beteiligte sich mit einer kleineren Summe. Die Finanzierungsrunde fand mehrere Monate vor dem Börsengang (IPO) des Unternehmens statt, der im September durch eine umgekehrte Übernahme erfolgte.
Den Berichten zufolge gehören der Investorengruppe mehrere prominente Persönlichkeiten an. Darunter sind der Unternehmer und Autor Tony Robbins, Cardano-Gründer Charles Hoskinson, Investor Grant Cardone und der Technologieunternehmer Peter Diamandis.
Die Zusammensetzung spiegelt eine Mischung aus Krypto-Insidern, Finanzexperten und medienaffinen Personen wider, die bereits Risikokapital in wachstumsstarke Technologiebranchen investiert haben. American Bitcoin gab die Investoren zum Zeitpunkt der Transaktion nicht bekannt; die Details werden nun konkreter.
Die Kapitalzufuhr fällt in eine Phase erhöhter Aktivität im Mining-Sektor, der sich nach der jüngsten Halving-Anpassung und veränderten Energiekosten neu positioniert. Für Betreiber ist der Zugriff auf günstige Stromverträge, effiziente Hardware sowie Finanzierungslinien für Flotten-Erneuerungen zentral.
Vor diesem Hintergrund dienen großvolumige Private-Runden häufig dazu, Bilanzkraft und Skalierbarkeit vor einem Börsengang zu stärken.
Strategische Motive und Governance-Fragen
Für Solari Capital dürfte das Engagement eine Wette auf die Kombination aus Energiewirtschaft, Recheninfrastruktur und Krypto-Zyklik sein.
Mining-Modelle sind stark von Strompreisen, Hashrate-Entwicklung und Hardware-Generationen abhängig. Größenvorteile ergeben sich über Standortbündelung, langfristige Energieverträge und optimierte Kapitalkosten.
Frisches Eigenkapital erleichtert zudem den Zugang zu Fremdfinanzierung für Geräteleasing oder Expansion.
Mit dem Schritt an den öffentlichen Markt entsteht zugleich eine neue Transparenz- und Governance-Ebene. Anleger achten auf Offenlegung von Energielieferverträgen, Absicherungsstrategien für Strompreise, den Anteil erneuerbarer Quellen, die Lebensdauer der ASIC-Flotte sowie auf die Kapitaleffizienz pro Terahash.
Ebenso relevant sind die Bilanzierung von Digital-Asset-Beständen, Impairment-Regeln und die Politik für Treasury-Bestände in Bitcoin. Die Eigentümerstruktur nach der Finanzierung und dem Reverse-Merger wird bestimmen, wie Stimmrechte, Board-Besetzung und Lock-up-Fristen verteilt sind.
Die prominenten Co-Investoren erhöhen die Sichtbarkeit, verändern jedoch nicht die operativen Parameter des Geschäfts. Für die Ertragslage bleiben die Spreads zwischen Mining-Erträgen und Gesamtstromkosten entscheidend, ergänzt um Nebenerlöse aus Demand-Response-Programmen oder Rechenzentrums-Diensten.
In Phasen hoher Volatilität gewinnen Hedging-Strategien an Bedeutung, etwa über Derivate auf Bitcoin oder Strom. Investoren werden zudem die Netto-Verschuldung, Covenants und die Fähigkeit beobachten, Investitionszyklen an Marktphasen anzupassen.
American Bitcoin erscheint in gängigen Übersichten der Unternehmens-Bitcoin-Bestände, was auf eine Treasury-Komponente hinweist. Für börsennotierte Miner ist die Balance zwischen HODL-Strategie und Liquiditätsbedarf ein wiederkehrendes Thema.
Künftige Quartalsberichte werden Aufschluss darüber geben, wie die Gesellschaft die Mittel aus der Juli-Runde einsetzt, welche Expansionspfade priorisiert werden und wie robust die Finanzierungsarchitektur im aktuellen Zinsumfeld ausgelegt ist.






