• Strive Asset Management hat Intuit, ein Fintech-Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von 165 Mrd. US-Dollar, in einem offenen Brief aufgefordert, Bitcoin in die Unternehmensbilanz aufzunehmen.
  • Der Brief kritisiert zudem die Intuit-Plattform wegen angeblicher Zensur Bitcoin-bezogener Inhalte und warnt vor potenziellen finanziellen sowie rechtlichen Konsequenzen.

Strive Asset Management hat den Finanzsoftwarekonzern Intuit aufgefordert, Bitcoin in seine Treasury-Reserven aufzunehmen. Der offene Brief von CEO Matt Cole adressiert das mit 165 Mrd. US-Dollar bewertete Unternehmen, bekannt für Produkte wie TurboTax und Mailchimp. Dieser Vorstoß folgt auf Strives erfolgreiche Kampagne bei GameStop, welches kürzlich der Aufnahme von Bitcoin in die Unternehmensreserven zustimmte.

In Coles Schreiben wird Bitcoin als Absicherung gegen Disruptionen durch Künstliche Intelligenz (KI) positioniert. Cole behauptet, KI bedrohe die Kernprodukte von Intuit, insbesondere TurboTax. Der Brief warnt, KI könne Intuits Flaggschiffprodukt – die Software zur Steuererstellung – potenziell automatisieren.

„Der S&P 500 wird in den nächsten zehn Jahren ersetzt werden“,

heißt es unter Berufung auf Forschungsdaten in dem Schreiben.

„Wir glauben, dass KI der technologische Disruptor unserer Generation ist.“

Cole argumentiert, eine Bitcoin-Allokation könne bei Marktturbulenzen als strategisches Kapital dienen. Das begrenzte Angebot von 21 Millionen Coins biete Schutz „in einer Ära ungezügelter monetärer Expansion“, so die Argumentation von Strive.

Mailchimps Bitcoin-Zensur wird kritisiert

Ein wesentlicher Teil von Coles Schreiben befasst sich mit mutmaßlichen Anti-Bitcoin-Praktiken bei Mailchimp, der E-Mail-Marketing-Plattform von Intuit. Der CEO führte konkrete Vorfälle an, bei denen auf Bitcoin fokussierte Organisationen mit Kontosperrungen konfrontiert gewesen seien.

Dem Trojan Bitcoin Club der University of Southern California sei das Konto gesperrt worden, obgleich dessen Fokus auf Bildung und nicht auf Krypto-Handel gelegen habe. Cole merkte an, das Konto sei nur mit der Auflage wiederhergestellt worden, Diskussionen über Bitcoin zu unterlassen.

„Wir sind besorgt, dass die Zensur- und De-Platforming-Politik von Intuit Bitcoin-Enthusiasten diskriminiert“,

schrieb Cole. Er fügte hinzu, dies seien keine Einzelfälle, und verwies auf vergleichbare Erfahrungen der Podcasterin Natalie Brunell sowie von Softwareentwicklern.

Strive warne, diese Praktiken bärgen finanzielle und rechtliche Risiken. Der Brief verweise auf eine neue Untersuchung der Federal Trade Commission (FTC) bezüglich Technologieplattformen, die Dienstleistungen aufgrund von Inhalten verweigerten. Cole erinnerte Intuit zudem an frühere Auseinandersetzungen mit der FTC wegen Werbepraktiken.

„Sollte Mailchimp seinen aktuellen Kurs beibehalten, könnte die rechtliche Haftung beträchtlich sein“,

heißt es in dem Schreiben weiter. Eine Untersuchung

„könnte Anwaltskosten in Millionenhöhe verursachen, das Unternehmen vom Kerngeschäft ablenken und weitere Kunden verprellen.“

Klare Forderungen und strategische Positionierung

Das Schreiben von Strive schließt mit konkreten Forderungen: die Wiederherstellung gesperrter Konten, eine Überarbeitung der Richtlinien bezüglich Bitcoin-bezogener Inhalte, die Unterlassung politisch motivierter Zensur sowie die Prüfung des Aufbaus einer Bitcoin-Treasury-Position.

Der Vermögensverwalter konzentriert sich auf die Optimierung des langfristigen Aktionärswerts. Diese Strategie steht im Einklang mit dem übergeordneten Ziel von Strive, US-Unternehmen zu einer wertorientierten Unternehmensführung zu bewegen, die primär auf ökonomischen und nicht auf politischen Erwägungen basiert.

Das Schreiben war direkt an Intuit-CEO Sasan Goodarzi sowie die unabhängige Vorsitzende des Verwaltungsrats, Suzanne Nora Johnson, adressiert. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Briefes auf Strives Website lag von keiner der beiden Führungskräfte eine öffentliche Stellungnahme vor.

Innerhalb der letzten 24 Stunden stieg der BTC-Kurs um 0,92 % auf 84.446,25 US-Dollar.