- BRICS wird bis 2030 voraussichtlich 40 % der globalen Wirtschaftsleistung ausmachen, während der Westen nur noch 27 % halten wird.
- Russland intensiviert seine wirtschaftlichen Beziehungen innerhalb der BRICS und mit der Eurasischen Wirtschaftsunion, was die geopolitische Ausrichtung auf alternative Märkte unterstreicht.
Die BRICS-Staaten – Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika – haben sich von einer losen Vereinigung zu einem Wirtschaftsmotor entwickelt, der zunehmend das globale Machtgefüge verschiebt. Laut Maxim Reschetnikov, dem russischen Minister für wirtschaftliche Entwicklung, wird der Anteil der BRICS-Staaten an der weltweiten Wirtschaftsleistung bis 2030 auf etwa 40 % anwachsen.
Gleichzeitig wird der Anteil des Westens, zu dem vor allem die USA und die EU zählen, auf 27 % sinken. Diese Vorhersage hebt die zunehmende Bedeutung der BRICS als wirtschaftliche Kraft in einer zunehmend multipolaren Welt hervor.
Wachstumsfaktoren der BRICS-Staaten
Die BRICS-Staaten zeichnen sich durch rasantes wirtschaftliches Wachstum aus, das vor allem durch die wirtschaftlichen Giganten China und Indien vorangetrieben wird. China bleibt dabei der größte Wirtschaftsmotor innerhalb der Gruppe, jedoch zeigt auch Indien beeindruckende Wachstumsraten von 7,8 % im Jahr 2023. Diese Dynamik hat dazu geführt, dass die BRICS-Staaten bereits etwa 35 % der globalen Wirtschaftsleistung ausmachen und in den kommenden Jahren voraussichtlich noch stärker wachsen werden. Die internationale Zusammenarbeit innerhalb der Gruppe umfasst nicht nur wirtschaftliche Kooperationen, sondern auch Initiativen in den Bereichen Technologie, Tourismus und Klimaschutz.
Die Expansion der BRICS-Staaten auf globaler Ebene wird weiter gestärkt durch die Aufnahme neuer Mitglieder. Seit 2023 zählen Ägypten, Äthiopien, Iran, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate zu den offiziellen Mitgliedern der Gruppe. Diese Erweiterung wird als Teil einer breiteren Strategie gesehen, die BRICS als globalen Akteur in der internationalen Politik und Wirtschaft zu etablieren. Russland hat sich dabei als treibende Kraft in dieser Erweiterung positioniert.
Der geopolitische Kontext: Russlands strategische Ausrichtung
Russland verfolgt im Rahmen seiner Präsidentschaft in der BRICS eine Strategie, die auf eine stärkere wirtschaftliche Unabhängigkeit von westlichen Institutionen abzielt. Besonders deutlich wird dies in Russlands Bemühungen, die Zusammenarbeit innerhalb der BRICS und mit der Eurasischen Wirtschaftsunion (EAWU) auszubauen. Reshetnikov betont, dass Russland weiterhin eine offene Wirtschaft bleiben werde und gleichzeitig verstärkte Handels- und Investitionsabkommen anstrebe, um die wirtschaftliche Souveränität zu sichern.
Darüber hinaus stärkt Russland seine Beziehungen zu afrikanischen Staaten, was einen weiteren Schritt zur Diversifizierung seiner wirtschaftlichen Partner und zur Schaffung alternativer Wirtschaftsstrukturen zu den traditionellen westlichen Märkten darstellt.
Mit Blick auf die Zukunft ist zu erwarten, dass der Aufstieg der BRICS-Staaten den globalen Finanz- und Handelsmarkt nachhaltig beeinflussen wird. Die verstärkte Kooperation innerhalb der BRICS sowie mit anderen aufstrebenden Märkten könnte langfristig zu einer Umstrukturierung der globalen Wirtschaftsordnung führen, die die westliche Dominanz in Frage stellt.