• Standard Chartered erwartet, dass der Bitcoin-Kurs bis zum dritten Quartal 2025 auf 135.000 US-Dollar und bis zum Jahresende auf 200.000 US-Dollar steigt – angetrieben von ETF-Zuflüssen und der wachsenden Nachfrage des Finanzsektors.
  • Analyst Geoffrey Kendrick sieht Bitcoin über sein klassisches Halbierungszyklus-Muster hinauswachsen und rechnet mit anhaltendem Wachstum bis Ende 2025.

Laut Standard Chartered steht Bitcoin möglicherweise vor einem historischen Preissprung: Die international agierende Großbank geht davon aus, dass der Kurs bis zum dritten Quartal 2025 135.000 US-Dollar und bis zum Jahresende sogar 200.000 US-Dollar erreichen könnte.

Die Analysten führen institutionelle Zuflüsse, ETF-Käufe und makroökonomische Verschiebungen als Haupttreiber an. Trotz kurzfristiger Volatilität erwartet Standard Chartered, dass Bitcoin seine historischen Zyklen hinter sich lässt und in eine neue Wachstumsphase eintritt.

Institutionelle Nachfrage und ETF-Zuflüsse stützen den Aufwärtstrend

In einem diese Woche veröffentlichten Bericht bekräftigte Standard Chartered seine optimistische Prognose, obwohl BTC das zuvor ausgegebene Q2-Ziel verfehlte. Geoffrey Kendrick, Leiter Digital Asset Research, erwartet bis Ende des dritten Quartals 2025 einen Anstieg auf 135.000 US-Dollar – rund 25 % über dem aktuellen Niveau. BTC durchbrach kürzlich sein Allzeithoch, verfehlte jedoch das anvisierte Q2-Ziel von 120.000 US-Dollar.

Kendrick führt den erwarteten Kursanstieg auf eine anhaltend starke Nachfrage aus Bitcoin-ETFs und Unternehmens-Treasuries zurück. In der ersten Jahreshälfte 2025 akkumulierten ETFs 118.424 BTC, während börsennotierte Unternehmen 245.510 BTC erwarben – mehr als das Doppelte der ETF-Zuflüsse.

Diese Zahlen dürften sich im dritten und vierten Quartal weiter erhöhen und die Preisdynamik verstärken. Standard Chartered rechnet damit, dass sich die institutionelle Nachfrage beschleunigt, zumal ETFs seit Anfang 2024 Nettozuflüsse von mehr als 48 Mrd. US-Dollar verzeichneten.

In den USA notierte Bitcoin-ETFs meldeten zuletzt an einem Handelstag Abflüsse von 342,3 Mio. US-Dollar und beendeten damit eine 15-tägige Serie von Nettozuflüssen in Höhe von 4,8 Mrd. US-Dollar. Kendrick betont jedoch, dass die institutionelle Beteiligung weiterhin robust sei und die zunehmende Bilanzallokation von Unternehmen künftig Strategien verändern dürfte.

Makroökonomische Faktoren und Politik wirken als zusätzliche Katalysatoren

Neben den Kapitalzuflüssen verweist Kendrick auf makroökonomische und politische Entwicklungen in den Vereinigten Staaten. Spekulationen, wonach Präsidentschaftskandidat Donald Trump den Fed-Vorsitzenden Jerome Powell ersetzen könnte, nähren Erwartungen an eine expansivere Geldpolitik, die Risikoanlagen wie Bitcoin begünstigen würde.

Darüber hinaus nennt die Bank laufende Gesetzesinitiativen wie das GENIUS-Stablecoin-Gesetz als potenziellen Vertrauensimpuls. Eine Verabschiedung könnte regulatorische Klarheit schaffen und zusätzliche Investitionen in Kryptowährungen fördern.

Kendrick argumentiert, Bitcoin sei inzwischen aus der traditionellen Vierjahresstruktur der Halbierungszyklen herausgewachsen. Dank starker Kapitalströme und wachsender institutioneller Akzeptanz erwartet er 2025 keinen post-Halving-Abschwung, sondern einen weiteren Aufwärtstrend bis ins vierte Quartal.

200.000 US-Dollar zum Jahresende – Ausblick bis 2028

Der jüngste Ausblick von Standard Chartered sieht ein Bitcoin-Kursziel von 200.000 US-Dollar zum Jahresende vor – rund 85 % über dem aktuellen Niveau von etwa 107.500 US-Dollar. Kendrick erklärt, Bitcoin habe

„die frühere Dynamik hinter sich gelassen, bei der die Preise 18 Monate nach einem Halving sanken – weil nun stärkere Nachfragekräfte wirken.“

Langfristig bleibt die Prognose unverändert: Standard Chartered hält es für möglich, dass Bitcoin bis zum Ende einer potenziellen Amtszeit Trumps 500.000 US-Dollar erreicht – vorausgesetzt, die institutionelle Nachfrage entwickelt sich weiter so dynamisch. Allein in einer Woche kauften Unternehmen zuletzt rund 6.000 BTC für ihre Treasury-Reserven.

Der Jahresvergleich stützt den bullischen Blick: Am 3. Juli 2025 notierte Bitcoin mehr als 70 % höher als zwölf Monate zuvor. Auch wenn Standard Chartered für das Ende des dritten und den Beginn des vierten Quartals mit Gewinnmitnahmen rechnet, bewertet die Bank mögliche Korrekturen als temporär, sofern ETF-Zuflüsse und Unternehmenskäufe auf dem derzeitigen Niveau bleiben.

Auch Branchenvertreter teilen die positive Einschätzung: Binance-Mitgründer Changpeng Zhao und Strategy-Chairman Michael Saylor erklärten jüngst, die Bitcoin-Baisse sei vorbei. Vermögensverwalter Bitwise und das Brokerhaus Bernstein halten ebenfalls Kurse von 200.000 US-Dollar vor Ende 2025 für plausibel.