- Bitcoin-ETFs verzeichneten ihren ersten vierteljährlichen Rückgang, da institutionelle Anleger ihr Engagement um 23 % von 27,4 Mrd. USD auf 21,2 Mrd. USD reduzierten.
- Die Nutzung von Bitcoin als Treasury-Reserve in Unternehmen beflügelte die Marktnachfrage stärker als ETF-Zuflüsse.
Die von institutionellen Anlegern verwalteten börsengehandelten Bitcoin-Fonds erlitten ihren ersten vierteljährlichen Abschwung seit der Einführung von US-Spot-ETFs Anfang 2024. Dieser Rückgang signalisiert einen deutlichen Stimmungsumschwung professioneller Geldverwalter gegenüber dem Kryptomarkt.
Laut einem Bericht von CoinShares, der SEC-Einreichungen auswertet, schrumpfte das institutionelle Bitcoin-Engagement von 27,4 Mrd. USD im vierten Quartal 2024 auf 21,2 Mrd. USD im ersten Quartal 2025 – ein Minus von 23 %. Parallel verlor Bitcoin im selben Zeitraum rund 11 % an Wert, wobei zahlreiche Investoren ihre Positionen über den bloßen Preiseffekt hinaus aktiv zurückfuhren.
Neben der Preisvolatilität trug insbesondere die aktive Positionsreduktion durch professionelle Manager zum Rückgang bei. Die Daten deuten darauf hin, dass Institutionen im Berichtszeitraum eine deutlich vorsichtigere Haltung gegenüber Bitcoin einnahmen.
Finanzberater trotzen dem Trend
Ausschließlich professionelle Finanzberater erhöhten ihre Bitcoin-Allokationen im ersten Quartal 2025 und stellten sich damit gegen den allgemeinen Abverkauf. Ihre Sichtweise unterstreicht das anhaltende Vertrauen in die langfristigen Perspektiven der Kryptowährung, selbst bei erhöhter Volatilität.
Die Divergenz zwischen Beratern und Hedgefonds beziehungsweise Vermögensverwaltern spiegelt unterschiedliche Anlagehorizonte und Risikoprofile wider: Während letztere Engagement abbauten, sahen erstere die Kursrückgänge als Einstiegsgelegenheit.
Der iShares Bitcoin Trust von BlackRock verzeichnete am 30. Mai Abflüsse von über 430 Mio. USD – der größte Tagesabzug seit Auflegung. Damit endete eine 31-tägige Serie kontinuierlicher Zuflüsse in den weltweit größten Bitcoin-ETF und verdeutlichte, wie schnell institutionelle Ströme bei Marktunsicherheit kippen können.
Treasury-Adoption treibt die Nachfrage
Die Einführung von Bitcoin als Treasury-Reserve in Unternehmen dominierte das Marktgeschehen im ersten Quartal 2025. Firmenkäufe wirkten stärker auf die Nachfrage als ETF-Allokationen durch Vermögensverwalter und markieren damit einen strukturellen Wandel im Umgang mit der Kryptowährung.
Treasurer betrachten Bitcoin zunehmend als Absicherung gegen Währungsabwertung und Inflation – ein strategischer Ansatz, der sich deutlich von taktischen ETF-Investitionen abhebt.
Zum Quartalsende hielten Unternehmen zusammen mehr als 1,98 Mio. BTC, ein Zuwachs von 18,6 % gegenüber dem Vorjahr. MicroStrategy führte die Akkumulationsbemühungen an und erwarb am 28. April weitere 15.355 BTC. Das Softwareunternehmen kaufte in 17 der 20 Wochen bis Juni 2025 fortlaufend zu und demonstrierte damit einen stringenten, preisunabhängigen Aufbau der Bestände.
Daten von SaylorTracker bestätigen diese offensive Strategie und haben andere Unternehmensfinanzverwalter ermutigt, Bitcoin als legitimes Reserve-Asset zu prüfen – ein Faktor, der trotz ETF-Abflüssen preisstabilisierend wirkte.