• Der Anwalt James Murphy hat Klage gegen das US-Ministerium für Innere Sicherheit (DHS) auf Herausgabe von Dokumenten bezüglich des Bitcoin-Erfinders Satoshi Nakamoto eingereicht.
  • Die Klage erfolgt vor dem Hintergrund eines wachsenden Interesses der US-Regierung an Bitcoin, einschließlich der kürzlich von Präsident Trump erlassenen Anordnung zur Schaffung einer strategischen Bitcoin-Reserve.

Der Krypto-Anwalt James A. Murphy hat Klage gegen das US-Heimatschutzministerium (Department of Homeland Security, DHS) eingereicht. Ziel der Klage ist es, die Herausgabe von Regierungsdokumenten zur Identität des Bitcoin-Erfinders Satoshi Nakamoto zu erzwingen. Murphy reichte die Klage beim U.S. District Court for the District of Columbia ein, nachdem das DHS auf seinen Antrag gemäß dem Freedom of Information Act (FOIA) vom Februar nicht reagiert hatte.

Die Klage zielt auf die Herausgabe von Aufzeichnungen eines Interviews ab, das das DHS mutmaßlich mit der Person oder den Personen geführt hat, die unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto bekannt sind.

Behauptungen eines DHS-Agenten über den Bitcoin-Schöpfer

Der FOIA-Antrag bezieht sich auf Äußerungen von Special Agent Saoud während einer Präsentation auf der OffshoreAlert Conference North America am 29. April 2019. Laut Gerichtsakten wurde Saoud mit der Aussage zitiert, ein Agentnhabe um ein Interview mit Nakamoto gebeten. Trotz anfänglicher Skepsis im Hauptquartier seien die Agenten zu dem Treffen nach Kalifornien gereist.

Dort angekommen, hätten die Agenten entdeckt, dass Nakamoto Bitcoin „nicht allein erschaffen“ habe. Saoud habe behauptet, dass „drei weitere Personen“ an der Entwicklung der Kryptowährung beteiligt gewesen seien. In der Klageschrift wird beschrieben, wie die Agenten sich „mit ihnen zusammensetzten und sich unterhielten“, um die Funktionsweise und den Zweck von Bitcoin zu verstehen. Laut FOIA-Antrag wurden die Identitäten dieser vier Personen nie öffentlich gemacht.

Murphys Klageschrift enthält einen detaillierten Zeitplan seiner Bemühungen, Informationen über den FOIA-Prozess zu erlangen, bevor er Klage einreichte. Am 12. Februar beantragte er Dokumente aus vier Kategorien.

Dazu zählten sämtliche Transkripte von Saouds öffentlichen Äußerungen aus dem Jahr 2019, Aufzeichnungen sämtlicher DHS-Interviews mit Personen, die den Namen Satoshi Nakamoto nutzten, Aufzeichnungen von Interviews mit anderen Personen, die behaupten, Bitcoin-Erfinder zu sein, sowie sämtliche Informationen, die sich mit der Identität des Erfinders befassen.

Wachsendes staatliches Interesse an Bitcoin

Die Klage erfolgt vor dem Hintergrund zunehmender staatlicher Aufmerksamkeit für Bitcoin. Die Klageschrift verweist auf die Executive Order von Präsident Trump vom 6. März zur Einrichtung einer „strategischen Bitcoin-Reserve“. Sie verweist zudem darauf, dass fast 20 US-Bundesstaaten Gesetzesinitiativen zur Genehmigung öffentlicher Investitionen in Bitcoin erwägen.

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Laut Gerichtsunterlagen nahm das DHS Murphys Antrag am 13. Februar an und vergab die Tracking-Nummer 2025-HQFO-02468. Das DHS leitete die Anfrage auch an die US-Einwanderungs- und Zollbehörde (Immigration and Customs Enforcement, ICE), eine Unterbehörde des DHS, weiter. Am 19. Februar teilte ICE Murphy mit, man werde den Antrag unter einer früheren Kontrollnummer bearbeiten, die einem ähnlichen, von ihm zuvor eingereichten Antrag zugewiesen worden war.

Die Klageschrift unterstreicht das öffentliche Interesse an der Identität des Bitcoin-Schöpfers. Die Identität von Satoshi bleibt angesichts der Tatsache relevant, dass dem Bitcoin-Schöpfer der Besitz von 1,1 Millionen BTC zugeschrieben wird, deren Wert sich nach aktuellem Kurs auf rund 86,9 Mrd. US-Dollar beläuft.

Die Klage erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem die Identität von Satoshi Nakamoto eines der faszinierendsten Rätsel in der Kryptowelt bleibt. So stellte, wie kürzlich berichtet, der VanEck-Analyst Matthew Sigel eine vermeintlich für ihn überzeugende Verbindung zwischen Jack Dorsey und der Entstehung von Bitcoin her. Ein anderer Bericht legt nahe, dass neue forensische Untersuchungen Hinweise auf Satoshi Nakamoto über eine kanadische Börse ergeben könnten.

Indes zeigt der Bitcoin-Kurs eine verhaltene Reaktion und verzeichnet in den letzten 24 Stunden einen Anstieg von 5,95 % und notiert bei 79.263,65 US-Dollar.