In einem kürzlich geführten Gespräch mit der South China Morning Post erörterte Xiao Feng, der Vorsitzende der HashKey Group, die mögliche Auswirkung der erwarteten kryptofreundlichen Politik unter dem zukünftigen US-Präsidenten Donald Trump auf die strenge Haltung Chinas gegenüber Kryptowährungen wie Bitcoin.
Xiao ist der Meinung, dass deutliche regulatorische Unterstützungen in den USA als Katalysator für eine Überdenkung des aktuellen Verbots in China dienen könnten.
Geopolitische Einflüsse und finanzielle Autonomie
Xiao verwies auf geopolitische Faktoren, die die Annahme von digitalen Vermögenswerten in China beschleunigen könnten. Ein markantes Beispiel ist der Ausschluss Russlands aus dem SWIFT-Finanznachrichtensystem durch die USA und ihre Verbündeten im Jahr 2022, ein Vorgang, der im Kontext der Sanktionen aufgrund des Konflikts in der Ukraine stattfand.
Angesichts dessen könnte China die Möglichkeiten von Kryptowährungen, insbesondere Bitcoin, ernsthafter in Betracht ziehen, um seine finanzielle Unabhängigkeit zu wahren. In den letzten Jahren hat China eine strikte Politik gegenüber Initial Coin Offerings (ICOs), Krypto-Handel, Mining und anderen verwandten Aktivitäten durchgesetzt.
Behörden haben ihre Bedenken bezüglich der finanziellen Stabilität und des Potenzials für illegale Aktivitäten als Hauptgründe für diese Maßnahmen genannt.
Trotzdem wurde Hongkong die Entwicklung seiner digitalen Vermögensindustrie erlaubt, wodurch es sich als mögliche Brücke positioniert, sollte das chinesische Festland seine Regelungen lockern.
Sollte China sich entscheiden, wieder in den Markt der digitalen Vermögenswerte einzusteigen, könnten laut Xiao regulierte Stablecoins zunächst im Mittelpunkt stehen.
„Stablecoins sind derzeit die beste Lösung für grenzüberschreitende Geschäfte zwischen Unternehmen und Verbrauchern“,
erklärte er.
Diese Sichtweise wird durch eine Umfrage von HashKey in Yiwu, einem wichtigen Produktions- und Handelszentrum in Festlandchina, gestützt. Die Umfrage zeigte, dass fast alle Händler Anfragen von internationalen Käufern erhalten hatten, die Zahlungen mit populären, auf den US-Dollar basierenden Stablecoins wie USDT und USDC vornehmen wollten.
HashKey Group betreibt HashKey Exchange, eine der drei lizenzierten Krypto-Börsen in Hongkong. Das Unternehmen plant, im nächsten Monat seine eigene Blockchain, die HashKey Chain, zu starten. Mit über 300 Mitarbeitern in Hongkong und weiteren Teams in Singapur, Tokio, Dubai, Bermuda und Europa dehnt HashKey seine globale Präsenz aus.
Während die chinesische Regierung keine unmittelbaren Pläne zur Lockerung ihres Krypto-Verbots angezeigt hat, betonte Xiao die Wichtigkeit einer starken Präsenz in Hongkong.
„Nur durch den Verbleib in Hongkong können wir das Festland China bedienen, wenn sich dieser Markt öffnet. Wir glauben fest daran, dass dieser Tag kommen wird“,
bekräftigte er.