- Präsident Javier Milei wird beschuldigt, die Kryptowährung LIBRA auf sozialen Medien beworben zu haben, was zu einem massiven finanziellen Verlust für Trader führte.
- Anwälte sehen in Mileis Handlungen eine zentrale Rolle in einer „Rug Pull“-Operation, bei der Trader durch überbewertete Token getäuscht werden.
In Argentinien hat sich ein aufsehenerregender Fall um Kryptowährungen entwickelt, der den Präsidenten Javier Milei betrifft.
Am vergangenen Sonntag reichten argentinische Anwälte in einem Strafgericht Anklagen wegen Betrugs gegen Milei ein.
Der Vorwurf lautet, dass er die Kryptowährung LIBRA auf sozialen Medien beworben hat, was zu einem massiven finanziellen Verlust für Trader führte.
Argentine lawyers filed fraud charges against President Milei in a criminal court on Sunday, accusing him of promoting LIBRA tokens on social media. The plaintiff believes that the incident constitutes a "rug pull" operation in the crypto space and points out that Milei's actions…
— Wu Blockchain (@WuBlockchain) February 17, 2025
Der Hintergrund des Skandals
Der Präsident hatte am Freitag auf X eine Nachricht gepostet, in der er die Kryptowährung LIBRA als Mittel zur Förderung des wirtschaftlichen Wachstums durch die Finanzierung von kleinen Unternehmen und Start-ups präsentierte.
Nur wenige Stunden später löschte er den Beitrag, was zu einem Zusammenbruch des LIBRA-Kurses führte. Laut dem Finanzportal Dexscreener entstand dadurch ein Schaden in Millionenhöhe für Kurzzeit-Trader.
Die Kryptowährung wurde von KIP Protocol und Hayden Davis entwickelt. Interessierte konnten über einen Link auf der Website vivalalibertadproject.com den Coin erwerben.
Das Präsidialamt erklärte in einer Stellungnahme, dass Milei nicht in die Entwicklung der Kryptowährung involviert war und den Beitrag aus Spekulationsgründen gelöscht habe.
Jonatan Baldiviezo, einer der anklagenden Anwälte, sieht in dem Vorfall eine illegale Vereinigung zur Begehung von Betrug.
Er betont, dass Mileis Handlungen für die Verwirklichung des Betrugs entscheidend waren.
Baldiviezo hat die Anklage gemeinsam mit Marcos Zelaya, María Eva Koutsovitis und Claudio Lozano eingereicht, der während der Amtszeit von Alberto Fernández als Präsident der argentinischen Zentralbank fungierte.
Die Anwälte vertreten die Auffassung, dass Mileis Handlungen die Merkmale einer „Rug Pull“-Operation erfüllen, bei der Entwickler zunächst attraktive Token auf den Markt bringen, um Trader zu gewinnen und sich anschließend zurückziehen, sobald die Preise ein überbewertetes Niveau erreichen.
Dies führt dazu, dass die Token wertlos werden. Zudem wird Milei vorgeworfen, gegen das Gesetz zur öffentlichen Ethik verstoßen zu haben.
Das Präsidialamt hat angekündigt, dass die dem Exekutivzweig unterstellte Anti-Korruptionsbehörde unverzüglich Maßnahmen ergreifen wird.
Des Weiteren wurde bestätigt, dass Milei und Mitglieder seiner Regierung kürzlich ein Treffen mit Vertretern des KIP Protocol im Präsidentenamt abgehalten haben.
Die gesammelten Informationen sollen der Justiz zur Verfügung gestellt werden, um festzustellen, ob die beteiligten Unternehmen oder Personen strafrechtlich relevant handelten.
Hayden Mark Davis, einer der Vertreter von KIP Protocol, hat in einem Video auf sozialen Medien die Verantwortung für den Zusammenbruch der Kryptowährung Milei und seinem Team zugeschrieben.
Er behauptet, dass Milei und sein Team trotz vorheriger Zusagen unerwartet ihre Unterstützung zurückgezogen und alle vorherigen Posts gelöscht hätten.
LIBRA-Preisanalyse
In den letzten 24 Stunden verzeichnete der LIBRA-Kurs einen Rückgang von 7,62 % auf 0,36 $ zum Redaktionszeitpunkt (17.02.2025, 11:03 Uhr). Im Verlauf der letzten Woche gab es ebenfalls einen Abwärtstrend, mit einem Minus von 61,65 %.
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