- ETF-Institut-Mitgründer Nate Geraci prognostiziert ein enges Startfenster für den ersten XRP-Spot-ETF und spricht von einem bedeutenden Schritt für reguliertes XRP-Exposure.
- Der Countdown hängt an operativen und regulatorischen Meilensteinen: wirksamer Prospekt, 8-A-Registrierung, Listing-Notiz der Börse, Creation/Redemption-Prozesse, belastbare Custody und NAV-nahe Preisbildung.
Der mögliche Handelsstart eines ersten XRP-Spot-ETFs rückt näher. Nach Einschätzung von ETF-Spezialist Nate Geraci liegt das Startfenster in einem Zeitraum von wenigen Tagen, spätestens zwei Wochen.
Ein Live-Produkt würde den Zugang zu XRP in der regulierten Wertpapierinfrastruktur verbreitern und Advisory-Kanäle sowie Depotfähigkeit erschließen. Vor dem ersten Kursfixing bleibt jedoch eine Abfolge rechtlicher und operativer Schritte zu absolvieren, die Tempo und Qualität des Launches bestimmen.
Regulatorischer Countdown: Prospekt, 8-A und Listing-Freigabe
Ein Handelsstart setzt eine wirksame Registrierung nach dem Securities Act voraus, üblicherweise via S-1. Parallel registriert der Emittent die ETF-Anteile über Form 8-A unter dem Exchange Act, damit die Börse listen darf.
Die Handelsplattform (etwa NYSE oder Nasdaq) veröffentlicht Listing-Notices und Zertifizierungen, die den Start operativ scharfstellen. Emittenten können – falls die Verzögerungsklausel gestrichen wurde – auf die automatische Wirksamkeit des Prospekts nach Section 8(a) abstellen; üblich ist aber weiterhin eine aktive Wirksamkeitserklärung.
Inhaltlich erwartet die Aufsicht präzise Offenlegungen: Bewertungsmethoden und Preisreferenzen (Mehrquellen-Indizes, Ausreißerfilter, Fixing-Zeiten), Regeln für Corporate Events (Forks, Airdrops, Protokoll-Upgrades) sowie die Risikodarstellung zu Verwahrung, Gegenparteien und Markt.
Die Primärmarkt-Mechanik muss vorab stehen. Autorisierte Teilnehmer (APs) sorgen über Creation/Redemption dafür, dass der ETF nahe am Nettoinventarwert (NAV) handelt; je breiter das AP-Set, desto geringer das Risiko temporärer NAV-Prämien.
Auf der Custody-Seite gelten segregierte Wallets, Mehrparteien-Freigaben, Versicherungsschutz und tägliche Abgleiche zwischen On-Chain-Beständen und Fondsregister als Mindeststandard.
Handelsstart in der Praxis: Spreads, NAV-Abweichung und Orderdisziplin
In den ersten Sessions sind kurzzeitig größere NAV-Abweichungen möglich, bis sich Creation-Flüsse, Market-Maker-Quoten und Orderbuchtiefe eingependelt haben. Anleger sollten in der Anlaufphase möglichst mit Limit-Orders statt Market-Sweeps arbeiten, um Slippage zu begrenzen.
Ein Blick auf Geld-/Brief-Spannen, indizierten Fair Value und die tägliche Tracking-Differenz hilft, die Abbildungsqualität zu beurteilen. Das Gebührenprofil (Management-Fee plus implizite Kosten wie Spreads, Swap- und etwaiger Cash-Drag) schlägt sich unmittelbar in der Tracking-Differenz nieder.
Für die mittelfristige Beurteilung sind wiederkehrende Nettozuflüsse, eine stabile NAV-Abbildung und ein aktives, diversifiziertes AP-Set maßgeblich.
Professionelle Adressen achten zusätzlich auf Transparenz zu Preisquellen, Fixings, Bestands- und Zuflussberichten, die Robustheit der Custody-Struktur sowie die Qualität der Marktüberwachung der Börse.
Je konsistenter diese Eckpfeiler, desto eher eignet sich ein XRP-Spot-ETF als Baustein in Mandaten mit klaren Risikobudgets und Reporting-Anforderungen.






